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Mathematik
So will Universität Bayreuth rechenschwachen Schülern helfen – erstmals in Bayern überhaupt
von bt-Redaktion
Die Universität Bayreuth startet einen Modellversuch zur Förderung rechenschwacher Schüler – erstmals in Bayern überhaupt.
Die Universität Bayreuth startet den ersten bayerischen Modellversuch zur Förderung von rechenschwachen Schülern der Sekundarstufe.
Das Bayerische Kultusministerium hat die Universität Bayreuth beauftragt, in einem Modellversuch Lehrer an weiterführenden Schulen für diese spezielle Förderung zu schulen.
Universität Bayreuth startet Versuch gegen Rechenschwäche bei Kindern
Die Universität Bayreuth startet einen Modellversuch zur Rechenschwäche bei Kindern in der Sekundarstufe. Das Ziel: Durch gezielte Förderung soll Schülern in Bayern künftig auch in den Klassen 5 bis 10 geholfen werden, ihre Rechenschwäche zu überwinden. Für diese Projekt kann die Universität Bayreuth auf jahrzehntelange Erfahrungen mit Projekten zur Unterrichtsentwicklung zurückgreifen. Jüngste internationale Rankings beweisen: die Universität Bayreuth genießt ein gutes Renommee.
„Wenn rechenschwache Kinder und Jugendliche keine spezifische Förderung erhalten, haben sie nicht nur Probleme beim Rechnen auf Grundschulniveau, sondern sind auch substanziell daran gehindert, die vielfältigen Ziele des Mathematikunterrichts in der Sekundarstufe zu erreichen“, erklärt Prof. Dr. Ulm, Mathematik-Didaktiker und Leiter des Zentrums für Lehrerbildung an der Universität Bayreuth. Er sagt: „Die Grenze, wann ein Schüler rechenschwach ist und wann nicht, kann man nicht messerscharf ziehen, da Rechnen ein sehr komplexer kognitiver Prozess ist.“
Schüler mit Rechenschwäche ab der fünften Klasse im Fokus
„Circa fünf Prozent der Schüler in der Grundschule sind rechenschwach. In absoluten Zahlen ist dies also etwa ein Kind pro Klasse. Unter 100.000 Schülerinnen und Schülern pro Jahrgang in Bayern sind also 5.000 rechenschwache Kinder“, erklärt Prof. Ulm weiter. Der Versuch soll helfen, Schülern ab der fünften Klasse zu mehr schulischem Erfolg zu verhelfen.
Das Schulnetzwerk des jetzt startenden Modellversuchs umfasst 20 Schulen: jeweils fünf Mittelschulen in Unter- und Mittelfranken, dazu fünf Realschulen und fünf Gymnasien in Oberfranken. Diese Schulen werden ab Februar 2022 Förderunterricht für rechenschwache Schülerinnen und Schüler der eigenen Schule in Jahrgangsstufe 5 anbieten.
Damit Lehrkräfte an den Schulen Expertise im Bereich der Diagnostik und Förderung bei Rechenschwäche entwickeln, werden sie bis dahin an der Universität Bayreuth speziell fortgebildet. Sämtliche Schüler sollen differenziert und individuell gefördert werden. Die Universität Bayreuth wurde erst dieses Jahr erneut als „Fairtrade University“ ausgezeichnet.