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Nachrichten aus Bayreuth
Weit teurer als geplant: Großer Zoff um das Bayreuther Festspielklo
Über diese Mehrkosten soll der Bauausschuss am Dienstag (14. Januar 2020) abstimmen.
Das Mehrzweckgebäude am Festspielpark wird wesentlich teurer als gedacht und zwar um 130.000 Euro. Das ergibt eine Gesamtsumme von 670.000 Euro. Über diese Mehrkosten soll der Bauausschuss am Dienstag (14. Januar 2020) abstimmen. Diese Kostensteigerung wird für einigen Diskussionsbedarf in der Bauausschusssitzung am morgigen Dienstag sorgen. In das Mehrzweckgebäude kommen ein Kiosk und eine Toilette. Bilder des ehemaligen Klohäuschens am Festspielhäuschen gibt´s hier.
SPD und BG nicht begeistert
Einige Mitglieder des Stadtrats äußern sich auf Nachfrage des bt nicht begeistert. Ernst-Rüdiger Kettel (BG) meint, dass er zu den genauen Gründen der Kostensteigerung noch nichts sagen könne. „Die Details erfahren wir erst morgen in der Sitzung vom Bauausschuss.“ Aber prinzipiell steht für ihn fest: „Da müssen wir jetzt durch. Wir können kein halb-fertiges Gebäude stehen lassen.“ Außerdem ist er der Ansicht, dass den Festspielgästen durchaus etwas geboten werden müsse. So solle man lieber etwas mehr Geld in die Hand nehmen und dann „etwas schöneres als eine Autobahnraststätte“ haben.
Thomas Bauske (SPD) bedauert, dass kein Gebäude, das gebaut werde „im finanziellen oder zeitlichen Rahmen bleibt“. Da die Festspiele in einem halben Jahr beginnen, werden sie wohl oder übel zustimmen müssen, teilt er dem bt mit. „Das bedeutet aber nicht, dass wir Hochbauamt und Architekt aus der Pflicht entlassen, uns ordentlich zu informieren.“
Die Grünen sind dagegen
„Die Fraktion ist dagegen“, sagt Stefan Schlags von den Grünen. In der Bauausschusssitzung vor drei Monaten wurde der Entwurf des Architekten von der Mehrheit abgelehnt. In diesem Entwurf seien „überkandidelte Waschbecken wie in Luxushotels und Musikeinspielungen“ vorgekommen. Die Grünen haben den Verdacht, dass der Architekt seinen ursprünglichen Entwurf einfach umsetzt.
Die Fraktion wolle sich nicht mit dem Argument, dass das Gebäude ja bis Juli fertig sein müsse, unter Druck setzen lassen. Denn es gebe Zwischenlösungen, die akzeptabel wären. „Beim Staatsempfang in München werden hochwertige Container aufgestellt“, sagt Schlags. Er versteht nicht, warum das keine Option für Bayreuth sein sollte. Dieses Thema wird im Bauausschuss für einige Diskussionen sorgen, da ist er sich sicher.
CSU kann sich Preise nicht erklären
Thomas Ebersberger (CSU) ist mit den letzten Details der Sache nicht vertraut, weil er selbst nicht im Bauausschuss sitzt. Soweit er aber weiß, wurde der Bau angefangen, dann wurde nachgebessert weil das Gebäude das ganze Jahr genutzt werden solle. „Ich kann mir die Preise nicht erklären“, sagt er. „Wären die Zahlen vorher bekannt gewesen, wäre das Gebäude so nicht gebaut worden.“ Es würde alles von der ursprünglichen Planung abhängen, meint Ebersberger. Eine Containerlösung hält er für schwierig – wohin mit den Containern? Dort wo sie hätten stehen können, steht jetzt bereits der Rohbau für das Mehrzweckgebäude.
bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler