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Brandstiftung

Werkstatt für Behinderte in Bayreuth niedergebrannt: Prozessauftakt gegen 26-Jährigen

Im August 2020 brannte die Werkstatt für Behinderte in Bayreuth komplett nieder. Wegen Brandstiftung erfolgte am Landgericht Bayreuth am 21.12.2021 der Prozessauftakt. 

  • Werkstatt für Behinderte in Bayreuth abgebrannt
  • Schaden in Millionenhöhe
  • Prozessauftakt wegen Brandstiftung

Am 27. August 2020 ist die Werkstatt für Behinderte in Bayreuth abgebrannt. Das Landgericht Bayreuth hat am 21. Dezember 2021 den Prozess gegen einen Tatverdächtigen eröffnet.

Der 26-jährige Mann aus Bayreuth musste sich nicht nur wegen Brandstiftung an der Werkstatt für Behinderte im Stadtteil Laineck vor Gericht verantworten. Er wird für einen weiteres Feuer in Bayreuth sowie eine lange Reihe von Diebstählen mit Sachbeschädigung angeklagt.

Feuer in der Werkstatt für Behinderte in Bayreuth

Es war eine lange Anklageschrift, die Staatsanwalt Alexander Böhmer am Dienstag (21. Dezember 2021) im Landgericht vortrug. Der Angeklagte Manuel B. aus Bayreuth muss sich seit 21. Dezember 2021 für doppelte Brandstiftung, Diebstahl und Sachbeschädigung in 13 Fällen sowie versuchten Diebstahl und Sachbeschädigung in vier Fällen verantworten.

Im Zentrum der Anklage stand der Brand beim Lebenswerk in der Werkstatt für Behinderte im Bayreuther Stadtteil Laineck am 27. August 2020. Das Gebäude in der Ritter-von-Eitzenberger-Straße war in den frühen Morgenstunden komplett niedergebrannt. In der Anklageschrift beziffert das Landgericht Bayreuth den Schaden mit 3,5 Millionen Euro.

Tatverdächtiger in Bayreuth in Untersuchungshaft

Am 2. Juni konnte Manuel B. als dringend tatverdächtig identifiziert werden. In Untersuchungshaft konnte der damals 25-jährige Mann nicht genommen werden – da befand er sich schon seit September 2020. Die Einbrüche und Diebstähle, für die der Angeklagte sich in den kommenden Wochen verantworten muss, lagen zwischen Februar und September 2020. Der Mann war bereits einschlägig vorbestraft, heißt es in der Anklage vor dem Landgericht.

Prozessauftakt in Bayreuth: Hier soll der Angeklagte 2020 eingebrochen sein

Im Februar 2020 haben zwei Gartenhütten in der Kleingartenanlage Kulmbacher Straße e.V. im Bayreuther Stadtteil Herzoghöhe gebrannt. Auch diese Brandstiftung wurde Manuel B. in der Anklageschrift zur Last gelegt.

Die dem Angeklagten vorgeworfenen Einbrüche erfolgten in der Zeit zwischen dem 27. Februar und dem 3. September 2020. Folgende Tatorte in Bayreuth sind betroffen:

  • KfZ-Werkstatt, An der Feuerwache
  • Stadtbauhof Bayreuth
  • ein Industrieunternehmen, Drossenfelder Straße
  • ein Lederwarengeschäft, Dieselstraße
  • Berufsschule II, Äußere Badstraße
  • Johannes-Kepler-Realschule, Adolf-Wächter-Straße
  • Berufsschule III, Adolf-Wächter-Straße
  • Städtische Kindertagesstätte Trauminsel, Weiherstraße
  • Eisenwaren-Unternehmen, Ritter-von-Eitzenberger-Straße
  • Büro des Kulturkiosks zur Seebühne in der Wilhelminenaue, Heinrich-Fickenscher-Straße
  • Fachoberschule, Körnerstraße

Darüber hinaus soll der Angeklagte im Februar 2021 während seiner Untersuchungshaft einen Justizvollzugsbeamten beleidigt haben. Auch dafür muss sich Manuel B. vor dem Landgericht Bayreuth verantworten.

Landgericht Bayreuth: Prozess beginnt

Die Verhandlung am Landgericht Bayreuth ist in mehrere Verhandlungstage unterteilt. Am heutigen ersten Verhandlungstag wurde die Anklageschrift verlesen. Der Angeklagte, sein Verteidiger und die Staatsanwaltschaft kamen überein diverse Gutachten im Selbstleseverfahren zu studieren. Das sollte bis Anfang des kommenden Jahres dauern.

Am 10. Januar 2022 wird die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Bayreuth fortgesetzt. Derzeit sind sieben weitere Verhandlungstage anberaumt.