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Gastronomie

„Wir schreiben rote Zahlen“ – Bayreuther Gastronomen leiden schwer durch Corona-Krise

Gastronomie während der Corona-Krise: In Bayreuth erzählen zwei Gastronomen, wie es ihnen aktuell geht und wie es finanziell aussieht. 

Seit wenigen Wochen dürfen die Bayreuther Gastronomen unter Corona-Beschränkungen wieder öffnen. So geht es den Bayreuther Gastronomen während der Corona-Krise und mit den Einschränkungen.

Liebesbier, Oskar, Roxy: Kein vernünftiger Umsatz

„Wir kommen nicht zurecht“, sagt Thomas Wenk. Er ist Geschäftsführer von Oskar, Roxy, PizzaRia und Liebesbier. Durch die aktuelle Abstandsregelung von 1,5 Metern müssen viele Plätze in seinen Restaurants leer bleiben. „Im Oskar und der PizzaRia können wir 50 Prozent der Plätze nutzen, die anderen bleiben leer.“  Im Roxy werden sogar nur 45 Prozent der Plätze genutzt.

Durch den Biergarten stehe das Liebesbier noch am besten da. „Hier können wir 60 Prozent der Plätze vergeben.“ Dennoch lohne sich das Geschäft nicht wirklich. „Wir haben keinen vernünftigen Umsatz. Keine Chance“, sagt Wenk. Diese Lokale schreiben rote Zahlen, berichtet der Inhaber. „Wir bräuchten 80 Prozent vom Umsatz, den wir vor Corona hatten, um auf eine schwarze Null zu kommen.“

Bayreuther Stadtcafé rentiert sich nicht

Andreas Opel vom Stadtcafé Bayreuth geht es nicht anders. Er geht noch einen Schritt weiter: „Das Stadtcafé rentiert sich betriebswirtschaftlich momentan überhaupt nicht. Da muss ich jetzt überlegen, wie lange es noch Sinn macht“, sagt Opel. Er habe momentan einen Umsatz zwischen 35 und 40 Prozent – verglichen mit Umsätzen vor der Corona-Krise.

Die Hilfsmaßnahmen von der Regierung findet er nicht gut durchdacht. „Viele haben da das Kleingedruckte nicht gelesen. Man versichert eidesstaatlich, dass man kurz vor der Zahlungsunfähigkeit steht.“ Im Prinzip greife die gut gemeinte Hilfe also erst dann, wenn es bereits zu spät sei. Deswegen konnte er diese auch nicht nutzen. „Dafür geht jetzt meine Altersvorsorge drauf. Ich verliere im Monat eine mittlere vierstellige Summe“, erzählt Opel.

Stadtcafé läuft nicht wie vor Corona

Trotzdem versucht er optimistisch zu bleiben. „Ich bin froh, dass meine Mitarbeiter mir treu bleiben und nicht in den Einzelhandel abwandern“, sagt Opel. Allgemein stellt er fest, dass die Menschen sehr vorsichtig seien. „Das Geschäft ist lange nicht wie vorher. Im Moment ist es einfach noch schwierig.“ Allerdings ist er positiv überrascht, wie gut sich seine Gäste in seinen drei Lokalitäten an die Regeln halten. „Seit wir wieder aufgesperrt haben, waren vielleicht fünf Menschen dabei, die quergeschossen haben, also die mit uns über die Regeln diskutieren wollten.“

Bayreuther Gastronomie: Kosten laufen weiter

Das kann auch Thomas Wenk bestätigen: „Viele Gäste sind noch verhalten.“ Er vermutet, dass selbst wenn er alles zu 100 Prozent öffnen dürfte, die Menschen trotzdem nicht so kommen würden wie vorher: „Viele haben noch Angst.“ Wenk setzt seine Hoffnung in die nächste Lockerung. Denn ihm würde es schon helfen, wenn der Abstand auf einen Meter reduziert werden würde. Dann würden immerhin ein paar Menschen mehr kommen. „Die Kosten laufen ja weiter. Es sind ja nicht nur die Personalkosten, sondern auch Heizung, das Putzteam und Versicherungen weiter zu zahlen“, erklärt Wenk.

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler