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Wohnungsbau

Wohnungsbau in Bayreuth: Der „Schwarze Peter“ liegt nicht bei der Stadt

Das alte Kasernengelände an der Ludwig-Thoma-Straße soll bebaut werden. Nur wann? Eine Frage, die auch Landtagsabgeordnete Natascha Kohnen und die Bayreuther SPD beschäftigt. 

Das alte Kasernengelände an der Ludwig-Thoma-Straße liegt quasi brach, aktuell sind es Parkplätze. Hier könnten aber Wohnungen gebaut werden. Ein Plan liegt vor. Warum geht es also nicht voran?

Diese Frage stellt sich nicht nur Thomas Bauske, SPD-Fraktionsvorsitzender, sondern auch die wohnungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Natascha Kohnen, die zu einem Termin mit Besichtigung des Geländes am Dienstag, 09.08.2022 in Bayreuth war.

Bau neuer Wohnungen an der Ludwig-Thoma-Straße in Bayreuth

„Für uns als Bayreuther ist das eine wichtige Fläche“, sagte Bauske. Es hätte früher schon Ideen gegeben, wie man das ehemalige Kasernengelände sinnvoll nutzen könnte – zum Beispiel, um hier eine Kongresshalle zu bauen. Aber die Entscheidung fiel auf dringend notwendigen Wohnraum. Vor zweieinhalb Jahren wurde der Wettbewerb ausgeschrieben und ein Bebauungsplan existiert. Doch gebaut wird trotzdem nicht.

Rund 400 Wohnungen könnten hier entstehen sowie Raum für eine Kita und Geschäfte geschaffen werden. „So viel Zeit danach, warum ist nichts passiert?“, fragt Bauske. Natascha Kohnen blickt den SPD-Fraktionsvorsitzenden an und erklärt: „Wir tappen im Dunkeln, was in den drei Jahren passiert ist“. In einer Antwort auf ihre offizielle Anfrage verweist die staatliche BayernHeim GmbH darauf: „Bayreuth braucht die Zeit bis Ende 2022“.




Der „schwarze Peter“ liegt nicht bei der Stadt

„Die Stadt Bayreuth hat alles getan“, weist Bauske die von Kohnen weitergegebene Antwort der BayernHeim ab. „Der Wettbewerb und das Ergebnis sind toll“, führt er weiter aus. Er betont, der „schwarze Peter“ liegt nicht bei der Stadt. Die anwesenden SPD-Politiker stellen sich daher die weiterführende Frage, ob der Bau ohne die BayernHeim GmbH schneller gegangen wäre.

Kohnen betonte, dass die BayernHeim unter Druck stehe und merkt an: „Mich stört die Ineffizienz“, der Landtag sollte darüber diskutieren.

Höhere Baukosten wahrscheinlich

Ein Nebeneffekt des verzögerten Baubeginns sind auch die gestiegenen Preise. Daher ärgern sich die Vertreter der SPD, dass so mehr Geld für den Neubau benötigt wird, als es bei der Planung der Fall gewesen wäre.

„Wohnen ist das Thema schlecht hin“, so Kohnen, wenn es um den sozialen Frieden gehe. Der Druck steige und Wohnungen seien stark nachgefragt, verwies Dr. Beate Kuhn (SPD) auf die Relevanz der Bebauung des ehemaligen Kasernengeländes.

Und wie geht es weiter? Natascha Kohnen will weitere Anfragen stellen und das Thema in München voranbringen. Wenn man auf den Verweis von BayernHeim eingeht, dann müsste sich Ende 2o22 etwas tun. Aktuell kann jedoch keiner der beim Termin anwesenden Politiker mehr sagen. Wann hier der Grundstein gelegt werden kann, ist also weiterhin ungewiss.