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Coronavirus

Ungeimpfte nicht das Problem: Virologe für Durchseuchung – Maßnahmen zögern Ende von Corona nur hinaus

Viele halten die für den 3. April endgültig bestimmten Lockerungen in der Corona-Pandemie für zu früh. Doch Virologe Klaus Stöhr sagt, dass die bisherigen Maßnahmen die Pandemie nur in die Länge ziehen würden.

Am Sonntag, den 3. April 2022, sind in weiten Teilen Deutschlands neue Corona-Regeln in Kraft getreten. In diesem Rahmen gibt es jetzt weitläufig keine Maskenpflicht oder Abstandsregeln mehr. Das gefällt nicht jedem.

Virologe Klaus Stöhr stellt in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Welt allerdings die These auf, dass ein Aufrechterhalten der Maßnahmen das Virus nur weiter am Leben erhalten würde.

Stöhr: “Alle werden sich infizieren”

Das Ende einer Pandemie sei, so Stöhr, immer identisch, seitdem es solche auf der Erde gibt. “In der letzten Phase werden sich alle infizieren. Ob man das möchte oder nicht, das ist die Realität. Da müssen jetzt alle durch.” Lesen Sie auch: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will ab 1. Mai die Quarantänepflicht abschaffen.

Der Vorteil in der Corona-Pandemie allerdings: Gegen das Coronavirus gibt es einen Impfstoff. Dieser sei “ein tolles Geschenk”, denn damit könne man die Auswirkungen einer Ansteckung reduzieren. Das habe es während einer Pandemie noch nie gegeben. Tatsache sei aber: “Ohne Infektion wird die Impfung in einer Dauerschleife sein und die Pandemie kommt nie zum Ende”, sagt Stöhr. Bereits im Februar hat die Stiko eine Empfehlung für die vierte Impfung ausgesprochen.

Stöhr für Durchseuchung

Dementsprechend setzt sich Stöhr, allen Warnungen zum Trotz, für eine Durchseuchung der Gesellschaft ein: “Letztendlich wird das Virus jeden infizieren. Das kann aber noch sehr lange dauern, wenn man weiter auf Abstandsregeln und Masken setzt.” Einzige Bedingung hierfür sollte sein, dass das Allgemeinwohl nicht gefährdet sei und Krankenhäuser nicht überlastet würden. Dann könnte mit Infektionen der Weg aus der Pandemie beschleunigt werden.

Stöhr findet weiterhin deutliche Worte im Welt-Interview: “In Deutschland gibt es immer noch Menschen, die glauben, dass man die Infektion verhindern kann – aber das geht nicht.” Er könne nicht nachvollziehen, dass “das selbst medizinisch belesene Personen immer noch nicht verstanden haben, dass man jetzt mit Masken das Drama immer nur weiter nach hinten verschiebt.”




Ungeimpfte nicht die Verursacher des Problems

Als letztes geht Stöhr noch auf die Abstimmung über eine Impfpflicht ein, die am Donnerstag, 7. April, im Bundestag stattfinden wird. Seiner Aussage nach bräuchte man solch ein Gesetz nur, wenn ungeimpfte Infizierte das Gesundheitssystem stark belasten würden. Aktuell sei dies aber nicht der Stand der Dinge.

“Deutschland hat einen hohen Anteil an noch nicht natürlich Immunisierten, das sieht man an der hohen Inzidenz”, sagt Stöhr. “Die Ungeimpften sind aber nicht diejenigen, die das Problem verursachen.”