Zuletzt aktualisiert am

Freizeit

Schneecamping: Ein Ausflug in die Kälte

Nicht nur mit dem Wohnmobil kann man im Winter zum Campen aufbrechen, sondern auch mit dem Zelt. Hierbei gibt es einiges zu beachten. 

Den Winter bringen nicht unbedingt viele Leute mit dem Wort Camping zusammen. Viele gehen davon aus, dass es dafür viele zu kalt ist und dafür vor allem der Sommer da ist.

Noch eher wird daran gedacht, vielleicht mit dem Wohnwagen oder dem Wohnmobil im Winter zu campen, da man sich nur in wenigen Punkten umstellen muss. Doch auch mit dem Zelt lassen sich Abenteuer im Winter erleben. Man muss nur wissen wie.

Schneecamping: Planung ist das A und O

Zelten im Winter erfordert eine ordentliche Planung. Sowohl Ort, Wetterbedingungen, Ausrüstung und Kleidung müssen in den Blick genommen werden. Auch sollte ein umfangreiches Wissen vorhanden sein, wie man mögliche Risiken und Gefahren beim Schneecamping ausschließt und vermeidet.

Für Einsteiger empfiehlt es sich, einen Ort zu wählen, der nicht im alpinen Gelände liegt. Im besten Fall kennt man diesen bereits. Außerdem sollte man darauf achten, welche Regulierungen für das Campen gelten. Mit diesen sollte man sich vorher vertraut machen. Lesen Sie auch: Nutzen Sie auch das Wohnmobil im Winter zum Campen.

Je nach Gebiet muss auch die Lawinengefahr eingeschätzt werden. Diese sollten generell gemieden werden. Das Zelt sollte nicht in Schluchten aufgebaut werden. Ebenso sollte es nicht an schneebedeckte Hänge oder unter Schneeverwehungen aufgestellt werden. Damit kann man sich vor gefährlichen Schneeabgängen schützen.

Außerdem sollten für den Weg und den Aufbau mehr Zeit eingeplant werden. Vor allem für die Strecke, die man möglicherweise vorher zu Fuß zurücklegen muss, sollte man genug Zeit einplanen. Im Schnee bewegt man sich generell langsamer.

Das richtige Zelt für den richtigen Trip

Im Winter muss ein Zelt andere Kriterien erfüllen als im Sommer. Während im Sommer ein Zelt mit einem Innenzelt, das ein Moskitonetz hat, zu empfehlen ist, ist dieses fürs Winterzelten nicht adäquat. Auch sollten passende Heringe zum Zeltaufbau mitgebracht werden. Hierfür gibt es spezielle Heringe, die für den Einsatz im Schnee gedacht sind.

Nicht nur muss man bedenken, dass eine andere Ausrüstung notwendig ist, sondern auch, dass diese wesentlich schwerer ist und mehr Platz benötigt. Dies gilt auch für das restliche Equipment, welches sich generell für winterliche Verhältnisse eignen sollte.




Frostsichere Ausrüstung

Wer nicht frieren möchte, braucht das passende Equipment. Dabei gibt es einiges zu beachten. Der übliche Sommerschlafsack und die herkömmliche Isomatte reichen in der Kälte nicht aus. In einem Geschäft kann man bei der Wahl eines Schlafsacks und einer Isomatte richtig beraten werden.

Auch bei einer Online-Bestellung kann man selbst prüfen, ob die Ausrüstung passend ist. Viele Händler geben an, für welche Jahreszeiten das Equipment geeignet ist. Allerdings sollte man sich nicht nur auf diese Angaben verlassen.

Die Isomatte soll möglichst viel Raum zwischen Boden und einem selbst schaffen, da hier die meiste Wärme verloren geht. Daher empfiehlt es sich, eine Kombination aus zwei Isomatten zu nutzen: eine Schaumstoffisomatte und eine Aufblasbare.

Beim Schlafsack sollte auf die Komforttemperatur geachtet werden. Diese sollte mindestens den durchschnittlichen Minusgradbereich des Campinggebiets abdecken.

Schneeschuhe und Schneeschaufel

Um den Platz zum Zelten vorzubereiten, werden Schneeschuhe und eine Schneeschaufel benötigt. Mit den Schneeschuhen wird an dem Ort, an dem das Zelt aufgestellt werden soll, der Schnee flachgetreten. Die Schaufel kann dabei helfen, diese Fläche zu begradigen.

Nicht zum Begradigen ist die Schaufel hilfreich, sondern auch um gegebenenfalls sich den Ausgang freizuschaufeln, wenn es zu starkem Schneefall kam. Deshalb sollte diese auch nicht draußen aufbewahrt werden, da man möglicherweise sonst nicht mehr an diese herankommt.

Des Weiteren sollte an Lichtquellen z.B. eine Stirnlampe oder Gaslampe, einen Kocher und möglicherweise Trekkingstöcke mit Tiefschneetellern gedacht werden. Vor allem eine sorgsame Kocherwahl ist wichtig, da sie sich in ihrer Leistungsfähigkeit unterscheiden. Insbesondere bei Kälte.

Das Zwiebelprinzip

Bei der Kleidungswahl gibt es auch einiges zu beachten. Dabei gelten zwei goldene Regeln: keine Baumwolle und das Zwiebelprinzip. Damit man gut vor der Kälte geschützt ist, sollte man keine Baumwolle tragen, da diese den Schweiß aufsaugt. Die Kleidung bleibt fürs erste Nass und isoliert nicht mehr. Man riskiert eine Unterkühlung. Stattdessen sollte man auf Kleidung aus Wolle oder synthetischen Materialien zurückgreifen. Bei der Jackenwahl empfiehlt sich auch Daunen.

Man sollte außerdem zwischen der Kleidung, die man zum Schlafen trägt, und der, die man tagsüber trägt, unterscheiden. Die Schlafkleidung muss trocken bleiben. Deshalb sollte diese sicher verstaut werden.

Ansonsten ist es ratsam, den Zwiebellook zu tragen. Den Anfang macht für gewöhnlich eine Basisschicht, über die weitere Kleidung angezogen wird, bis man letztendlich eine Jacke überzieht. Grundsätzlich sollte man die Schweißbildung meiden. Heißt: Wer extrem schwitzt, sollte eine Schicht ausziehen.

Warm sein und warm bleiben

In der Kälte gilt vor allem eins: warm bleiben. Im besten Fall muss man sich erst gar nicht aufwärmen, da man die Wärme gut gehalten hat. Dazu dienen unter anderem die Schichten an Kleidung, aber nicht nur mit dieser kann man für Wärme sorgen.

Bevor man sich zum Schlafen in den Schlafsack legt, sollte man ein wenig Sport machen. Beispielsweise ein paar Kniebeugen bis einem warm wird. Achtung: nicht bis man schwitzt! Der Schlafsack hält die körpereigene Wärme und somit kann man bequem in diesem schlafen.

Hand- und Fußwärmer oder auch eine Wasserflasche, die hitzebeständig ist, können auch helfen, Wärme zu erhalten oder sich wieder aufzuwärmen, falls man doch friert.