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Rund ums Haus

Immobilien als Geldanlage – Alles, was man wissen muss

Externer Redakteur

Neben Wertpapieren, Rohstoffen, Währungen und entsprechenden Finanzmarktderivaten, bilden Immobilien die vierte große Klasse von Investmentgelegenheiten. Als Mischform kann zudem der Immobilienfonds mit Anteilen an verschiedenen geplanten oder im Bau befindlichen Immobilienobjekten genannt werden, wobei sich eine Investition in diese Fonds tendenziell dem Wertpapiermarkt zurechnen lässt. Mit dem Kauf von Rohstoffen hat der Immobilienkauf gemein, dass es sich um den Erwerb realer Werte mit realem Nutzen in der physischen Welt handelt, wobei die meisten Rohstoffinvestments als reine Spekulation betrieben werden.

Wer den Risiken des Finanzmarktes und den Auswüchsen der Spekulation jedoch skeptisch gegenübersteht oder schlicht und einfach nach einer soliden, inflationsgeschützten Investition mit echtem Mehrwert sucht, der sollte sich einmal intensiver mit dem Immobilienmarkt beschäftigen. Wir erklären im Folgenden, welche Formen des Immobilieninvestments üblich sind (Gewerbeimmobilien werden nicht thematisiert, da hier andere Kriterien gelten), welches die jeweiligen Vorteile für Investoren sind und geben eine kurze Einschätzung der aktuellen Marktlage ab.

Eine Übersicht über verschiedene Formen des Immobilieninvestments

Der Immobilienmarkt bietet eine Vielzahl von Investitionsmöglichkeiten, jede mit ihren eigenen Besonderheiten und Vorteilen. Als Investor ist es wichtig, die verschiedenen Formen des Immobilieninvestments zu verstehen, um die passende Entscheidung gemäß den eigenen Zielen und Präferenzen zu treffen. Im Folgenden werden einige gängige Formen des Immobilieninvestments beleuchtet:

1. Immobilienverrentung: Soziale Verantwortung und finanzielle Vorteile

Wir beginnen unsere Übersicht mit der Immobilienverrentung. Dabei handelt es sich nicht nur um eine der unbekanntesten Formen des Immobilieninvestments, sondern auch um eine der sichersten und profitabelsten. 

Die Immobilienverrentung beinhaltet den Kauf einer Immobilie mit einem Verrentungskonzept, bei dem der Verkäufer das Recht behält, die Immobilie zu nutzen – das sogenannte Nießbrauchrecht, welches im Grundbuch verankert wird. Eine Eigennutzung ist damit in der Regel ausgeschlossen, solange die derzeitigen Bewohner das Wohnrecht beanspruchen. 

Für Investoren ist die Einschränkung der Nutzung jedoch eher ein Vorteil als ein Nachteil, denn sie sorgt für Kaufpreise von teilweise 50 Prozent unter dem aktuellen Marktwert einer Immobilie. Zudem besteht ein geringeres Risiko von Miet- und Verwaltungsproblemen, als beim Kauf einer klassischen Mietimmobilie sowie die Möglichkeit, soziale Verantwortung zu übernehmen, indem Senioren im Rentenalter unterstützt werden. Für weitere Details und konkrete Angebote empfehlen wir, einen Blick auf die Seite degiv-invest.de zu werfen.

2. Eigennutzung: Ein Zuhause für sich und die Familie schaffen

Investitionserwägungen spielen beim Kauf oder Neubau einer Immobilie, die selbst bewohnt werden soll, eher eine zweitrangige Rolle. Wichtig ist hier vor allem, dass sich alle künftigen Bewohner wohlfühlen, der nötige Platz und Komfort vorhanden ist und individuelle Wünsche und Bedürfnisse beachtet werden. In Zeiten wirtschaftlicher Stagnation und noch immer relativ hoher Inflationsraten sowie unter der Bedingung vergleichsweise stabiler, je nach Region, immer noch steigender Immobilienpreise, sollte jedoch auch der Wertaspekt beim Erwerb eines Eigenheims nicht vollständig außer Acht gelassen werden.

Die Eigennutzung einer Immobilie bietet eine stabile Möglichkeit, Finanzmittel relativ inflationssicher zu investieren, birgt nur geringe Verlustrisiken, die überdies durch den konkreten Nutzen des Wohnens im Eigenheim relativiert werden und erlaubt es, die ansonsten fällige Miete in den Aufbau eines eigenen Vermögens zu transferieren.

3. Wiederverkauf (Flipping): Kurzfristige Gewinne erzielen

Hier bewegen wir uns vollständig im Bereich Investment, denn beim Flipping erwirbt der Investor eine Immobilie, renoviert oder verbessert sie und verkauft sie dann mit Gewinn weiter. Diese Form des Investments ermöglicht potenziell schnelle Renditen, erfordert jedoch Fachkenntnisse im Bauwesen und ein tiefes Verständnis des Marktes. Für ‘normale’ Geldanleger gibt es hier vor allem die Option, über den Erwerb entsprechender Fondsanteile an solchen Projekten teilzuhaben. Für handwerklich begabte Investoren mit freien Kapazitäten eröffnet sich hier zudem die Möglichkeit, mit dem Erwerb eines Schnäppchens und der Renovierung in Eigenleistung eine ordentliche Rendite zu erzielen. 

4. Vermietung: Langfristige Stabilität und Einnahmen

Die Vermietung von Immobilien bietet stabile und langfristige Mieteinnahmen und die Möglichkeit einer langfristigen Wertsteigerung. Sie erfordert jedoch eine laufende Instandhaltung und eine teilweise aufwändige Verwaltung. Grundsätzlich besteht hier die Möglichkeit des Neubaus oder der Übernahme eines bestehenden Mietobjekts. Ähnlich wie bei der Eigennutzung dauert es eine längere Zeit, bis hier mit einer echten Rendite zu rechnen ist. Man sollte diese Option daher vor allem als eine Möglichkeit, Vermögen in Einnahmen zu verwandeln, betrachten. Zudem bestehen für Immobilienunternehmen diverse Möglichkeiten der Abschreibung und damit der Steuerersparnis.

Aktuelle Marktlage

Wer mit Immobilieninvestments Rendite erzielen will, der muss vor allem eins vermeiden: sinkende Immobilienpreise, nachdem die Investition getätigt wurde. Bei den eher langfristigen Investitionsmodellen muss dies nicht zwangsläufig den Profit oder den Nutzen gefährden, da schwache Marktphasen ‘ausgesessen’ werden können. Wer kurz oder mittelfristig Rendite erzielen will, der sollte jedoch alles daran setzen, eine negative Preisentwicklung für sein Investment auszuschließen.

Die Verlustwahrscheinlichkeit bemisst sich vor allem an der allgemeinen Marktentwicklung, der regionalen Preisentwicklung und den Investitionskosten, zu denen auch die Kosten für die Finanzierung gehören. Aktuell steigen beispielsweise die Kreditzinsen, was die Gesamtkosten für eine Investition unter Umständen erheblich erhöht. Theoretisch sollte dies zu sinkenden Kaufpreisen auf dem Immobilienmarkt führen.

Dies ist teilweise auch zu beobachten, jedoch nicht in dem Maß, wie viele Experten erwartet hatten. So befinden sich die Grundstücks- und Immobilienpreise, insbesondere in attraktiven Regionen, nach wie vor auf einem relativ hohen Niveau. Der strukturelle Wohnraummangel scheint hier ein Absinken der Preise zu bremsen. Für den Immobilienmarkt bedeutet dies unter anderem, dass viele Geschäfte aufgeschoben werden und schlicht und einfach weniger Bewegung auf dem Markt stattfindet.

Besonders in weniger attraktiven Regionen gilt es jetzt besonders achtzugeben, keine überteuerten Angebote anzunehmen. Gegen einen Kauf in Ballungsräumen wiederum spricht das weiterhin hohe Preisniveau in Verbindung mit den gestiegenen Kreditzinsen. Wer eine Immobilie als reines Renditeobjekt sucht, könnte daher gut beraten sein, noch mindestens bis in den Sommer nächsten Jahres zu warten. Dann erwarten Experten aufgrund der schwierigen (welt)wirtschaftlichen Lage wieder sinkende Kreditkosten.