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Kann Max Eberl den FC Bayern München wieder in die Erfolgsspur führen?

Externer Redakteur

Der FC Bayern München hat unverkennbare Probleme. Das konnten bisher weder der Rauswurf des ehemaligen Trainers Julian Nagelsmann noch der forcierte Abgang der beiden Vorstände Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić ändern. Mit dem Engagement von Thomas Tuchel sollte sich im Vorjahr alles ändern. Doch das erwies sich als Fehleinschätzung der Vereinsführung.

Der Wunschtrainer des Vereins-Patriarchen Uli Hoeneß kam nie richtig in München an. Schon in der vergangenen Saison gewann der Club den Meistertitel nur mit purem Glück in allerletzter Sekunde, doch dieses Glück ist dem FC Bayern München in dieser Saison bisher nicht hold. Nach dem frühen und besonders peinlichen Aus im DFB-Pokal in Saarbrücken scheint jetzt auch eine erfolgreiche Titelverteidigung in der Bundesliga außer Reichweite zu sein. Die Niederlage gegen den 1. FC Saarbrücken erinnerte fatal an jene legendäre Niederlage gegen die SpVgg Bayreuth vor 40 Jahren.

Die Reaktion der Vereinsführung ließ nach drei Niederlagen in Serie nicht lange auf sich warten. Thomas Tuchel muss den Klub mit Ende der Saison verlassen, ein neuer Sportvorstand soll jetzt aufräumen. Schließlich hat Bayer Leverkusen bisher gezeigt, wie es gehen könnte.

Greifen die Bayern zur alten Erfolgsstrategie?

Der FC Bayern München beobachtet seit jeher seine Konkurrenz mit Argusaugen. Dabei setzten die Verantwortlichen schon in der Vergangenheit auf eine Strategie, um die Konkurrenten zu schwächen und sich selbst zu verstärken. Sie kaufen einfach die besten Spieler anderer Vereine und erzielen so einen doppelten Effekt.

Zuletzt galt dies sogar für die Trainer, schließlich eisten sie vor nicht allzu langer Zeit den jetzigen Bundestrainer von RB Leipzig los. Ähnliches ist dem Titelverteidiger auch mit Max Eberl gelungen. Der neue Sportvorstand des FC Bayern München soll hier Ähnliches vollbringen wie schon zuvor bei Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig. Für diese Saison wird es jedenfalls extrem knapp.

Sein neuer Klub hat bereits großen Rückstand auf den möglichen neuen Deutschen Meister. Bayern Leverkusen führt mittlerweile auch die Favoritenliste bei den Anbietern Online Wetten an und gilt als diejenige Mannschaft, die den FC Bayern München nach elf in Folge gewonnenen Meisterschaften ablösen wird. Doch Eberl könnte bereits seinen ersten Coup planen und den neuen Konkurrenten entscheidend schwächen. Dort führt immerhin ein einstiger Star der Münchner Regie.

Xabi Alonso gilt in halb Europa als begehrter Kandidat für einen Trainerjob. Die Gerüchte wollen nicht verstummen, dass auch ein Wechsel innerhalb der Deutschen Fußball-Bundesliga möglich wäre. Auf Max Eberl kommt jedenfalls eine Herkules-Aufgabe zu. Angeblich soll er mit Ende der Saison bereits den großen Umbruch in der Mannschaft planen.

Eberl und Freund agieren zukünftig im Duett

Er trifft dabei auf Christian Freund, der erst vor einem halben Jahr als Sportdirektor zum FC Bayern geholt worden war. Dessen Arbeit bei RB Salzburg hatte in der Vergangenheit für Aufsehen gesorgt; jetzt soll er die Kaderplanung der Münchner vorantreiben. Doch vorerst muss der Österreicher in die zweite Reihe zurücktreten, denn Max Eberl kommt offenbar mit konkreten Vorstellungen zum Verein.

Schon lange galt Eberl als der Wunschkandidat der Bayern, jetzt haben sich die monatelangen Gerüchte bewahrheitet. Er wurde vor ein paar Tagen zum neuen Sportvorstand bestellt und hat ab sofort die operativen Zügel in der Hand. Im Mittelpunkt seiner Bemühungen steht sicherlich die nächste Saison. Zwar versucht man derzeit zu retten, was noch zu retten ist, doch die Aufgabe ist groß.

Jetzt kommt der große Umbruch

Dies gilt hauptsächlich deshalb, weil Eberl den Kader des Titelverteidigers vollkommen auf den Kopf stellen will. Glaubt man ersten Gerüchten, dann stehen derzeit beim FC Bayern München bis zu zwölf Spieler der Mannschaft zur Disposition. Schließlich hat sich gezeigt, dass Teile der Mannschaft zu alt sind und nicht auf jenem Niveau agieren, das man vom Deutschen Meister viele Jahre lang gewohnt war.

Das soll sich jetzt offenbar radikal ändern. Wenn der FC Bayern im Sommer die Saison eröffnet, wird man voraussichtlich zahlreiche Änderungen feststellen können. Diese betreffen eben nicht nur mehr die Verantwortlichen im Verein, sondern auch die Spieler und ihren Trainer. Thomas Tuchel wird den Verein im Sommer verlassen; ab sofort läuft die Suche nach seinem Nachfolger.

Möglichkeiten dafür gibt es genug. Immerhin sind derzeit nicht nur Hansi Flick und José Mourinho auf dem Markt, auch ein Wechsel von Xabi Alonso oder der Transfer von Zinédine Zidane wären grundsätzlich möglich. Der FC Bayern München hat allerdings bereits betont, dass er in Zukunft auf Kontinuität auf der Trainerbank setzt. Die Auswahl will also in Ruhe vorbereitet sein. Schließlich hat der Club in den vergangenen sieben Jahren nicht weniger als sieben Trainer verschlissen. Das soll sich zukünftig unter der Regie von Max Eberl ändern.

Weniger Egoismus und mehr Verantwortung

Er soll nach Wunsch der Führung verstärkt darauf achten, dass die Spieler weniger egoistisch, sondern vielmehr nach den Prinzipien Eigenverantwortung, Charakter und Identifikation mit dem Verein agieren. „Mia san mia“ soll als Vereinsmotto verstärkt in den Vordergrund rücken und den FC Bayern München national wie international wieder an die Spitze führen.

Dazu benötigt der neue Sportvorstand, der mit 1. März dieses Jahres im Amt ist, vorrangig das richtige Personal. Daran sind einige seiner Vorgänger gescheitert, daher setzt Eberl auf Zeit. Er will in Ruhe nach dem richtigen Trainer und neuen Spielern suchen, die seine Vorstellungen eines eingeschworenen Teams verkörpern. Dass er das kann, konnte Eberl rund 20 Jahre in Mönchengladbach mit deutlich weniger finanziellen Mitteln unter Beweis stellen. Jetzt erwartet ihn allerdings die schwerste Aufgabe seiner Karriere. Ob die Übung gelingt, wird die Zukunft weisen.