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Quasi aus Bayreuth: „Wegen Corona müssen sich Musiker erstmal neu erfinden“

Die Folgen des Coronavirus machen sich in vielen Teilen der Welt bemerkbar. Aufgrund von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sowie Veranstaltungsabsagen hat auch die Kulturlandschaft unter der Situation zu leiden.

Die Folgen des Coronavirus machen sich in vielen Teilen der Welt bemerkbar. Aufgrund von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sowie Veranstaltungsabsagen hat auch die Kulturlandschaft unter der Situation zu leiden. Aufgrund von abgesagten Konzerten, Versammlungsverboten und andere Infektionsschutzmaßnahmen haben müsse die Kulturzene mit neuen und frischen Ideen auf die Situation reagieren, sagt der Bayreuther Stadtrat Stefan Specht (CSU). Das betrifft auch die Rapmusik. Für einige Künstler könne die momentane Situation aber auch eine Chance sein, sagt der Bayreuther Rapper Johannes „Quasi“ Besold.

Quasi moderiert seit einem Jahr gemeinsam mit bt-Redakteur Frederik Eichstädt den RaPod, einen lokalen Hip Hop Podcast aus Oberfranken. In Folge 11 des Podcasts sprechen die Moderatoren über die Folgen von Corona auf Rap, wie die Künstler in Bayreuth und Deutschland damit umgehen und die Folgen für die Hip Hop Landschaft.

Am Rande diskutieren die beiden Moderatoren auch noch über Xavier Naidoo, Maskenrapper und mehr.

Die Auswirkungen des Coronavirus auf Rap in Deutschland: Der Podcast zum Anhören

Rapmusik und Kunst in der Isolation

Das Coronavirus hat über Wochen das öffentliche Leben in Deutschland lahm gelegt. In Bayern galten Ausgangsbeschränkungen, in ganz Deutschland sollten soziale Kontakte minimiert werden. Die Pandemie hatte Auswirkungen auf jeden Menschen im Land. Für Künstler könne dies aber auch eine Chance sein, sagt Johannes „Quasi“ Besold. Je nach Situation hätten beispielsweise viele Musiker jetzt die Zeit, um produktiv werden zu können. Der Rapper Eko Fresh hat dies mit Eindruck unter Beweis gestellt. Auf YouTube veröffentlichte er ein fast 90 Minuten dauerndes Lied: 2020 Bars.

Produktivität in Zeiten von Corona

Auch in Oberfranken wurden viele Rapper aktiv. Neben dem Corona-Song „nauswärds“ von der Gruppe Bambägga hat auch der Bayreuher Rapper B-Kwem ein neues Video zu einem Song „Im Bau“ veröffentlicht. Beide Songs passen in die aktuelle Zeit der Isolation und des Alleinseins.

Ein bisschen aus dem Rahmen fällt da das neue Video des Bayreuther Rap Kollektivs Kanzlakustix. Der Grund: Der Videodreh hat bereits Ende 2019 stattgefunden. Durch die aktuelle Situation hätten die Beteiligten nun aber endlich die Zeit dafür gehabt, das Video zu schneiden und zu veröffentlichen. Auf dem Song „Barkeeper“ transportieren die Bayreuther Rapper Falk, Faxe, FegeR, Tola und Quasi den Flair eines süffigen Gins in einer wohlig warmen Bar direkt zu den Hörern nach Hause.

„Die Künstler müssen sich neu erfinden“

Aufgrund des Coronavirus und des Veranstaltungsverbots können derzeit keine regulären Auftritte von Musikern stattfinden. Die Menschen sind angehalten Abstand zu halten: Menschenmassen in kleinen Clubs wird es wohl für eine längere Zeit nicht mehr in dieser Form geben. Aus diesem Grund sei es umso wichtiger, dass die die Künstler sich nun neu erfinden, sagt Quasi. Ein gutes Beispiel sei Sido. Wie auch Alligatoah habe der Berliner bereits einige Konzerte in Autokinos gespielt. Für Die Zukunft könne das für bekanntere Musiker durchaus eine Option bleiben.

Für die Bayreuther Rapszene seien solche großen Auftritte natürlich keine Option. Dazu brauche es schon landesweit bekannte Künstler. Doch es geht auch anders: In Nürnberg, Fürth und anderen Städten biete das Portal Kultur vor dem Fenster Künstlern die Möglichkeit, in Gärten, Hinterhöfen oder Pflegeheimen aufzutreten. Dabei bekomme der Begriff Blockparty eine völlig neue Bedeutung, so Quasi. Ein ähnliches Angebot für Bayreuth könnte auch lokalen Künstlern hier helfen, die Corona-Zeit besser zu überstehen. Ein weiterer Vorteil: Die Aktion bringe wieder etwas Farbe in die Stadt.

Das ist Quasi

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Mehr zum RaPod

Der RaPod ist ein regelmäßig erscheinendes Podcast-Format von Frederik Eichstädt und Johannes „Quasi“ Besold. Mehr Infos dazu finden Sie in Kürze auf unserer Website.

Die RaPod-Moderatoren Frederik Eichstädt und Johannes „Quasi“ Besold. Foto: Carolin Richter.

Bayreuther Tagblatt - Frederik Eichstädt

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Frederik Eichstädt