Zuletzt aktualisiert am

Gesundheit

Wärmebelastung: Der richtige Umgang mit hohen Sommertemperaturen

Susanne Norz

Vor dem Herbst nimmt der Sommer noch einmal richtig an Fahrt auf. Die damit verbundenen hohen Temperaturen stellen dabei eine erhebliche gesundheitliche Belastung dar. Mit altbewährten Hitzeschutzmaßnahmen lässt sich die verbleibende Sommerzeit aber dennoch unbeschwert genießen.

Sommerwärme hat zunächst einmal nicht ausschließlich negative Eigenschaften. So bekommt manchen Rheumapatienten beispielsweise Sommerwärme oftmals sehr viel besser als die feuchtkalte Witterung im Winter. Die Jahreszeit trägt außerdem dazu bei, dass viele Menschen jetzt draußen sehr viel aktiver sind und sich mehr bewegen, zumal sich jetzt zahlreiche Outdoor-Aktivitäten anbieten. 

Konkrete negative gesundheitliche Auswirkungen haben warme Sommertage erst bei enormer Hitzeentwicklung, die sich zusätzlich über mehrere Tage hält, – und vor allem bei mangelnden Schutzvorkehrungen. Das gilt insbesondere bei Risikogruppen wie jüngeren Kindern, Personen im Seniorenalter oder auch Menschen mit Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. 

Wer seinen Körper aber bestmöglich schützt, ausreichend trinkt, längere Aufenthalte in der prallen Sonne meidet und zudem die richtigen Hitzeabwehr-Maßnahmen im Wohnraum trifft, ist in der Regel bestens für die jährlich wiederkehrende Sommerzeit gerüstet. 

Optimaler Hitze- und Sonnenschutz im Freien

Die wichtigste Empfehlung gegen einen Hitzschlag ist es, sich im Außenbereich möglichst viel im Schatten aufzuhalten. Eine ganz besondere Vorsicht ist zudem geboten bei Autos. Weder Kinder noch Heimtiere sollten dort unbeaufsichtigt bleiben, weil die Temperaturen sogar im Frühling schon bei noch milden 20 Grad im Inneren des Autos drastisch auf ein lebensgefährliches Niveau ansteigen.

Bei Aufenthalten am Badesee ist ebenfalls ein schattiges Plätzen, am besten unter einem Baum, zu bevorzugen. Zusätzlich sollte die Haut mit Sonnencreme, die über einen hohen Lichtschutzfaktor verfügt, geschützt werden. Menschen, die von Sonnenallergie betroffen sind, können sich wiederum mit fettfreien Sonnenschutzgels vor einem unangenehm brennenden Hautausschlag und auch Sonnenbrand schützen.

Kühlere Innenräume mit Verdunklungsgardinen & täglicher Frischluftzufuhr

Ein guter Hitzeschutz beschränkt sich keineswegs nur auf den Außenbereich. Auch Innenräume heizen sich zur Sommerzeit häufig bis 30 Grad und darüber auf und bergen ebenfalls ein gewisses Gefährdungspotential oder beeinträchtigen zumindest das Wohlbefinden ganz erheblich. Vor allem in städtischer Umgebung mit wenig entsiegelten Betonflächen staut sich die Wärme in den Gemäuern teilweise enorm.

Wirksame Maßnahmen im Wohnbereich lassen sich auch ohne Klimaanlage treffen. Eine der wichtigsten Vorkehrungen, um die Innentemperatur im Wohnbereich so niedrig wie möglich zu halten, ist die Verwendung von Verdunklungsgardinen am Fenster, die vor dem Eintreffen der ersten Sonnenstrahlen zusammengezogen werden sollten. Sie blockieren die UV-Strahlung und schützen damit nicht nur vor Hitze, sondern auch vor Schäden an Möbeln und Teppichen. Absolut unverzichtbar sind Verdunklungsgardinen vor allem in Zimmern, die sehr viel Sonne abbekommen. 

Ein weiterer zentraler Punkt ist, die Innenräume zu den kühlsten Tages- und Abendstunden, das heißt am bestens morgens oder spätabends intensiv zu belüften, um die Innentemperaturen deutlich zu senken.

Hitzetage & Sportliche Aktivitäten

Bei einer sportlichen Betätigung im Freien wird der Kreislauf nicht nur durch die hohen Temperaturen belastet, sondern auch durch erhöhte Ozonwerte in der Luft, die eine weitere Nebenerscheinung an sehr heißen Tagen sind und unter anderem die Atemwege reizen. Sie können beispielsweise Kopfschmerzen auslösen und die Lungenfunktion einschränken. Das Bundesministerium für Gesundheit empfiehlt bei Hitzewellen, den Sport idealerweise in die Morgenstunden zu verlegen, da hier die Konzentration des Reizgases noch am niedrigsten ist.

Trinkverhalten & Ernährung

Eine vitaminreiche, leichte Kost wie kurz gedünstetes Gemüse und Salat-Rohkost entlastet den Körper. Empfehlenswert sind auch warme oder kalte Sommersuppen, die sich gleich in zweierlei Hinsicht positiv auswirken. Sie versorgen den Körper mit viel Flüssigkeit und füllen zugleich das durch übermäßiges Schwitzen geleerte Nährstoff-Depot rasch wieder auf.

Insgesamt beträgt die optimale Trinkmenge bei Erwachsenen durchschnittlich mindestens 2,5 Liter und bei Kindern 1 Liter Flüssigkeit, um einer Deyhdrierung effektiv vorzubeugen. 

Sommertipp: Die Sommerzeit ist auch die Hauptsaison für Obst und Beeren, die gerade jetzt an Sträuchern und Bäumen vor Ort reifen und regional frisch geerntet werden. So lässt sich zum Beispiel das Trinkwasser geschmacklich mit ein paar frischen Früchten aufpeppen: Ob mit Heidelbeeren, Erdbeeren, Stachelbeeren, Gurken- und Melonenstückchen oder auch ein paar exotischen Zugaben wie Ingwer-Streifen – der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Und: Die farbenfrohen Getränke sind gerade für Kinder, die von sich aus wenig trinken, ein willkommener Anlass, dann doch mal davon zu kosten.