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Preiserhöhung

Fünf Euro für Flasche Öl bei diesem Discounter? Sonnenblumenöl bald so teuer wie Olivenöl

Einem Bericht von Focus Online zufolge kostet die Flasche Speiseöl bei Aldi mittlerweile teilweise knapp 5 Euro. So soll es mit den Ölpreisen weitergehen.

Aufgrund des Ukraine-Krieges sind die Ölpreise in Deutschland aktuell nicht zu bremsen. Focus Online berichtet von weiteren deutlichen Preissteigerungen.

Erste Discounter sollen Öl demnach mit einem Preisaufschlag von etwa 550 Prozent anbieten.

Sonnenblumenöl für 5 Euro bei Aldi

Laut Focus Online gibt es in einigen Aldi-Filialen mittlerweile Sonnenblumenöl der Marke Ondosol im Standard-Sortiment. Brisant dabei sei allerdings: Die 1-Liter-Flasche kostet den Kunden satte 4,99 Euro – 3,20 Euro teurer als das derzeit ausverkaufte Sonnenblumenöl der Marke Bellasan. Der Preisaufschlag liegt im direkten Vergleich bei 550 Prozent zum Januar 2022. Lesen Sie auch: Die Bäckereien in und um Bayreuth mussten schon ihre Preise anziehen.

Eine Kassieren einer Aldi-Filiale bei Aalen sagte Focus nur “Wir sind immer wieder ausverkauft. Das ging runter wie Öl.” Trotz des hohen Preises wollten einige Kunden sogar einen ganzen Karton mit 15 Flaschen für 74,85 Euro mitnehmen. Derzeit ist dies jedoch nicht möglich, da sowohl Aldi, als auch Lidl, Penny und Netto die Verkäufe Rationen – mehr als eine Flasche pro Einkauf ist nicht drin. Dabei würden Mitarbeitende sogar darauf achten, dass manche Kunden nicht mehrmals am Tag zum Öl-Einkauf kommen.

Auch andere Ölmarken betroffen

Der Meldung des Focus nach zu urteilen sei das oben genannte Öl auch kein Einzelfall. In einem Rewe in München kostet die 750-Milliliter-Flasche Thomy Sonnenblumenöl 3,79 Euro, was einen Literpreis von 5,05 Euro ergibt. Das Seitenbacher Bio-Sonnenblumenöl liegt bei 3,99 Euro für 250 Milliliter – stolze 15,96 Euro pro Liter.

Branchenkennern zufolge soll das Sonnenblumenöl wohl bald so teuer werden wie Olivenöl. Im Schnitt liege der Literpreis derzeit bei 6,50 Euro. Bei Bioprodukten und besonderen Sorten aus Italien, Spanien oder Griechenland jedoch muss man deutlich höher ansetzen. Für solche Produkte zahlt man pro Liter schon über 30 Euro.




Öl bei Aldi, Lidl und Co.: Wann bekommt man es wieder?

Zum aktuellen Zeitpunkt ist es laut Focus keineswegs klar, wann sich die Lage beim Speiseöl in nächster Zeit bessern wird. Die Hersteller könnten die gestiegene Nachfrage derzeit kaum bedienen, heißt es. Und auch wenn in den nächsten Monaten möglicherweise etwas Ruhe einkehren könne – mit Engpässen und Lieferverzögerungen werde man weiter rechnen müssen. Auch die Lager der größeren Händler seien wegen der Hamsterkäufe leergefegt.

Nach Angaben von Behörden und Branchenverbänden sei die Versorgung in Deutschland zwar sichergestellt, dass die Preise gestiegen und Lieferungen schnell vergriffen sind, ist aber schwer von der Hand zu weisen. Laut Branchenkennern sei die Lage aber nicht so schlimm, wie es auf Verbraucherinnen und Verbraucher wirke.

Mangelware Öl: das steckt dahinter

Grund für die Herausforderungen beim Öl ist laut Focus der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Denn die Ukraine gelte als wichtigstes Importland der EU für Sonnenblumenkerne. Aufgrund des Kriegs stünden derzeit allerdings nur 4,5 Millionen Hektar der Anbaufläche an Sonnenblumen zur Verfügung und es sei nicht sicher, ob die Blumen auf diesen Anbauflächen auch geerntet werden könnten.

Von der üblichen zu bedienenden Fläche bleibt etwa ein Drittel wegen des Krieges aus. Außerdem sei bisher Russland der größte Sonnenblumenerzeuger mit 9,6 Millionen Hektar Anbaufläche. Im Wirtschaftsjahr 2022/2023 würden die Sonnenblumen laut der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen auf sieben Prozent weniger Ackerfläche stehen als vorher, nämlich 26,4 Millionen Hektar.