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Coronavirus
Ansturm auf PCR-Tests: Die Labore in Bayreuth werten sie sogar in der Nacht aus
PCR-Tests sind knapp, Labore arbeiten am Anschlag an deren Auswertung. Wie hoch ist die Auslastung in den Testlaboren in Bayreuth?
Die Omikron-Wand erscheint aktuell als kaum überwindbares Hindernis in Deutschland. Nie zuvor in der Corona-Pandemie wurden mehr PCR-Tests benötigt. Die sind mittlerweile knapp. Die Labore werten die vorhandenen PCR-Tests unter Hochdruck aus.
Wie hoch ist die aktuelle Auslastung in der PCR-Auswertung und der Kontaktnachverfolgung? Das bt hat beim Landratsamt Bayreuth und den Testlaboren der Region nachgefragt.
Gesundheitsamt Bayreuth kommt mit der Kontaktverfolgung nicht mehr hinter her
“Die Kapazitäten des Gesundheitsamts sind in Bezug auf Corona-Infektionen zur Ermittlung der Kontaktpersonen und der Kontaktierung der Indexpersonen aufgrund der hohen Fallzahlen nicht mehr ausreichend”, sagt eine Sprecherin des Landratsamts Bayreuth auf Anfrage des bt.
Innerhalb des Gesundheitsamts habe es bislang nur vereinzelt Ausfälle wegen Corona oder Quarantäne gegeben, so die Sprecherin weiter.
Im gemeinsamen PCR-Testzentrum von Stadt und Landkreis Bayreuth in Aichig werden rund 100 Coronatestungen am Tag vorgenommen. Die Tests aus bestimmten Berufsgruppen – etwa der Pflege oder dem Gesundheitswesen – bevorzugt auszuwerten, um das Gesundheitsystem zu erhalten, sei nicht notwendig, wie das Landratsamt deutlich macht. Denn Kapazitäten seien ausreichend vorhanden.
Immer mehr Corona-Infektionen an Schulen in Bayreuth
“Im Bayerischen Covid-19-Schutzprojekt für die Grund- und Förderschulen entdecken wir in unserer Region derzeit mehr Klassen mit neu infizierten Kindern. Wir untersuchen dann sofort, welche Schülerin oder welcher Schüler frisch angesteckt wurde.”, sagt Dr. Ulrich Pachmann. Voraussetzung hierfür sei die vermehrte Nachtarbeit einiger Labormitarbeiter. Aber nur so sei das Gesundheitsamt dazu in der Lage, Betroffene rechtzeitig zu warnen. “Genauso wie die gesamte Bevölkerung sind auch unsere Laborteams ganz überwiegend geimpft.”
Allerdings käme es laut Pachmann auch unter den Mitarbeitern zu Neuansteckungen. Die Regeln für Isolation und Quarantäne würden dabei jedoch stets eingehalten. Wir alle lassen uns sehr häufig, teils täglich testen. Das ist natürlich in einem PCR-Sicherheitslabor wie bei uns besonders einfach”, sagt Pachmann auf Anfrage des bt.
Doch die erhöhten Testzahlen stellen nicht nur das Personal vor Herausforderungen. Auch die Ausstattung müsse den Gegebenheiten angepasst werden. “Durch die erhöhten Testzahlen verlängerten sich teilweise Lieferzeiten für Materialien. Das muss man als Labor immer einkalkulieren, deswegen halten wir auch entsprechend Kontakt zu den Lieferfirmen,” sagt Ulrich Pachmann.
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Labor in Bayreuth misst 95 prozentige Auslastung
Auch bei Synlab Bayreuth, einer Betriebsstätte der Synlab MVZ Weiden GmbH, arbeiten die PCR-Labore am Anschlag. Die Labore seien unter Hochdruck darum bemüht, die Ergebnisse schnellstmöglich zu übermitteln, sagt eine Sprecherin des Unternehmens. Alleine in der Woche von Montag, 17. Januar 2022, bis zum Sonntag, 23. Januar 2022, habe man 300.000 PCR-Tests ausgewertet. Um dies zu bewerkstelligen, musste unter anderem Schichtarbeit geleistet werden – auch nachts und an Wochenenden.
“Wir erheben wöchentlich innerhalb des Verbandes der Akkreditierten Labore in der Medizin e.V. (ALM) die bundesweite Auslastung der Labore, die zuletzt im Durchschnitt bei 95 Prozent lag. Dies stimmt in etwa mit der Auslastung unserer Labore in Deutschland überein”, erläutert die Unternehmenssprecherin auf Anfrage des bt.
PCR-Tests auswerten? In Bayreuth ist qualifiziertes Personal knapp
“Bei Synlab haben wir schon zu Beginn der Pandemie unsere Testkapazitäten für SARS-CoV-2 deutlich ausgebaut, weshalb wir nun unsere Testkapazitäten bedarfsorientiert innerhalb kurzer Zeit weiter skalieren können”, heißt es weiter. Derzeit sei qualifiziertes Personal jedoch der limitierende Faktor bei der Ausweitung der Kapazitäten. Pandemiebedingte Ausfälle bei den Kollegen im Labor habe man bisher noch kompensieren können.
Aufgrund der zu erwartenden sehr hohen und über mehrere Wochen anhaltenden Dynamik in der fünften Welle, habe das Unternehmen Synlab frühzeitig notwenige Vorkehrungen im Hinblick auf Materialen und Geräte getroffen, so die Unternehmenssprecherin. Die Material-Versorgung sei aktuell sichergestellt. Auch interessant: Mit diesen Pannen hatte ein PCR-Testlabor in Bayreuth zu kämpfen.
Unternehmen aus Bayreuth spricht sich für priorisierte Bearbeitung von PCR-Tests aus
Zwar würden die Labore bei Synlab generell alle Testanfragen schnellstmöglich bearbeiten, jedoch halte man aufgrund der zu erwartenden sehr hohen und über mehrere Wochen anhaltenden Dynamik der fünften Welle eine Priorisierung von PCR-Tests entlang der nationalen Testverordnung für angemessen, so die Sprecherin des Unternehmens.
Es müsse auch in den nächsten Wochen sichergestellt sein, dass alle Menschen einen PCR-Test erhalten, die ihn wirklich dringend brauchen. Dazu zählen symptomatische Personen, Personen mit einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf, sowie Mitarbeiter im Gesundheitswesen und der Pflege, so die Sprecherin weiter.
