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Umwelt

Atomares Endlager in Oberfranken? Das spricht dagegen

Im heutigen (22. November 2021) Ausschuss für Klima, Umwelt und Landwirtschaft im Landratsamt Bayreuth beschäftigte man sich mit der Möglichkeit eines atomaren Endlagers in Oberfranken.

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) sucht derzeit nach einem geeigneten Standort für ein atomares Endlager.

Der Geologe Andreas Peterek teilte im Ausschuss für Klima, Umwelt und Landwirtschaft im Landratsamt Bayreuth am Montag, den 22.11.2021, den aktuellen Sachstand mit.

Oberfranken für atomares Endlager geeignet?

Im September 2020 war von der BGE ein umfassender Zwischenbericht zu 90 Teilgebiete vorgelegt worden, die sich potentiell für die Errichtung eines Endlagers eignen könnten. Die sogenannte “Fachkonferenz Teilgebiete”, an der sich Wissenschaftler, gesellschaftliche Gruppen sowie Bürger und Vertreter der betroffenen Gebietskörperschaften beteiligen konnten, befasste sich anschließend in vier Sitzungen von Oktober 2020 bis August 2021 mit jenem Bericht, wie Peterek mitteilt. Auch im Juni befasste sich der Klima- und Umweltausschuss mit einem atomaren Endlager in Oberfranken.

Peterek stellte in seinem Vortrag die Ergebnisse der Konferenzen für Oberfranken vor. Der westliche Teil Oberfranken könne kein Wirtsgestein vorweisen, weswegen er von Grund auf ungeeignet sei. Der mittlere Teil Oberfrankens gehöre zu einer 30 Kilometer breiten Bruchschollenzone mit vielen Brüchen. Daher falle auch der mittlere Teil weg. Im östlichen Teil Oberfrankens gibt es ebenfalls viele aktive geologische Störungen, z.B. durch Vulkane.

“Oberfranken hat Schwächen”

Peterek gibt auf Nachfrage im Ausschuss außerdem seine persönliche Meinung zum Besten: “Wir suchen das bestmögliche Endlagergebiet in Deutschland. Da hat unsere Region durch Erdbeben und nahe Vulkane Schwächen im Vergleich zu anderen Regionen.” Hinweise darauf, dass es Oberfranken treffen könnte, gebe es daher nicht.

Aktuell befinde man sich laut Peterek noch in Phase 1 des Suchverfahrens, in der potentiell geeignete Regionen ermittelt werden. In Phase 2 würden diese dann übertägig, also oberirdisch, erkundet. Am Ende dieser Untersuchungen stünden zwei Regionen, die dann unterirdisch verkündet wurden. Bis 2031 soll das Auswahlverfahren abgeschlossen sein.