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Coronavirus

Corona-Lockerungen bei Veranstaltungen und Gastronomie – das gilt ab heute in Bayern

Am Dienstag (29.6.2021) hat das Bayerische Kabinett zum Thema Corona getagt. Dabei ging es vor allem um das Thema Schulen. Eine Lockerung der Maskenpflicht wurde diskutiert.

Bayerns Ministerpräsident Söder hat sich am Dienstagmittag ab 13 Uhr zu Wort gemeldet. Nach der Sitzung des Ministerrats äußerte sich der CSU-Politiker und mehrere Minister zur aktuellen Corona-Lage in Bayern. Das hat Söder gesagt. Gestern hat der bayerische Impfgipfel stattgefunden. Dabei hob Söder unter anderem die Priorisierung in den Impfzentren auf. 

Update vom 29. Juni 2021 um 13 Uhr: Söder erklärt Corona-Lockerungen in Bayern

„Der Corona-Pegel ist weiter stabil und geht leicht nach unten“, sagte Markus Söder zur Eröffnung der Pressekonferenz. Es gebe nur noch einen Landkreis in Bayern, der über 40 liegt, der Landkreis Lichtenfels. „Scheinbar alles im Lot“, fügte der Ministerpräsident hinzu. Dennoch müsse man vorsichtig bleiben, vor allem wegen der Delta-Variante. „Wir wollen die Lebensfreude nicht dämpfen“, dennoch müsse man aufpassen. „Wir wollen nicht im Herbst vor derselben Situation stehen wie schon öfter, das wir wieder bei 0 anfangen müssen.“

Diese Maßnahmen sollen dabei helfen: Bei einer Inzidenz bis 50 bleibt alles so wie bisher. Bei Inzidenzen über 50 gibt es Sicherheitsmaßnahmen. Über 100 sollen die jeweiligen Kommunen selbst Regeln in Rücksprache mit Gesundheitsämtern erarbeiten, die dabei helfen sollen, Corona einzudämmen.

Größere Teilnehmerzahlen bei Veranstaltungen – Sperrstunde nach hinten verlegt

Bei Kultur- und Sportveranstaltungen sollen größere Teilnehmerzahlen ermöglicht werden. Bei Außenveranstaltungen sollen bald 1500 Zuschauer zugelassen werden. Statt 100 Stehplätzen sollen bald 200 zugelassen werden.

Die Sperrstunde in der Gastronomie wird von 0 Uhr auf 1 Uhr verlegt. Volksfeste wird es nicht geben, weil „wir nicht glauben, dass das in der jetzigen Phase kontrollierbar wäre“, sagte Söder. „Für die Nachtgastronomie kann es aktuell keine Perspektive geben“, sagte der Ministerpräsident. Insbesondere deshalb, weil die Menschen dort nicht geimpft sind. Sollten sie das bald sein, dann könne sich hierbei etwas ändern.

Corona an Schulen in Bayern: Über eine Million Tests

„Auch an der Schule gibt es Entspannung, aber es hat ein erhöhtes Schutzniveau.“ Bis zum Urlaub sollen so viele Menschen wie möglich geimpft werden. In Bayerns Schulen hat es über eine Million Corona-Tests gegeben, die allermeisten seien negativ gewesen.

Maskenpflicht an weiterführenden Schulen bei passender Inzidenz abgeschafft

Bei weiterführenden Schulen entfällt die Maskenpflicht bei Inzidenzen unter 25. Über 25 müssen Masken getragen werden. Insgesamt soll es an Schulen mehr Tests geben, da diese für mehr Sicherheit sorgen.

Belüftungsgeräte soll es in Bayerns Schulen fortan flächendeckend geben. „Mobile Lüfter sind gut organisierbar.“ Der Ministerpräsident erhofft sich dabei eine klare Ansage des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zur Tauglichkeit der Geräte. „Jeder muss einen Beitrag leisten, damit Schulen sicher sind.“

Für Abschlussklassen sollen interne Schulfeiern möglich sein. Man solle sein Abi beispielsweise auch trotz Corona genießen können, so Söder. Außerdem wurden Zuschüsse im Bereich Sport und im Bereich Heilpädagogische Tagesstätten zugesagt.

„Wir müssen die Inzidenz niedrig halten“, ohne mit Maßnahmen zu übertreiben, so Söder. Beim Thema Reisen und Reiserückkehrern richtete Bayerns Ministerpräsident einen Appell an den Bund. Hier müsse der handeln, um eine Situation zu verhindern, wie im letzten Jahr. Bayern biete seine Hilfe an.

Meldung vom 29. Juni 2021 um 9 Uhr: Bayerns Kabinett tagt zur Corona-Lage – Delta-Variante, Maskenpflicht und Schulen

Vor einer Woche wurde die Maskenpflicht am Sitzplatz an Grundschulen ausgesetzt. Heute wird nun offenbar geklärt, ob diese Regel bald auch an den weiterführenden Schulen umgesetzt wird. Söder findet ein komplettes Abschaffen der Maskenpflicht „falsch“, hatte er nach dem Impfgipfel am Montag erklärt. Die Freien Wähler und Teile der Opposition setzen sich jedoch bereits länger für die Lockerung ein.

Daneben stehen auch Luftfilter auf dem Plan. Obwohl diese das Risiko von Infektionen deutlich senken, sind diese Geräte in den meisten Schulen eine Seltenheit, heißt es in einem Bericht des Bayerischen Rundfunk. Die Regierung denke nun darüber nach, Schulen zu einer Nachrüstung zu verpflichten.

Sorge vor Delta-Variante wächst

Außerdem wird die Delta-Variante bei der Sitzung ein Thema sein. Diese werde bald auch in Bayern das Infektionsgeschehen bestimmen, so Söder. Demzufolge sollen heute Schutzmaßnahmen diskutiert werden. Beim gestrigen Impfgipfel sagte der Ministerpräsident, dass man aufpassen müsse, dass nicht im Sommer durch Unachtsamkeit der Start der vierten Welle eingeleitet werde.

Des Weiteren befasst sich das Kabinett in seiner Sitzung mit der Impfstoffbeschaffung, möglichen Lockerungen im Nachtleben für Jugendliche und dem Attentat in Würzburg. Nach dem Messerangriff hat eine Bayreuther Abgeordnete zuletzt vor „rechten Hetzern“ gewarnt.

Bayreuther Tagblatt - Frederik Eichstädt

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Frederik Eichstädt