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Natur

Stark gefährdeter Käfer in und um Bayreuth gesucht: Großer Aufruf – hier soll man sich melden

Das Landratsamt Bayreuth ruft im Rahmen eines “bürgerwissenschaftlichen Projekts zur Arterfassung” die Bürger dazu auf, Funde von Hirschkäfern zu melden.

Der Hirschkäfer – mit bis zu neun Zentimetern Länge ist er einer der größten heimischen Käfer und, so das Landratsamt Bayreuth in einer Pressemitteilung, auch von Laien gut zu erkennen.

Das Biodiversitätszentrum Rhön (BioZ) im Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU), die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und der Verein der Hirschkäferfreunde Nature Two e.V. brauchen Hilfe aus der Bevölkerung, um sich ein genaues Bild von der Verbreitung des gefährdeten Hirschkäfers in Franken zu machen.

Hirschkäfer im Landkreis Bayreuth

Ein Blick auf seine Lebensweise hilft, um festzustellen, wo man am besten nach dem Käfer suchen sollte. Als Brutstätte und Nahrungsquelle für seine Larven benötigt er besonntes Totholz mit Bodenkontakt, das bereits stark zersetzt ist, heißt es in der Mitteilung des Landratsamts. Lesen Sie auch: In Oberfranken herrscht Alarmstufe Rot beim Thema Borkenkäfer.

Besonders beliebt seien demnach morsche Baumstümpfe von Eichen und anderen Laubbäumen. Die erwachsenen Käfer ernähren sich dagegen von Baumsaft, der aus Baumwunden austritt, oder reifen Früchten. Vor allem in lichten Wäldern und an Waldrändern, aber auch im Siedlungsbereich wird der Hirschkäfer hier fündig. Er taucht auch in Gärten, Streuobstwiesen, Parks, Alleen und anderen sonnigen Orten mit alten Baumbeständen auf.




Hier findet man den Hirschkäfer am besten

Die höchsten Chancen, die nachtaktiven Hirschkäfer fliegen oder krabbeln zu sehen, bestehen laut Landratsamt an schwülwarmen Abenden während ihrer Flugzeit von Mitte Mai bis Ende Juli. Die Männchen lassen sich leicht anhand ihres namensgebenden, geweihartigen Oberkiefers identifizieren.

Ihre Körpergröße schwankt zwischen 3,5 und beeindruckenden 9 Zentimetern. Die Weibchen dagegen sind mit einer Länge von 3 bis 5 Zentimetern deutlich kleiner und verfügen über einen wesentlich weniger ausgeprägten Oberkiefer. Kennzeichnend sind auch die schwarzbraune Grundfarbe sowie das rotbraune Schimmern der Flügeldecken.

In Bayern gelten die Hirschkäfer als stark gefährdet, daher dürfen sie auch nicht der Natur entnommen werden und sind gesetzlich geschützt. Bis zum 31. August 2022 können Interessierte unter dieser Website ihre Beobachtungen mit Angabe von Fundort und Funddatum melden – am besten mit Foto.