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Bayreuth

Bayreuther Bier trifft Kirche: Pfarrer und Brauer heben “Kreuzlas-Bräu” aus der Taufe

Die evangelische Kirche im Bayreuther Bezirk wirbt für die bevorstehende Wahl der Kirchenvorstände – mit einem eigens gebrauten Bier.

Das “Kreuzlas-Bräu” aus Bayreuth soll bei Festen und Aktionen dafür sorgen, dass der Pfarrer und der Bürger ins Gespräch kommen.

Bayreuther Brauerei braut Spezial-Bier

Die evangelisch-lutherischen Kirchen in Bayern wählen am 20. Oktober 2024 ihre Kirchenvorstände neu. Der Dekanatsbezirk Bayreuth-Bad Berneck hat dafür ein ungewöhnliches Werbemittel gewählt: ein eigens gebrautes Bier, das “Kreuzlas-Bräu”. Die Brauerei Glenk-Bräu in der Bayreuther Altstadt übernimmt die Herstellung.

“Wir wollen ins Gespräch darüber kommen, wie man Kirche entwickeln und gestalten kann. Denn darum geht es beim Kirchenvorstand”, sagt Pfarrer Carsten Brall von der Bayreuther Stadtkirche im Gespräch mit dem bt. Rund 40 Gemeinden zählen zum Bayreuther Bezirk, sie können nun bei ihren Gemeindefesten mit einem Fass “Kreuzlas-Bräu” die Gäste bewirten.

Es soll in den nächsten Monaten aber auch öffentliche Aktionen geben, die den Raum der Gemeinden verlassen, so Pfarrer Brall. Es geht ihm zufolge darum, den Kontakt mit den Menschen aus der Region zu vertiefen. Lesen Sie auch: Dieses neue Bier kommt aus Bischofsgrün.

500 Liter stehen bereit

Das Bier hat eine Vorgeschichte. „Ich kenne Eckhard Hentes, den Eigentümer von Glenk-Bräu, schon lange”, sagt der Bayreuther Pfarrer Michael Sonnenstatter. “Im Lutherjahr 2017 hat er ein besonderes Bier für die Jubiläumsfeierlichkeiten für uns gebraut.” Daher sei die Brauerei schnell für das neue Bier zu gewinnen gewesen.

Die Glenk-Bräu hat am vergangenen Samstag, den 6. April, mit dem Brauen begonnen, 500 Liter sind vorerst geplant. “Es ist ein leichtes, sommerliches Bier”, sagt Pfarrer Brall, der Alkoholgehalt liege bei 4,2 Prozent. Der Bayreuther Künstler Matthias Ose hat das Aquarell-Logo entworfen, das bald die Bierfilze zieren soll.

Darum geht es bei der Wahl

Die Kirchenvorstands-Wahlen am 20. Oktober sind laut Pfarrer Brall von hoher Bedeutung für das Gemeindeleben. “Man kann den Ort, in dem man lebt, mitgestalten. Das ist eine tolle Chance.” Die Größe des Kirchenvorstands richtet sich nach der Gemeindegröße – bei der Bayreuther Stadtkirche etwa besteht der Vorstand aus zehn Mitgliedern.

“Der Kirchenvorstand geht der Frage nach, welche Schwerpunkte die Gemeinde setzen will”, sagt der Pfarrer. So kümmere er sich etwa um die Finanzplanung. Der Kirchenvorstand wirke aber auch bei den Gottesdiensten mit. “Die Pfarrerinnen und Pfarrer kommen und gehen, die Gemeinde bleibt. Deswegen ist es wichtig, dass die Gemeinde gestaltend mitwirkt.”

Gemeinden wachsen zusammen

Allerdings schaffen es laut Pfarrer Brall nicht mehr alle der rund 40 Gemeinden, einen eigenständigen Kirchenvorstand zu stellen. Manche Gemeinden legen den Vorstand zusammen, so etwa die Kreuzkirche in Bayreuth und die Gemeinde in Heinersreuth. “Dass die Mitgliederzahlen rückläufig sind, ist kein Geheimnis”, sagt der Pfarrer. Außerdem werde der Kirchenvorstand für sechs Jahre gewählt, eine so lange Verpflichtung sei für die Menschen zunehmend schwierig.

Die Gemeinden des Dekanatsbezirks wollen bis zum Oktober mit Wahlpartys und gemeindeübergreifenden Veranstaltungen auf die Wahl aufmerksam machen. Das neue Bier sorge jetzt schon für Aufmerksamkeit, so Pfarrer Brall. Die wünsche sich die evangelisch-lutherische Kirche auch für die Wahl.