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Bayreuth

Bayreuther Gastronomen fürchten Anstieg der Umsatzsteuer

Im Zuge der Corona-Hilfe wurde die Umsatzsteuer für Gastronomen von 19 Prozent auf 7 Prozent bis zum 1. Januar 2024 reduziert. Viele Gastronomen befürchten, dass höhere Preise die Gäste abhalten werden.

Engin Gülyaprak, der Inhaber von Engin’s Ponte in Bayreuth, teilte bt mit, dass wahrscheinlich 20 Prozent der Restaurants in Bayreuth schließen müssen, wenn die Steuererhöhung in Kraft tritt, weil sich viele Gäste das Essen nicht mehr leisten können.

Sieben Prozent Mehrwertsteuer sollten die dauerhafte Norm sein

Für Gülyaprak ist es „kaum machbar“, sein Restaurant wie gewohnt weiter zu betreiben. „Es wird ganz, ganz knapp werden“, sagte er. Gülyaprak wird entweder einige Mitarbeitende entlassen oder die Öffnungszeiten seines Restaurants reduzieren müssen.

Gülyaprak fordert die Regierung auf, die sieben Prozent Steuer dauerhaft beizubehalten. Lesen Sie auch: “Schnitzelhaus am Festspielpark” eröffnet.




Eine Mehrwertsteuererhöhung wäre katastrophal für die Gastronomie

Harald Kaiser, der Wirt der Eule in Bayreuth, möchte auch die Mehrwertsteuer bei sieben Prozent belassen, weil die Erhöhung zu einem Anstieg der Preise für die Gerichte führen würde, die das Restaurant verkauft. Die „Hauptspeisen werden bei mir dadurch ca. 2-3 Euro teurer werden“, sagte Kaiser.

Der derzeitige Umsatzsteuersatz sei die einzige Möglichkeit, fügte Kaiser hinzu, die Kunden nicht mit höheren Preisen zu belasten: „Nur mit den 7% Mehrwertsteuer ist es bisher gelungen, die enormen Kostensteigerungen nicht 1:1 an die Gäste weiterzugeben“.

Restaurants und Hotels haben sich von den Auswirkungen der staatlich verordneten Schließungen während der Pandemie nicht erholt. „Nach drei Verlustjahren in Folge haben die heimischen Restaurants und Hotels noch nicht die Vorkrisenumsätze erreicht. So liegen die inflationsbereinigten Umsätze nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes von Januar bis Mai 2023 immer noch 11,4% unter denen des Jahres 2019, also vor Ausbruch der Pandemie. Schon jetzt ist die Zahl der steuerpflichtigen Unternehmen in der Branche von 222.400 im Jahr 2019 auf 186.600 im Jahr 2021 zurückgegangen. Das bedeutet einen historischen Verlust von 36.000 steuerpflichtigen Unternehmen in den Corona- Jahren“, erklärte Kaiser.

Eine Erhöhung der Umsatzsteuer auf 19 Prozent ab dem 1. Januar 2024 hätte fatale Folgen nicht nur für die Gastronomie und Hotellerie, sondern auch für die Gesellschaft und einen Teil der heimischen Kultur, so Kaisers Fazit.