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Polizei
83-Jährige übergibt kiloweise Gold: Betrugswelle in Oberfranken
von bt-Redaktion
Betrüger sind in Oberfranken laut Polizei gerade sehr aktiv. Sie treiben ihr Unwesen per Telefon und WhatsApp.
Betrüger haben in den vergangenen Tagen mit bestimmten Maschen mehrfach in Oberfranken zugeschlagen. Leider waren sie erfolgreich.
Das Polizeipräsidium Oberfranken hat über die Fälle berichtet.
Seniorin übergibt Goldbarren in Oberfranken
In einem Fall riefen Betrüger am Mittwoch, den 11. Januar 2023, gegen 15:30 Uhr eine Seniorin aus Döhlau (Landkreis Hof) an. Sie machten ihr weis, ihr Sohn habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um ihn vor dem Gefängnis zu bewahren, müsse die 83-Jährige eine hohe Kaution bezahlen.
Schließlich übergab die hilfsbereite Dame mehrere Kilo Goldbarren, im Gesamtwert eines sechsstelligen Eurobetrages, an eine unbekannte Frau. Die Übergabe fand am Gartenzaun der Seniorin in Döhlau statt. Die Geldabholerin wird wie folgt beschrieben: zirka 165 Zentimeter groß; höchstens 40 Jahre alt; dunkle Haare, zum Zopf gebunden; trug eine helle Strickmütze.
Die Kriminalpolizei Hof hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeugen. Da die Geldabholerin das Gold in einer Tasche verstaute, in der sich bereits viele lose Geldscheine befanden, gehen die Ermittler davon aus, dass im Vorfeld weitere Geldübergaben stattgefunden hatten.
Die Polizei bittet Geschädigte und Zeugen, sich unter der Tel.-Nr.: 09281/704-0 mit der Kripo Hof in Verbindung zu setzen. Lesen Sie auch: Ein Senior ist bei Bayreuth auf der A9 verunglückt, da kam ihm ein beherzter Lkw-Fahrer zur Hilfe.
WhatsApp-Betrug im Landkreis Bayreuth
„Hallo Mama / Hallo Papa, mein Handy ist kaputt, ich habe eine neue Nummer.“ So begann am Mittwoch, den 11. Januar 2023, die Konversation zwischen Unbekannten und einem 75-Jährigen aus Hollfeld sowie einer 55-Jährigen aus Mehlmeisel über WhatsApp. Die Betrüger meldeten sich anschließend unter der neuen Nummer, baten jeweils um eine Überweisung und ergaunerten sich auf diesem Wege insgesamt über 5.000 Euro.
Mit einer ähnlichen Masche hatten Betrüger einen Tag vorher, am 10. Januar 2023, in Selb Erfolg. Ein 67-Jähriger Vater wollte seinem vermeintlichen Sohn in Geldnot helfen, gab dafür mehr als 4.000 Euro an die Betrüger. “Sich per Textnachricht als nahestehende Person auszugeben und um eine Überweisung zu bitten, ist mittlerweile eine gängige Masche der Gauner”, heißt es vom Polizeipräsidium Oberfranken.
Betrugswelle rollt durch Oberfranken
Wie das Polizeipräsidium Oberfranken auf bt-Nachfrage sagt, gibt es momentan wieder eine Welle von Betrugsfällen in Oberfranken. Die Einsatzzentrale in Oberfranken erhielt alleine am Dienstag, den 10. Januar 2023, rund zwei Dutzend Meldungen über verdächtige Anrufe.
In diesem Zusammenhang warnt die Polizei Oberfranken erneut vor diesen Betrugsmaschen:
- Seien Sie misstrauisch bei solchen Anrufen und wenn Sie per WhatsApp und Co. mit Geldforderungen konfrontiert werden.
- Übergeben bzw. überweisen Sie kein Geld (oder Wertsachen) an Unbekannte.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
- Legen Sie auf und rufen die 110.
- Löschen Sie keinesfalls den Chatverlauf.