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Energieversorgung

Oberfränkisches Klinikum übersteht “Blackout”: Stunden ohne Strom aus der Leitung

Das Klinikum Kulmbach hat einen “Blackout” simuliert, um die eigene Sicherheit bei einem Stromausfall zu testen. Der Versuch verlief erfolgreich.

Das Klinikum Kulmbach ist nach eigenen Angaben für mögliche Stromausfälle gerüstet. Der “Blackout”-Test sei erfolgreich gewesen.

Das Klinikum hat heute, am 15. Dezember 2022, über den Test berichtet.

“Blackout” am Klinikum Kulmbach

Viele fürchten zurzeit Stromausfälle. Kliniken bereiten sich aber nicht erst seit der Energiekrise auf solche Szenarien vor. Das Klinikum Kulmbach macht nach eigenen Angaben stets einmal pro Jahr einen “Blackout”-Test, “unbemerkt von den meisten Patienten und Besuchern und meist für kurze Zeit”.

Der diesjährige Test hat vor Kurzem stattgefunden, teilt das Kulmbacher Klinikum mit. “Dieses Mal sind sowohl das Klinikum Kulmbach als auch die Fachklinik Stadtsteinach über mehrere Stunden vom Netz genommen worden.” Lesen Sie auch: Das Klinikum Bayreuth hat einen einwöchigen Besuchsstopp verhängt.




So ist es abgelaufen

Abends um 20 Uhr hat das Klinikum sich selbst bis nach Mitternacht vom öffentlichen Stromnetz abgehängt. “Als die 20.000 Volt Stromeinspeisung unterbrochen wurde, wurde es plötzlich dunkel und still im Klinikum”, teilt das Klinikum in seinem Bericht mit. Doch die Dunkelheit habe nicht lange gewährt. 13 Sekunden später liefen die drei Notstromaggregate bereits auf voller Leistung.

Ein Team aus der Haustechnik habe dann seinen Rundgang durchs Klinikum gemacht und überprüft, ob alle Steckdosen, die in einem solchen Fall noch Strom bekommen sollen, auch wirklich unter Spannung stehen. “Nicht jede Steckdose im Klinikum muss in einem solchen Notfall auch tatsächlich funktionieren”, heißt es vom Klinikum. Unverzichtbar seien beispielsweise die Steckdosen, an denen die Stations-PCs hängen, weil das Klinikum die digitale Pflegeakte nutzt.

Eine kurze Unterbrechung des Stroms kann in einigen Bereichen problemlos vorkommen, so das Klinikum, nicht jedoch etwa im OP oder auf den Intensivstationen. “Dort übernimmt bei einem Ausfall umgehend eine Batterieversorgung die Beleuchtung unterbrechungsfrei.”

30.000 Liter Heizöl auf Lager

Das Klinikum hat für solche Fälle drei Generatoren, “zwei mit je 630/504 KVA/KW und einen mit 800/640 KVA/KW”. Für die beiden kleineren Motoren habe das Klinikum 30.000 Liter Heizöl auf Vorrat. “Das schafft im Volllastbetrieb und bei einem Verbrauch von etwa 120 Litern pro Stunde eine Laufzeit von etwa 250 Stunden (zehn Tage).” Für den großen Generator würden 5.000 Liter Öl bereitstehen. “Bei einem Verbrauch von 80 Litern pro Stunde garantiert das einen Volllastbetrieb von 2,5 Tagen.”

Den Begriff Volllast müsse man hier aber eher theoretisch sehen, erklärt Horst Wettermann, Leiter der Haustechnik am Klinikum. Denn im Falle eines Stromausfalls würden alle nicht zwingend notwendigen Behandlungen ausgesetzt. “Für die leistungsstarken Löschwasserpumpen, Entrauchungen und sonstige Großverbraucher muss immer eine Reserve vorgehalten werden.”

Das ist das Fazit

Laut dem Klinikum Kulmbach ist der “Blackout”-Test erfolgreich verlaufen. “Diese Schwarztests sind für uns von großer Bedeutung, schließlich müssen wir wissen, dass wir in einem Notfall gut aufgestellt sind”, sagt Geschäftsführerin Brigitte Angermann. “Dass das der Fall ist, hat uns der Test gezeigt.” Laut Brigitte Angermann ist das auch ein positives Signal an die Bevölkerung. Sie könne sich auch in einem Krisenfall wie einem Blackout sicher fühlen, was die gesundheitliche Versorgung am Klinikum angeht.

Doch die Klinikums-Chefin stellt auch klar: Sollte der Strom über längere Zeit ausfallen, können nur noch akute Notfälle behandelt werden – in Kulmbach wie auch in anderen Krankenhäusern.