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Burger King
“Neue Skandale” bei Burger King: Team Wallraff deckt ekelerregende Zustände auf
von bt-Redaktion
In der neuen Folge von “Team Wallraff – Reporter undercover” wurden schlimme Zustände bei den Hygiene- und Arbeitsbedingungen bei Burger King aufgedeckt.
Bereits 2014 hatten sich die Journalistinnen und Journalisten um “Team Wallraff – Reporter undercover” beim Fastfood-Giganten Burger King umgesehen und dabei unappetitliche Zustände aufgedeckt.
Acht Jahre später gibt es eine neue Folge der Serie, wieder mit versteckter Kamera bei Burger King. Und wieder werden ekelerregende Arbeitsbedingungen gezeigt.
Schlimme Zustände bei Burger King
Die Reporter haben sich undercover als Mitarbeiter bei Burger King ausgegeben und die Zustände in der Küche dokumentiert. Die Böden sind von Maden bedeckt, auch Mäuse sind im Verkaufsraum und in der Küche unterwegs. Die Kunden erhalten teilweise abgelaufenes, stinkendes Essen, so arbeitet nordbayern die Darstellung bei Team Wallraff auf.
Auch die Hygieneregeln werden kaum eingehalten. Teilweise kommen Mitarbeiter von draußen, haben den Boden saubergemacht oder den Aschenbecher ausgeleert und schreiten dann gleich wieder zur Tat in der Küche. Handschuhe oder Händewaschen sind dabei Fehlanzeige. Auch abgelaufene Burgerbrötchen und eingetrocknete Soßen werden mit neuer Soße vermischt – damit es nicht auffällt. Lesen Sie auch: Bayreuth bekommt einen neuen McDonald’s.
Maden und Mäuse
nordbayern beschreibt die Ereignisse in der neuen Team-Wallraff-Folge weiter. Ein Mitarbeiter besprüht ein stinkendes Stück Fleisch, damit es nicht noch trockener wird und weiter verwendet werden kann. Und geschnittenes Gemüse wird vom Vortag über Nacht ins Kühlhaus gebracht und tags darauf verwendet. Neue Etiketten sollen dabei eine andere Verwendungszeit vortäuschen. Eine Filialleiterin sagt dazu nur “ist hier alles egal”.
Teilweise hätten die Burger-King-Filialen auch tierischen Besuch. Hunderte Maden laufen abends über den Küchenboden. Laut einer Mitarbeiterin sei das keine Seltenheit, im Sommer sei dies jeden Tag vorgekommen. In der Küche und im Verkaufsraum, im Brotkorb und der Shake- und Eismaschine tummeln sich immer wieder Mäuse. Diese werden der Geschäftsleitung zwar gemeldet, sagen die Mitarbeiter, aber diese ignoriere die Meldungen.
Belastende Arbeitszeiten
Auch die Arbeitszeiten seien in den Filialen belastend. nordbayern schreibt von 220 Arbeitsstunden im Monat, unter Berufung auf ein Interview eines ehemaligen Mitarbeiters mit Wallraff. 13, 14 Stunden würden dabei anfallen, was jedoch normal sei. 60 Überstunden pro Monat wären dann angesagt. Mit 220 Stunden im Monat gebe es kein Privatleben mehr. Man werde auch angerufen, wenn man krank sei.
In Köln hätten die Journalisten einen internen Wochenbericht gefunden, in dem geschrieben steht, dass die Personalkosten für alle Restaurants maximal 14 Prozent des Umsatzes ausmachen dürften. Bei geringerem Umsatz einer Filiale werden Mitarbeiter nach Hause geschickt oder Schichten verschoben. Die ausgefallenen Stunden werden dabei nicht bezahlt. Es dürfe unter keinen Umständen zu viel Personal vor Ort sein, sagt ein Informant.
Das sagt Burger King
Team Wallraff habe Burger King Deutschland mittlerweile mit den Recherchen konfrontiert. Laut RTL wurde darauf mit einem Verweis auf neue Mehrheitseigentümer seit Mai 2022 geantwortet. Es gebe einen “umfassenden Veränderungsprozess, der auch erhebliche Investitionen umfasst”. Einige der Recherchen seien veraltet, weil sie vor den schrittweise eingetretenen Veränderungen vorgenommen worden seien.
Die neuen Eigentümer wollten dementsprechend die Restaurants verbessern und den Mitarbeitern die Tagesgeschäfte erleichtern. Die benannten Restaurants wurden laut Burger King auch geschlossen. Weiterhin wurde ein “außerordentliches, externes Audit für alle 750 Burger King Restaurants in Deutschland angeordnet.” Bis Ende September 2022 solle dies abgeschlossen sein.