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Coronavirus

Lauterbach hält an Impfpflicht fest und warnt vor Mutante “so tödlich wie Delta”

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält weiter an der Impfpflicht fest. Er warnt vor einer Mutante so “tödlich wie Delta”.

Die Inzidenzwerte in Deutschland bewegen sich seit Tagen auf schwindelerregendem Niveau. Nun äußert sich der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu einer möglichen Impfpflicht und Szenarien, die es zu vermeiden gilt.

Zuvor hatte sich der Bundesgesundheitsminister in den sozialen Medien für eine Impfpflicht ausgesprochen. In einem Beitrag auf Twitter schreibt Lauterbach, es seien vor allem die Ungeimpften, die an Covid sterben. „Mir wäre es lieber wir schützten sie durch eine allgemeine Impfpflicht, als im Herbst wieder durch Beschränkungen für alle,” so Lauterbach in seinem Beitrag.

Ethikrat sieht sicheres Impfregister als Bedingung für Impfpflicht

Man könne eine Impfpflicht auch ohne Register einführen, betonte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag, 18. Januar 2022, im Gespräch mit dem Deutschlandfunk.  Der Aufbau eines Impfregisters sei zeitaufwändig und juristisch “nicht unumstritten”, so Lauterbach.

Das hatte der ehemalige Bundesverfassungsrichter Hans-Jürgen Papier zuvor angezweifelt, wie aus dem Bericht des dlf hervorgeht. Demnach sei eine Impfpflicht ohne zentrales Impfregister wenig sinnvoll, da Impfverweigerer den Behörden unbekannt blieben. Auch der deutsche Ethikrat habe ein “datensicheres” Impfregister als Bedingung für eine etwaige Pflicht empfohlen.

Lesen Sie auch: Am 5. Januar 2022 wurden in Frankreich mehrere Fälle einer neue Corona-Mutation nachwiesen.

Lauterbach sieht Überlastung des Gesundheitssystems noch nicht gebannt

Nach Ansicht des Bundesgesundheitsministers ist die drohende Überlastung des deutschen Gesundheitssystems noch nicht abgewendet. Aktuell sei die Impfquote weiter niedrig und die Omikronvariante weiter sehr ansteckend. Die Bevölkerung müsse darauf vorbereitet sein, dass das Coronavirus weiter mutiere und womöglich tödlichere Varianten hervorbringe, als die Omikron-Mutation. Es könnten Varianten so tödlich wie Delta entstehen. “Daher sind Werte von 80 Prozent deutlich zu niedrig,” so der Bundesgesundheitsminister im Gespräch mit dem Deutschlandfunk.

Außerdem plädierte Lauterbach dafür, PCR-Tests künftig priorisiert an Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur vergeben werden sollen. Als Grund hierfür führte er begrenzte Laborkapazitäten an, wie aus dem Bericht des dlf hervorgeht.