Zuletzt aktualisiert am

Skifahren

“Der Andrang ist riesig”: Skier sind in Bayreuth und Kulmbach begehrt wie nie

Die Ski-Saison beginnt und damit auch der Ansturm auf Händler und Service. Das bt hat in der Region nachgefragt.

Die Ski-Saison beginnt und damit auch der Andrang auf den Skihandel und -service.

Das bt hat sich in der Region umgehört.

Ski-Experten aus der Region: “Der Andrang ist riesig”

Wenn der erste Schnee liegt und die Lifte am Ochsenkopf eröffnen, ist klar: Die Ski-Saison hat wieder begonnen. Dann greift sich jeder seine getreuen Bretter, Schuhe und Stöcke und viele werden dabei merken, dass die Sachen aus den vorherigen Jahren doch nicht mehr ganz passen oder gar kaputt sind. Dann heißt es, nichts wie ab zum Skihändler oder zur Werkstatt des Vertrauens.

Doch dabei kann es schnell passieren, dass die richtige Größe schon ausverkauft ist oder die Wartezeit für die Reparatur sich über mehrere Wochen streckt. Denn der Andrang für Skiausrüstung ist auch in diesem Jahr wieder enorm.

Das bt sprach mit der Bayreuther Ski-Koryphäe Bert Sperl und Rainer Röhlich aus der Geschäftsleitung des Intersport Leithner in Kulmbach über die aktuelle Situation. Lesen Sie auch: In Mistelbach wird die Nutzung des Leitungswassers als Trinkwasser untersagt.

Kunden müssen nicht lang warten

Bert Sperl betrieb über Jahre den “Sport Sperl” in der Bayreuther Badstraße. Nach dessen Schließung im Jahr 2016 richtete er sich in der Oberkonnersreuther Straße eine kleine Skiwerkstatt nahe seines Hauses ein. Dort geht er weiter seiner Leidenschaft nach und pflegt, repariert und wachst Skier und Skischuhe.

“Der Andrang ist riesig”, so Sperl, der am 21. November seine Werkstatt für die neue Saison geöffnet hat. Schon jetzt sind zahlreiche Skier zur Abholung bereit. Sperl arbeitet bereits vormittags alles ab, was sich anstaut und lässt die Kunden ihre Sachen von Dienstag bis Donnerstag, nachmittags abholen. “So gibt es keine langen Wartezeiten”, erklärt er.

Es müsse auch schnell gehen, denn er wolle “den Leuten ermöglichen, Ski zu fahren, wenn der Schnee liegt”. Der sei schließlich auch schnell mal wieder weg. Egal ob Racing-, All Mountain-, Freestyle- oder Tourenski: Bert Sperl kennt sich mit allem aus.

Ski “läuft” dank richtiger Pflege

Wie er berichtet, kommen oft Menschen, deren neue Schuhe nicht mehr in die alten Bindungen ihrer Skier passen. Grund dafür seien die neuen “Grip and Walk”-Skischuhe, die vom Hersteller mit zusätzlichen Gummisohlen versehen sind.

“Die Leute wundern sich dann, warum es nicht passt”, so Sperl. Und er schafft Abhilfe. Auch mit der Pflege der Skier kennt er sich aus. Belag und Kante schleifen, polieren und das ganze dann heiß wachsen – “dann läuft der Ski”. Für die Skifahrer sei es besonders wichtig, dass die Ausrüstung passt und gut gepflegt wird.

Meist hat Bert Sperl es mit dem Racing-Ski (für unsere Region perfekt), oder Kinderskiern zu tun. Aber auch das Skitouren gehen hat in den letzten Jahren einen Boom erlebt. Egal ob Fischer, Völkl oder Atomic: Bert Sperl kümmert sich um alle Skier – und das mit ganz viel Leidenschaft.

“Leute kommen aus 60 Kilometern Umkreis”

Auch im Skihandel merkt man die hohe Nachfrage fürs Skifahren. Rainer Röhlich vom Intersport Leithner in der Albert-Ruckdeschel-Straße in Kulmbach gab an, dass die Kunden bereits im Oktober Skier kaufen wollen. Zum 1. Oktober startet man bei Leithner mit dem Verkauf der Wintersportartikel richtig durch.

“Dieses Jahr waren viele früher dran, die letztes Jahr leer ausgegangen sind”, so Röhlich. Gegenüber den großen Skimarken habe man den Vorteil, dass man die richtigen Preise anbietet. So kommen die Leute auch aus 60 Kilometer Umkreis noch nach Kulmbach, um sich auszurüsten.

Wie in jedem Jahr bietet der Intersport Leithner auch wieder eine Tauschbörse für Kinder-Skiausrüstungen an. Man zahlt einmal und kann dann im nächsten Jahr und nach einem entsprechenden Wachstumsschub auf die nächste Größe upgraden. Dabei handelt es sich stets um ebenfalls eingetauschte Ausrüstungen.

Motivation auf den Kunden einzugehen

Dass das Geschäft gut läuft, verstehe sich allerdings nicht von selbst. Laut Röhlich ist dafür viel “Manpower” nötig. Auch sei besonders wichtig, dass man die Motivation hat, auf den Kunden einzugehen, um diesen gut zu beraten – und sich so auch vom Onlinehandel abzuheben.

Besonders gut laufen auch in diesem Jahr die “üblichen Verdächtigen”: Völkl, Head oder Salomon. Auch bei Intersport Leithner kann man außerdem den Boom für die Langlaufskier bestätigen. Dieser sei durch die Pandemie aufgekommen, besonders weil das Fichtelgebirge als Region so gut geeignet ist.

Doch auch hier kann man nur raten, schnell zu sein. Laut Röhlich ist gerade bei den Langlaufskiern die richtige Größe oder Länge schnell mal vergriffen. Und dann müsste man eben vielleicht wieder bis ins nächste Jahr warten – um dann vor allen anderen dran zu sein.