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Haupt-und Finanzausschuss

Ende für Sport in Bayreuth? Antrag der Grünen sei “schallende Ohrfeige”

Eisbereitung nur noch von November bis Februar, kein Flutlicht mehr im Fußballstadion und die nicht Inbetriebnahme der Rasenheizung im Stadion. Das alles fordert ein Antrag der Grünen.

Im heutigen Haupt- und Finanzausschuss wurden drei Punkte eines Antrags der Grünen sehr emotional diskutiert.

Die Antragsteller Klaus Wührl-Struller und Gabi Hemmer fordern, dass es im Bayreuther Eisstadion künftig nur noch vom November bis Februar Eisbereitung geben soll, dass das neu installierte Flutlicht im Hans-Walter-Wild-Stadion bei Tagesspielen nicht eingeschaltet wird und dass die Rasenheizung im eben diesem Stadium nicht in betrieb genommen wird.

Ende für Sport in Bayreuth?

All diese Punkte wurden heute, am 23. November 2022, im Haupt- und Finanzausschuss diskutiert. Bei allen drei Punkten empfahl die Stadtverwaltung, diese abzulehnen. Am Ende stimmte auch die Mehrheit für die Empfehlung der Stadtverwaltung. Lesen Sie auch: Das sagte der Bauausschuss zu dem Thema Photovoltaikanlagen auf Parkplätzen. 

Oberbürgermeister Ebersberger gibt an, dass wenn man allen Punkten zustimmen würde, dies wohl das Ende für den Sport in Bayreuth heißen würde. Daraufhin erwidert Antragsteller Würhl-Struller, “natürlich wollen alle die Umwelt schützen und das Klima retten”, aber er finde es beeindruckend, dass es halt niemand jetzt und hier machen will. Ebenso gibt er an, dass Kinder Nahrung, Liebe und Bewegung im Leben benötigen, aber in unserem Fall können die Kinder ihre Bewegung dann halt nicht über Eislaufen oder Eishockey kriegen. Manche Dinge könnten wir uns halt einfach nicht mehr leisten.




“Ziehen den Vereinen den Boden unter den Füßen weg”

Dr. Michael Hohl (CSU) setzt dem Antrag entgegen mit den Worten “so ziehen wir den Vereinen den Boden unter den Füßen weg”. Auch Siegfried Zerenner (SPD) gibt an, dass der Antrag eine “schallende Ohrfeige” für alle Engagierten im Eishockey sei.

Dr. Wolfgang Gruber (FDP), Geschäftsführer der SpVgg Bayreuth, gibt an, dass sie sich lächerlich machen würden, ein Flutlicht aufzustellen, das zwei Wochen später wieder abgestellt wird. Er findet den Antrag der Grünen “erschreckend, extrem plump und nicht ernst zu nehmen” Er geht sogar so weit, dass er Würhl-Struller der Fake-News bezichtigt.

Zum Thema Rasenheizung sagte er anschließend noch „Ob wir die Rasenheizung einschalten oder nicht: Damit retten wir nicht die Welt.“ Er wüsste auch, dass die Rasenheizung nicht mehr zeitgemäß ist, aber nicht die SpVgg macht die Regeln. Und im Profisport würde es einfach Regeln geben, die man befolgen muss. Deshalb bittet er seinen Kollegen darum, nicht für den Antrag zu stimmen.

Kein Profisport wegen Klimakrise

“Nicht überrascht, aber fassungslos”, diese Worte gibt Wührl-Struller zu den Aussagen seiner Kollegen an. Laut ihm muss man im Angesicht der Klimakrise halt auf einige Dinge verzichten, wie zum Beispiel den Profisport. Er gibt ebenfalls an, dass der Bayreuth-Tigers Geschäftsführer Matthias Wendel angegeben hätte, dass die erste Mannschaft auch klar kommen würde, wenn sie nur von November bis Februar eine Eisfläche hätten.

Christian Möckel, Sportamtsleiter, widerspricht dem vehement. So würde das nur für eine Saison gehen, aber nicht auf Dauer.

Schlussendlich wurde über alle drei Anträge getrennt abgestimmt. Das Resultat war für alle drei Punkte das gleiche. Keiner der Anträge hat genug Stimmen bekommen. Bei den ersten zwei Punkten, der Eisbereitung vom Eishockeystadion und dem abschalten des Flutlichts, stimmten nur die Antragsteller Hemmer und Wührl-Struller sowie Parteikollege Xhavit Mustafa dafür und beim letzten Punkt der abstellung der Rasenheizung stimmte zusätzlich auch Dr. Christoph Rabenstein dafür. Somit wird keiner der Punkte umgesetzt.