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Ukraine-Krieg

Energieversorgung im Herbst „sehr schwierig“: Privathaushalte und Politik müssen Notfallpläne haben

Der Krieg in der Ukraine könnte für Deutschland besonders im Herbst weitreichende Folgen haben: Es könnte Probleme bei der Energieversorgung geben. 

Deutschland muss sich nach Ansicht der IG BCE wegen des Ukraine-Kriegs und seiner Folgen auf mögliche Energieengpässe vorbereiten. „Wir alle – Bundesregierung, Unternehmen, Beschäftigte und private Haushalte – müssen uns darauf einstellen, dass es im Herbst mit der Energieversorgung sehr schwierig werden kann“, sagte Michael Vassiliadis, Chef der drittgrößten deutschen Gewerkschaft, im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

„Wenn es jemals Anlass zu einem Energiegipfel unter Führung von Bundeskanzler und Wirtschaftsminister gab, dann jetzt“, fordert Vassiliadis ein Gipfeltreffen. Dabei müsse auch der Ernstfall geregelt werden, berichtet er in dem FAZ-Interview: „Was entfällt auf die Nutzung als Rohstoff in der Produktion, was auf Strom-, was auf Wärmeproduktion?“

Notfallplan-Gas: Erste Stufe schon erreicht

Vor mehreren Tagen wurde der Notfallplan-Gas aktiviert. Dieser greift bei Versorgunsgsengpässen. Der Plan hat drei Stufen. Erstens, die Frühwarnstufe: Das wurde von der Bundesregierung bereits ausgerufen. Bei Stufe drei muss die Politik hart durchgreifen: Möglich wäre dann die Abschaltung von Industriekunden. Private Haushalte sind vor einem Abschalten allerdings geschützt.

Der Ruf nach der Kohleenergie in Deutschland wird wieder lauter. Doch sieht den Ausstieg aus der Kohleenergie noch nicht in Gefahr. Im FAZ-Interview erkärt er, dass es allerdings auf den Ausbau der erneuerbaren Energien ankommt.




Kein Gas-Embargo gegen Russland

Ein Gas-Embargo gegen Russland lehnt Vassiliadis ab. Beim Öl will er das Embargo unterstüzen: „Gerade wegen seiner Rolle in der Abhängigkeit von russischem Gas sollte Deutschland das geplante Öl-Embargo unterstützen.“ Doch auch hier gebe es eine Voraussetzung: Die Unternehmen, die auf das Öl angewiesen sind, müssten vorher mit anderen Mitteln versorgt werden.