Zuletzt aktualisiert am

Ukraine

Erste Ukraine-Flüchtlinge in Bayreuth: “Stündlich werden es mehr” – Stadt geht von 300 Geflüchteten aus

In Bayreuth sind bereits die ersten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Die Stadt arbeitet auf Hochtouren an Lösungen für die Neuankömmlinge.

Bayreuth nimmt Flüchtlinge aus Ukraine auf: Aufgrund des Kriegs in der Ukraine sind viele Menschen aus ihrer Heimat geflohen. In der deutschen Bevölkerung hat sich eine große Solidarität gezeigt und viele Projekte für Wohnraum für die Kriegsflüchtlinge wurden gestartet.

Die Stadt Bayreuth hat die Bevölkerung um Hilfe in Form von Unterbringungsorten für die Opfer des Konflikts gebeten. Jetzt sind die ersten Familien in Bayreuth angekommen. Die Stadt mutmaßt, dass bisher 300 Menschen aus der Ukraine angekommen sind.

Erste Familien in Bayreuth angekommen: „Stündlich werden es mehr!“

Bereits 40 Personen/Familien (Stand: 4. März 2022 um 9 Uhr) haben sich bereits beim Bayreuther Sozialamt gemeldet, wie der Pressesprecher der Stadt Joachim Oppold auf Anfrage des bt mitteilt.

Dabei sei aber von einer großen Dunkelziffer nicht bekannter Fälle auszugehen. Bei diesen handelt es sich um Personen, die sich noch nicht bei der zentralen Anlaufstelle der Stadt gemeldet haben. Dies können sie unter der Telefonnummer 0921 / 25-1536 und der E-Mail-Adresse sozialdienst@stadt.bayreuth.de tun.

„Stündlich werden es mehr“, berichtet Oppold. In einer Mitteilung der Stadt wird bereits von mindestens 300 ukrainischen Staatsbürgern ausgegangen, die sich in Bayreuth aufhalten. Auch im Kreis Bayreuth hat sich Landrat Florian Wiedemann (FW) auf die Ankunft der ersten Ukraine-Flüchtlinge vorbereitet.




Stadt Bayreuth: Hauptsächlich Frauen und Kinder

Auf die Frage, ob es Vergabekriterien für den bereitgestellten Wohnraum gebe, antwortet der Pressesprecher, dass dies beinahe überflüssig sei, da die meisten Ankommenden Familien seien. Die Stadt gehe regelmäßig davon aus, dass es sich bei den Hilfesuchenden um Frauen mit ihren Kindern handelt. Für diese versucht sie adäquate Lösungen für jeden Einzelfall zu finden.

Für die anstehende Betreuung der Kriegsflüchtlinge bei Behördengängen, Arztterminen und ähnlichen Anliegen arbeitet die Stadt seit Tagen unter Hochdruck an Konzepten, wie Joachim Oppold dem bt berichtet. Dabei bemühen sie sich mit ihren Netzwerkpartnern und ehrenamtlichen Helfern darum, konkrete Hilfe vor Ort anbieten zu können.

Oberbürgermeister Ebersberger: Ukrainische Flüchtlinge müssen nicht ins ANKER-Zentrum

Ebenso appelliert Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) angesichts des großen Hilfeangebots, sich trotzdem an das Prozedere des Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration zu halten. In diesem wird klargestellt, dass ukrainische Flüchtlinge sich lediglich an die nächstgelegene Registrierungsstelle wenden sollen. Für Oberfranken ist dies das ANKER-Zentrum in Bamberg, Erlenweg 4, 96050 Bamberg.

Dort müssen sich die Neuankömmlinge lediglich melden, eine Unterbringung in der Einrichtung ist nicht vorgesehen. Vor Ort werden sie dann befragt, ob sie bereits privat unterkommen oder noch eine Unterkunft benötigen.

Regierung von Oberfranken: Einfache Registrierung möglich

Wer bereits eine Unterkunft bei Familien oder Freunden gefunden hat, vereinbart bitte einen Termin zur Registrierung per Mail an ae@reg-ofr.bayern.de und gibt hierbei die Namen aller zu registrierenden Personen sowie Geburtsdatum und mögliche Unterbringungsmöglichkeit an, um eine zügige Registrierung ohne lange Wartezeiten zu ermöglichen, teilt die Stadt mit.

Die Regierung von Oberfranken hat hierzu auf ihrer Homepage ein entsprechendes Dokument zum Download eingestellt. Es ist unter Krieg in der Ukraine: Informationen zu Hilfsmöglichkeiten – Regierung von Oberfranken (bayern.de) abrufbar. Es wird dann laut der Stadt zeitnah ein Termin vereinbart, zu dem bitte ein Reisepass beziehungsweise ein anderes Dokument mitzubringen ist, das die Identität nachweist, sowie ein maximal 24 Stunden alter Nachweis über einen negativen Coronatest. Zum Registrierungstermin muss jeder Flüchtling selbst erscheinen.

Maßnahmen notwendig für adäquate Unterstützung

Die Notwendigkeit der Maßnahme resultiert daraus, dass festgestellt werden kann, ob es sich tatsächlich um ukrainische Familien handelt, damit die Hilfeleistungen des Staates bei ihnen ankommen und damit eine Aufteilung derer, die nicht bei Verwandten unterkommen können, in alle Bundesländer stattfinden kann. Nach dieser Registrierung können die Flüchtlinge, die bereits eine Unterkunft haben, an ihr Ziel reisen und werden dort formal zugewiesen. Diejenigen, die hingegen eine Beherbergung brauchen, werden Landkreisen und landkreisfreien Städten zugeordnet, die ihnen eine Unterkunft anbieten.