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Landkreis Bayreuth

“Ewige Anbetung” in Pottenstein: Bergfeuer flammen wieder auf

Pottenstein begeht zum Dreikönigstag die traditionelle “Ewige Anbetung”. Eine Prozession mit zahlreichen Bergfeuern bildet den Abschluss.

Pottensteiner Lichterzauber zur Ewigen Anbetung

Jedes Jahr am Dreikönigstag (6. Januar) feiert die Kirchengemeinde Pottenstein ihren traditionellen Beschluss der Ewigen Anbetung. Dazu werden wieder viele Besucher aus nah und fern erwartet, die sich vom Lichterzauber der Feuer auf den Felsen rings um Pottenstein verzaubern lassen.

Die Ewige Anbetung beginnt in Pottenstein am Freitag, den 5. Januar, um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in der katholischen Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus, bei dem das Allerheiligste – eine konsekrierte Hostie in einer Monstranz – ausgesetzt wird. Bis zum Abend folgen mehrere Betstunden vor dem Allerheiligsten. Sie schließen um 17 Uhr mit einer Vesperandacht.

Der Dreikönigstag beginnt mit einem Hochamt in der Kirche um 8:30 Uhr, darauf folgen ab 10 Uhr durchgehende Betstunden. Der feierliche Abschluss beginnt um 17 Uhr. Lesen Sie auch: Die Bayreuther Festspiele stehen vor einem entscheidenden Jahr.

Wenn die Bergfeuer aufflammen

Nach der letzten Betstunde wird sich bei Einbruch der Dunkelheit um ca. 17:00 Uhr die Abschlussprozession durch die Altstadt bewegen. Während der Prozession flammen rings um das Felsenstädtchen Lichter auf. Dazu werden auf den umliegenden Felsenkuppen eine große Anzahl von Feuern abgebrannt.

Begleitet wird die Prozession vom Allerheiligsten, von unzähligen Kerzen und Lichtern, die Straßen der Altstadt sind festlich geschmückt, auf die Zuschauer wartet ein heimeliges Gefühl von Stille und Faszination. Die Triumphbögen, welche den Verlauf der Prozession markieren, wurden um die Jahrhundertwende von Pottensteiner Bürgern gestiftet und von einheimischen Handwerkern gefertigt.

Ein Fest mit langer Tradition

Der Brauch des Abbrennens der Bergfeuer zu Ehren Gottes lässt sich historisch gesichert bis ins Jahr 1905 zurückdatieren. Damals wurden das Fest der Heiligen Drei Könige und der Tag zuvor (5. und 6.Januar) als Tage des immerwährenden Gebetes in Pottenstein festgelegt.

Das Fest der Ewigen Anbetung an sich geht allerdings bis auf das Jahr 1759 zurück. In der „Wachter-Chronik“ heißt es dazu: „Die zehnstündige Anbetung, welche Bischof Adam Friedrich (Erzbischof von Bamberg, der Verf.) anordnete, begann für Pottenstein am Patronatsfeste, dem Tag des Hl. Bartholomäus, am 24.August …“. Ursprünglich dauerte diese „große“ Anbetung fünf Tage lang. In dieser Zeit war Pottenstein noch Ziel zahlreicher Wallfahrten.

100 Ster Brennholz liegen bereit

Auch das diesjährige Fest hat wieder eine lange Vorlaufzeit, um diesen winterlichen Höhepunkt im Jahreslauf-Brauchtum der Fränkischen Schweiz vorzubereiten. Die vielen Feuerstellen werden zum Anzünden hergerichtet, wofür ungefähr 100 Ster Brennholz benötigt werden, die „Feuerlesschürer“ sind mit Stolz seit Wochen bereits im Einsatz.

Die Gesamtorganisation liegt in Händen der Stadt Pottenstein, ehrenamtliche Helfer werden mit Zuschüssen und Spenden seitens der Stadt und der heimischen Geschäftswelt unterstützt. Während der Feststunden übernehmen Feuerwehr, Polizei und örtliche Vereine innerhalb und außerhalb des Felsenstädtchens die Verkehrsregelung.

Die Altstadt ist ab 14 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt. Durch diverse Einbahnstraßen- und Parksonderregelungen wird der Verkehr entsprechend geregelt. Die Fahrer von Reisebussen werden gebeten, ausschließlich über die Bundesstraße B 470 Pottenstein anzufahren.

Für das leibliche Wohl der Besucher ist gesorgt.

Allgemeine Hinweise

Der Prozessionsweg führt von der Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus durch die Fischergasse, die Straße am Stadtgraben und die Hauptstraße zurück zur Kirche.

Alle Besucher werden gebeten, den Sinn dieser höchsten kirchlichen Festtage in Pottenstein zu respektieren und sich angemessen zu verhalten!

Hinweise zur Verkehrsregelung

  • Am 06. Januar ist ab 14 Uhr die Altstadt für den Verkehr komplett gesperrt, daher wird den Besuchern eine frühzeitige Anreise empfohlen.
  • Es bestehen an diesem Tag Parksonderregelungen für PKW und Busse.
  • Die Anfahrt für Busse ist ausschließlich über die Bundesstraße 470 möglich. Busparkplätze stehen am Parkplatz Weihersbachtal (an der B 470 gegenüber Tankstelle) zur Verfügung. Weitere Busparkplätze werden je nach Bedarf von Einweisern zugeteilt.
  • Die Straße „Am Langen Berg“ ist zwischen Erlebnisfelsen und Pottenstein an dem Tag ab 14 Uhr für den Verkehr gesperrt.
  • Aus Richtung Bayreuth gilt für PKW ab Haselbrunn sowie an der Abzweigung zwischen Mandlau und Prüllsbirkig eine Einbahnstraßenregelung mit einseitiger Parkmöglichkeit in Richtung Pottenstein.
  • Aus Richtung Rackersberg / Oberailsfeld ist die Zufahrt ab Weidmannsgesees in Richtung Pottenstein gesperrt, der Verkehr wird über Haßlach geleitet.
  • Den Anweisungen von Polizei, Feuerwehr und Einweisungspersonal ist unbedingt Folge zu leisten.
  • Die Sperrung wird nach Ende der kirchlichen Festtage gegen ca. 19 Uhr wieder aufgehoben.

Kein “Lichterfest”

Das Tourismusbüro Pottenstein weist darauf hin, dass Einheimische ungern die Bezeichnung “Lichterfest” hören. Dieser Begriff würde den kirchlichen Brauch zu sehr verweltlichen und ihn auch nicht treffend beschreiben.

“Viel lieber wird der 6. Januar, vor al­lem die feierliche Prozession als ‘Beschluss der Ewigen Anbetung’ bezeichnet”, so das Tourismusbüro. “Also: ‘Lichterfest’ bitte vergessen, der Jahrhunderte alte Brauch wird weiter gepflegt. Die Pfarrei St. Bartholomäus Pottenstein und alle Einheimischen danken Ihnen dafür ganz herzlich!”