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Friedrichsforum
Neuer Termin fürs Friedrichsforum in Bayreuth: Dann soll es fertig werden
von Michael Kind
Der Mann mit den Ampeln war wieder da: Frank Pickel, Projektsteuerer der Sanierungsbaustelle Friedrichsforum in Bayreuth. 2024 soll das Projekt fertig werden.
Es war eine kurze Sitzung des Bayreuther Bauausschusses am Dienstag, 8. November 2022, im Rathaus. Der einzige öffentliche Tagesordnungspunkt: Der Quartalsbericht bei der Sanierung des Friedrichsforums.
Projektsteuerer Frank Pickel vom Büro Drees und Sommer aus Nürnberg informierte einmal mehr über den Sachstand. Enthusiasmus oder Vertrauen bei den Ausschussmitgliedern? Ersteres gar nicht – Letzteres auch nur bedingt.
Dauerbaustelle Friedrichsforum in Bayreuth
Bei der Planung stehe die Ampel auf Grün, so Pickel. Dort habe man Einiges geschafft: Die Prüfung des Brandschutznachweises ist abgeschlossen und der Brandschutz darf nun so gebaut werden wie geplant, die Optimierungsmaßnahmen bei der Akustik im Kleinen Saal und im Balkonsaal wurden freigegeben und es laufen ein paar Untersuchungen zum Thema Bodenarbeiten im Foyer und der Wandelhalle. Lesen Sie auch: Kulturreferent Stegmayer gab im Kulturausschuss bereits bekannt, dass sich die Eröffnung des Friedrichsforums erneut verschieben werde.
Die Kosten allerdings sehen weniger erfreulich aus. Die Maler- und Beschichterarbeiten kosten mehr als ursprünglich angedacht und der Ausbau des Kleinen Saals dürfte ebenfalls teurer werden. Die gute Nachricht: Die Bestuhlung des Großen Saals – die wird „im sechsstelligen Bereich günstiger“, so Pickel. Insgesamt sollen sich die Kosten, berechnet man die Reserve von 1,8 Millionen mit ein, auf etwa 92 Millionen Euro belaufen.
Die Terminfrage
April 2024 – so lautet der neue geplante Fertigstellungstermin. Gänzlich sicher kann man sich aber eben nie sein. Zusammen mit der Bauleitung habe man ständig versucht, immer weiter zu optimieren, aber diese Maßnahmen seien eben auch gedeckelt: „Wir haben so viele Optimierungen eingeplant, wir können nicht mehr wirklich weiter optimieren.“
Risiken, vorhersehbare oder unvorhersehbare, können derartige Planungen immer auf den Kopf stellen. Dabei könne man auch kein einzelnes Thema herausgreifen, sondern das Risiko der Verschiebung sei in „vielen Einzelteilen“ begründet: Personalprobleme, Lieferengpässe, Planungsfehler, das Quecksilber, das im Putz gefunden wurde…
Zweifel im Bauausschuss
Dementsprechend lauten auch die Nachfragen der Sitzungsmitglieder. Stephanie Anna Kollmer (CSU) will zunächst wissen, was denn „fertiggestellt“ heißt. Denn in Betrieb genommen werden könne das Friedrichsforum im April 2024 noch nicht. Lediglich die Übergabe an den Nutzer würde dann erfolgen, im Anschluss folgt der Probebetrieb.
Halil Tasdelen (SPD) will Pickel gewiss nicht festnageln, fragt aber direkt, ob man auf den April 2024 gleich noch etwas „draufrechnen“ könnte. Und auch wenn laut Pickel nicht alle Undankbarkeiten vorhersehen könne: „Ich stell hier nix vor, woran ich nicht selber glaube.“
Bei Oberbürgermeister Thomas Ebersberger scheint das Glas bei Tasdelens Frage sozusagen halbvoll zu sein: „Die Prognose April 2024 ist auch so schlecht genug, dass ich nicht glaube, dass wir da noch etwas draufrechnen müssen.“