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Coronavirus

Kritik an Corona-Maßnahmen wegen irreführender Zahlen: Kaum Corona-Patienten in Klinik

Der Pandemiebeauftragte des Klinikums Fürth äußert sich kritisch über die vorherrschenden Maßnahmen. Sind die Maßnahmen noch zeitgerecht?

Nachdem andere europäische Länder die Corona-Regelungen nach und nach auflockern oder weitestgehend abschaffen, entseht in Deutschland ein hitziger Diskurs, ob überhaupt gelockert werden solle.

Der Pandemiebeauftragte des Klinikums Fürth, Dr. Manfred Wagner, kritisiert Teile der deutschen Corona-Maßnahmen und nennt Beispiele, die die Klinik sehr belasten. Er möchte einen Denkanstoß geben, ob die Auflagen der aktuellen Situation gerecht werden.

Fürth: „Wir haben heute nur noch einen Patient mit Covid auf der Intensivstation“

In einem Video vom Donnerstag (3. Februar 2022) habe das Klinikum Fürth nach Angaben des Arztes Manfred Wagner nur einen Patienten mit einer Corona-Infektion auf der Intensivstation. Dieser stamme noch aus der Delta-Welle des Virus.

24 Infizierte seien es auf der Normalstation, davon sei aber nur ein einziger Patient eben wegen einer Covid-Erkankung dort. Die restlichen seien wegen anderer Krankheiten in der Klinik und hätten sich nur zusätzlich mit dem Virus infiziert. Virologe Drosten ist zuletzt erst für seine Aussagen zu einer Omikron-Variante in die Kritik geraten.

Klinikum Fürth: Viele Personalausfälle durch Quarantäne-Regeln

Die bestehenden Regelungen zur Isolation solcher infizierten Patienten verursache einen sehr hohen Personalaufwand, so der Pandemiebeauftragte. Die beständig hohen Personalausfälle seien es, was dem Klinikum wirklich zu schaffen mache.

Nur ein kleinerer Teil von diesen sei durch eine Corona-Infektion eines Mitarbeiters verursacht. Viele fallen durch andere Krankheiten aus oder dadurch, dass sie oder ihre Kinder in Quarantäne sind.

Kritik an Corona-Maßnahmen aus Fürth

Der Arzt und medizinische Direktor hinterfragt die aktuellen Corona-Maßnahmen. So müssten Kinder unter 5 Jahren aus der Kita in die Quarantäne, weil sie sich infiziert haben. Das Ganze, obwohl es für die kleinen Kinder nicht mal einen zugelassenen Impfstoff gibt und seiner Aussage nach der jetzige Stand der Wissenschaft ist, dass sie sich sowieso infizieren würden. So stellt er die Frage auf, warum dieses Kind in die Quarantäne müsse.

Kritisch stellt er die Frage in den Raum, ob es daran läge, dass die Erwachsenen es nicht hinkriegen würden, ihre Impfquote entsprechend hochzukriegen. Aber auch bei den über 5-Jährigen sollten die Corona-Maßnahmen überdacht werden. In den Kliniken seien kaum noch schwere Verläufe durch Corona zu beobachten.

Ist das Gesundheitssystem durch Corona überlastet?

Abschließend gibt Dr. Wagner den Denkanstoß, ob es noch das Virus selbst sei, welches die Krankenhäuser überlaste oder die ganze Organisation außenherum wie zum Beispiel die Quarantänisierung der Mitarbeiter. Das hohe Maß an Auflagen durch das Robert-Koch-Institut, die infizierten Patienten abzusondern, trägt zur Belastung seinen Teil bei. Für den Pandemiebeauftragten sei es aber spätestens in zwei Wochen so weit, dass man mit dem vorherrschenden Zustand kritisch ins Gericht gehen sollte und nach einer gründlichen Auswertung Entscheidungen für die Zukunft treffen sollte.