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Feuerwehr Bayreuth

Großeinsatz bei Bayreuth: Metall brennt in Fabrik – Anzüge der Einsatzkräfte teils geschmolzen

Rund 280 Einsatzkräfte sind zu einer Metallfabrik im Bayreuther Land ausgerückt. In einem Trockenofen hatte Metall zu brennen begonnen.

Die Feuerwehrkräfte mussten den Ofen schnell abkühlen, um einen Brand der Firma zu verhindern.

Das Polizeipräsidium Oberfranken und die Kreisbrandinspektion Bayreuth berichten.

Feuerwehr rückt mit CO2-Löschern in Mistelgau an

Auf dem Gelände einer Metallfabrik in Mistelgau nahe Bayreuth kam es am Freitagabend, am 15. Dezember 2023, zu einem Großeinsatz der Feuerwehr. Gegen 18:30 Uhr ging bei der Integrierten Leitstelle die Meldung über einen Ofenbrand in der Mistelgauer Niederlassung einer Metallfirma ein.

Aufgrund eines technischen Defekts war es in einem Trockenofen zu einem Metallbrand gekommen. Die Feuerwehren gingen unter schwerem Atemschutz mit CO2-Löschern vor. Sie konnten die Flammen, die aus dem Schlot des Ofens loderten, zügig löschen, berichtet Stephanie Bleuse von der Kreisbrandinspektion. Doch damit war die Gefahr noch nicht gebannt. Lesen Sie auch: Die Polizei hat in Oberfranken einen Raser geschnappt.

Temperatur “außerhalb des messbaren Bereiches”

Nach den Löscharbeiten hatte der Ofen “eine sehr hohe Temperatur außerhalb des messbaren Bereiches”, so Bleuse. Im oberen Bereich des Ofens befand sich zudem eine Holz-Zwischendecke. Die Einsatzkräfte mussten daher umfangreiche Maßnahmen treffen, um eine weitere Ausbreitung der Gase sowie eine Selbstentzündung der Holzdecke durch die massive Hitze des Ofens zu vermeiden und das glühende Metall aus dem Ofen zu bergen.

“Das Entfernen des glühenden Metalls aus dem Ofen, aber auch alle weiteren Maßnahmen erforderten eine sehr akribische Vorbereitung, welche einen hohen Einsatzkräfte- und Einsatzmittelansatz notwendig machte”, so Bleuse. “Gleichzeitig wurden umfangreiche Belüftungsmaßnahmen und eine durchgehende Kontrolle der Holz-Zwischendecke durchgeführt.”

Sichtscheiben der Anzüge geschmolzen

Eine Drohne überflog in kurzen Abständen das Industriegebäude, um etwaige Rauchentwicklungen zu entdecken. Bei dieser Kontrolle unterstützte auch eine Drehleiter.

Den Kameraden setzte unterdessen die Hitze zu: “Die Hitzeentwicklung am und im Trockenofen war so hoch, dass die Sichtscheiben ihrer Hitzeschutzanzüge geschmolzen sind und sich die Einsatzdauer der eingesetzten Trupps dementsprechend verringerte”, schreibt Bleuse.

Jeder Trupp, der am Ofen im Einsatz war, wurde danach umgehend zur medizinischen Untersuchung durch den Rettungsdienst gebracht.

285 Einsatzkräfte vor Ort

Insgesamt waren 285 Einsatzkräfte vor Ort, der Einsatz dauerte über sieben Stunden. Die Liste der beteiligten Freiwilligen Feuerwehren ist lang: Sie kamen aus Bayreuth, Bindlach, Donndorf, Eckersdorf, Frankenhaag, Glashütten, Mistelbach, Mistelgau, Obernsees, Pegnitz, Plankenfels, Plösen-Gollenbach, Seitenbach, Speichersdorf, Waischenfeld und Weidenberg, zusammen mit dem Rettungsdienst, dem THW und der Polizei.

Brand hinterlässt 35.000 Euro Schaden

Erst kurz nach Mitternacht war die Situation unter Kontrolle und die Einsatzleitung der Feuerwehr gab Entwarnung. Drei Mitarbeiter der Firma mussten zur Behandlung einer leichten Rauchvergiftung vorübergehend in ein Krankenhaus, durften dieses jedoch noch in der Nacht wieder verlassen.

Der Trockenofen erlitt Totalschaden in Höhe von zirka 15.000 Euro, das verbrannte Metall hatte einen Wert von zirka 20.000 Euro. Die Feuerwehren schafften es jedoch, ein Übergreifen des Feuers zu verhindern. Kreisbrandinspektions-Sprecherin Stephanie Bleuse kommt zum Fazit: “Durch das professionelle und entschlossene Handeln der Einsatzleitung und der Kräfte der Feuerwehren konnte ein größerer Schaden vermieden werden.”