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Wirtschaft

Handwerkskammer für Oberfranken über die Entlastung durch die Gas- und Wärmekommission: “Entlastung greift nach wie vor zu spät”

Die Vorschläge der Gas- und Wärmekommission, die in ihrem Zwischenbericht eine zweistufige Entlastung der Bürger und der Wirtschaft von den explodierenden Gaspreisen vorsieht, werden von der Handwerkskammer für Oberfranken zwiespältig aufgenommen.

Die Gas- und Wärmekommission hat in ihrem Zwischenbericht Vorschläge veröffentlicht die die zweistufige Entlastung der Bürger und der Wirtschaft vorsieht. Damit sollen die explodierenden Gaspreise aufgefangen werden. Die Handwerkskammer für Oberfranken steht dem ganzen jedoch skeptisch gegenüber.

Dies teilt die Handwerkskammer für Oberfranken in einer Pressemitteilung mit.

Oberfränkische Handwerkskammer hat vier Forderungen an die Entlastung

„Gut ist, dass sowohl liquiditätsstärkende sowie entlastende Instrumente enthalten sind“, bewertet der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Matthias Graßmann den Zwischenbericht in einer ersten Stellungnahme. „Klar ist aber auch, dass wieder einmal kein Akzent auf das Handwerk und dessen kleine und mittelständischen Betriebe gelegt wurde.“

Aus diesem Grund hat das oberfränkische Handwerk vier grundsätzliche Forderungen für die Entlastung formuliert: Vier grundsätzliche Forderungen hatte das oberfränkische Handwerk für die Entlastungen formuliert: eine deutliche und mittelfristige Reduktion des Gaspreises, der es den Betrieben erlaube, verlässlich zu kalkulieren; die Sicherstellung der Versorgungssicherheit durch Sparanreize; eine unbürokratische Handhabung; und die sehr schnelle Umsetzung. Lesen Sie auch: Auch das Klinikum Bayreuth leidet unter der Kostenexplosion. 

“Einmalzahlung reicht nicht aus”

„Auf den ersten Blick sind zwei der vier Faktoren gegeben, die Reduktion des Gaspreises und der Sparanreiz, der die Versorgungssicherheit gewährleisten soll,“ so Graßmann. „Allerdings bleibt eine große Entlastungslücke – einmal bis Dezember und dann die beiden ersten Monate des kommenden Jahres. Und damit ist es vor allem für unsere energieintensiven Betriebe im Handwerk nicht die erhoffte schnelle Hilfe. Diese Entlastung greift nach wie vor zu spät.“

Ärgerlich bleibt zudem, dass wieder kein Fokus auf das durch die Energiepreise absolut belastete Handwerk gelegt sei. „Auch bei uns gibt es energieintensive Betriebe, die zum Teil bereits drei- bis vierfach höhere Preise haben oder zum Jahreswechsel erwarten. Hier reicht eine Einmalzahlung im Dezember sicher nicht aus.“




Entlastung darf kein “Bürokratiemonster” werden

Die Kammer erwartet, dass, wie bereits früher angekündigt wurde, die Härtefallregelungen umgehend auf das Handwerk ausgeweitet werden und alle Zuschussprogramme auch für kleine und mittlere Unternehmen geöffnet werden. Die Kommission hat in ihrem Zwischenbericht selbst darauf hingewiesen, dass mit den Vorschlägen „nicht jede denkbare unternehmerische Problemlage“ angemessen aufzulösen und daher ein geeigneter Instrumentensatz für die Behandlung von Härtefällen (zum Beispiel durch Liquiditätshilfen, Bürgschaften, Zuschüsse, Kredite) notwendig sei. Und: Für die Unternehmen, die derzeit keine Versorgungsverträge erhalten, sollen im weiteren Verlauf der Kommissionsarbeit Lösungen erarbeitet werden.

Schließlich bleibt als letzter Punkt die vom Handwerk geforderte, unbürokratische Abwicklung: „Wir hoffen sehr, dass die Kommission und im Nachgang die Politik hier leicht umsetzbare Lösungen anbietet“, betont der HWK-Präsident. „Diese Entlastungen dürfen kein neues Bürokratiemonster werden.“