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Coronavirus

Immer mehr Omikron-Varianten breiten sich aus: Jetzt meldet sich Drosten

Auf der Welt machen sich immer mehr Omikron-Varianten des Coronavirus breit. Jetzt ordnet der Berliner Virologe Christian Drosten die Subtypen ein.

Der Virologe Christian Drosten in der Berliner Charité ist seit Beginn der Corona-Pandemie zum prominentesten Fachmann der Thematik in Deutschland geworden.

In letzter Zeit wurde es um den Fachmediziner etwas ruhiger, aber angesichts der grassierenden neuen Omikron-Varianten meldet er sich einmal mehr zu Wort, wie der Merkur berichtet.

Drosten zu Omikron-Varianten

Die “fünfte Welle” sei eines Tweets des Zentrums für Innovation und Reaktion auf Epidemien (CERI) vom Dienstag, 26. April 2022, in Südafrika bereits angekommen. Das CERI hatte hierfür eine Warnung ausgesprochen. Auch in den USA gebe es laut Merkur einen neuen Subtypen. Lesen Sie auch: Gesundheitsminister Lauterbach warnte schon vor “Killervarianten”, was jedoch von einem Virologen abgeschmettert wurde.

Da stellt sich die Frage, ob die fünfte Welle in Südafrika sich irgendwann auch hier, in Deutschland beziehungsweise Europa niederschlagen könnte. Drosten hat sich jetzt ebenfalls auf Twitter zur Lage geäußert – und gibt überraschenderweise Entwarnung.

Mehrere Omikron-Varianten unter Beobachtung

Derzeit befinden sich laut Drosten drei neue Omikron-Varianten in der Corona-Überwachung, darunter die Subtypen BA.4 und BA.5, welche vom “Omikron-Vorläufer” abstammen sollen. Das heißt, sie haben sich aus der ursprünglichen Virusvariante mit Namen Omikron entwickelt, nicht aus den Subtypen BA.1 oder BA.2.

Eine Komponente von BA.4 und BA.5 sei die Mutationsform L452R, die auch schon die Delta-Variante in sich getragen habe, sagt Drosten. Bei Tierversuchen an Hamstern habe man festgestellt, dass diese Mutation die Virulenz, also die Ansteckungsgefahr erhöht habe. Außerdem sei ein Umgehen der Immunabwehr wahrscheinlich gewesen. Dies könnte auch bei einer anderen Mutationsform (F486V), die bei Omikron BA.4 und BA.5 beobachtet wurden, auftreten.




Omikron in Südafrika

Diese beiden Varianten, BA.4 und BA.5, treten seit Januar immer mehr in Südafrika – allerdings vorerst nur mit schleichender Zunahme. Seit April steigen die Zahlen aber exponentiell. In Südafrika habe es laut Drosten keine BA.2-Welle gegeben, wodurch die Immunantwort gegenüber den Omikron-Varianten dort geringer ausfalle. Die neue Variante habe einen “Immunescape-Vorteil”.

Tatsache sei aber: Aktuell gebe es noch keine Auswirkungen auf die Krankenhaus-Einweisungen in Südafrika zu beobachten, sagt Drosten auf Twitter. Dies könnte sich aber in den kommenden zwei Wochen einstellen. In Europa seien BA.4 und BA.5 bisher nur selten aufgetreten.

Omikron-Varianten: So ist die Lage in den USA

Neben BA.4 und BA.5 gibt es noch eine dritte Variante, die derzeit in den Vereinigten Staaten grassiert: BA.2.12.1. Auch in Indien ist sie zu beobachten. Drosten erklärt, dass es sich hierbei um eine “Zunahme von BA.2-Stämmen mit zusätzlicher L452Q-Mutation (und andere Mutationen an L452)” handle. Im Hintergrund der derzeitigen BA.2-Verbreitung gebe es derzeit eine starke Zunahme von BA.2.12.1.

Diese trete allerdings bei niedriger Gesamtinzidenz auf. Die Krankenhausaufnahmen würden zwar in den besonders betroffenen Regionen zunehmen, allerdings sei die Gesamtzahl aktuell noch “beruhigend” niedrig. Die Entwicklung sollte man natürlich weiterhin beobachten.