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Umwelt

Klimaaktivisten in Bayreuth im Gespräch mit Ebersberger: “Klimakrise ist für Bayreuth kein Notstand”

Am heutigen Donnerstagmorgen, 09. Dezember 2021, trafen sich die Klimaaktivisten und -Aktivistinnen vom Klimabaumhaus gegenüber des Bayreuther Rathauses mit Oberbürgermeister Thomas Ebersberger.

Seit nunmehr zwei Wochen hausen die Klimaaktivistinnen und -aktivisten gegenüber des Bayreuther Rathauses in ihrem Baumhaus. Am Donnerstagmorgen, den 09. Dezember 2021, gegen 07:30 Uhr kam es zu einem persönlichen Gespräch mit Oberbürgermeister Thomas Ebersberger.

Ebersberger machte sich bei dem Gespräch keine Freunde. Die Aktivisten glauben immer noch, Bayreuth tue zu wenig zur Bekämpfung der Klimakrise.

Forderungen an Bayreuth

Die Aktivisten stellen nach wie vor diverse Forderungen an die Stadt, wie beispielsweise die Erlangung einer Partnerstadt aus der MAPA-Region (Most Affected People and Areas), die am meisten unter der Klimakrise leiden werde. Außerdem solle die Klimakrise in der Bayreuther Politik als “Notstand” betrachtet werden, wodurch der Klimaschutz als höchste Priorität betrachtet werden sollte. Vor zwei Wochen errichteten die Aktivisten das Klimabaumhaus.

Ebersberger verwies im Gespräch auf diverse Vorhaben, die in Bayreuth bereits umgesetzt bzw. auch im Sinne des Umweltschutzes in die Wege geleitet wurden, darunter die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, die in 2022 geplant ist, sowie die vermehrte Konzentration auf E-Mobilität. Er beklagte allerdings auch, dass teilweise die finanziellen und personellen Mittel fehlen, um im Bereich des Umweltschutzes stärker voranzukommen.

Unzufriedenheit bei Bayreuther Aktivisten

Auch wenn sich das Gespräch immer in einem höflichen Tonfall befand, machte sich hinterher bei den Aktivistinnen und Aktivisten Frustration breit. Sie werfen Ebersberger vor, dass er es vorziehe, auf neue Technologien der Universität zu warten, anstatt jetzt mit den aktuellen Mitteln gegen die Klimakrise anzukämpfen: “Es ist zu spät, auf Technologien zu warten, wir müssen etwas in den nächsten zwei, drei Jahren tun.”

Auch die Ansicht Ebersbergers, dass es sich bei der Klimakrise um keinen Notstand handle und der Ausruf nur eine symbolische Aktion wäre, trifft auf keine Zustimmung. Ein Klimanotstand würde heißen, man wolle die Klimakrise aggressiv angehen, aber eine solch existenzielle Krise hätte in den Augen der Stadt offenbar keine Priorität, heißt es von einer der Aktivistinnen.

Das Klimabaumhaus und seine Bewohner werden weiterhin an ihrem Standort verweilen, bis die Forderungen erfüllt sind, und weiter für Klimagerechtigkeit kämpfen, schreibt die Gruppe in einer Pressemitteilung zum Gespräch mit dem Oberbürgermeister.