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Coronavirus

Landrat Wiedemann schreibt zehntausende Briefe: Impfappell für alle Bürger in Stadt und Landkreis Bayreuth ab 60 Jahren versendet

In einem Brief wendet sich Landrat Florian Wiedemann (Freie Wähler) an alle Bürger über 60 Jahre in der Region Bayreuth. Er bittet sie, sich impfen zu lassen.

Auf eine besondere Art wandte sich Landrat Florian Wiedemann (Freie Wähler) an alle Bürger über 60 Jahren in der Region Bayreuth. In einem Brief bittet er die Bürgerinnen und Bürger darum, sich impfen zu lassen.

Über 50.000 Exemplare von diesem Brief wurden verschickt. Bei etlichen hat der Brief für Verwirrung gesorgt.

Brief von Landrat Wiedemann ging auch an Geimpfte und Geboosterte

52.400 Briefe wurden an Bayreuther verschickt. Darin stand ein Impf-Appell. Da bei der durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege initiierten Aktion alle Bürger, die 60 Jahre oder älter sind, angeschrieben wurden, gab es keine Unterscheidung, ob die Leute bereits geimpft oder geboostert waren. Die Briefe, die an die Menschen gingen, die bereits gegen Corona geimpft sind, sorgten für Verwirrung.

Das Schreiben sei eine Aufforderung an die Bürger, die noch nicht geimpft sind oder noch geboostert werden können, wie das Landratsamt auf Anfrage des bt mitteilt. Das Amt stellt aktuell die Kontaktnachverfolgung um, da die hohen Inzidenzen ihre Kapazitäten zu stark auslasteten.

Grund dafür ist das Fehlen eines zentralen Impfregisters in Deutschland sowie datenschutzrechtliche Vorgaben, die dem Landratsamt die Abfrage zu bekannten Daten nicht erlauben. Die Freigabe der Daten anhand des Alters wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege genehmigt. Die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern stellte die Adressen bereit und übernahm den Versand des Schreibens.

Impfaufruf von Landrat Wiedemann: Gemischte Reaktionen auf die Briefe

Insgesamt wurden von den Briefen, die einen Impfappell des Landrats Florian Wiedemann (Freie Wähler) enthalten, 52.434 Stück verschickt. Davon waren 32.329 an Personen aus dem Landkreis und 20.104 an Bewohner der Stadt Bayreuth adressiert. Die Reaktionen auf dieses Schreiben waren gemischt. Es herrscht Unverständnis, dass der Brief nicht nur an ungeimpfte Bürger und Bürgerinnen geschickt wurde, wie das Landratsamt berichtet.

Geimpfte könnten daher das Schreiben als hinfällig betrachten. Eine Unsicherheit gebe es, da Personen verunsichert waren, ob es eine vierte Impfung geben solle. Zu dieser war zum damaligen Zeitpunkt jedoch nichts bekannt. Auch wenn die Ständige Impfkommission nun die Empfehlung einer vierten Impfung für gewisse Personengruppen erteilt hat.

Es habe auch positive Rückmeldungen laut dem Landratsamt gegeben. Ein Teil der Empfänger habe den Brief begrüßt und sich dafür bedankt.