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Politik

Lauterbach zeichnet düsteres Bild für den Herbst: Delta und andere Varianten wieder möglich

von Maximilian Springer

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich auf der heutigen (18. Februar 2022) Bundespressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage geäußert. Für den Herbst gibt es bedenkliche Voraussagen.

  • Herbst 2022 großes Infektionsrisiko
  • Impfpflicht in Deutschland soll kommen
  • Delta könnte im Herbst kommen

In Bayern wurden zuletzt massive Lockerungen der Corona-Maßnahmen beschlossen. Die Zeichen in Deutschland stehen auf Öffnung. Doch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich sehr kritisch zu Dingen wie einem „Freedom Day“ geäußert.

Auf der heutigen (18. Februar 2022) Bundespressekonferenz hat sich Lauterbach zur Corona-Lage in Deutschland zu Wort gemeldet. Seinen Aussagen zufolge seien die Lockerungen „auf Kante genäht“. Mehr als die bisherigen Lockerungen seien im aktuellen Zeitraum nicht realistisch.

Pk ohne RKI-Chef Wieler: Das ist der Grund

Neben dem Gesundheitsminister sind auf der Bundespressekonferenz Michael Meyer-Hermann, Leiter der Abteilung System Immunologie am Helmholtz-Zentrum, und Lars Schaade, Vize-Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI). Lothar Wieler, Präsident des RKI, ist aus gesundheitlichen Gründen bei der Konferenz nicht anwesend.

Lauterbach teilt gleich zu Beginn mit, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle überschritten sei und die Zielsetzungen der Experten für diese Phase weitestgehend erreicht wurden. In der Talk-Show von Susanne Maischberger redete er bereits von möglichen zehn Jahren mit Covid.

Vor dem Hintergrund der mit 12 Prozent “sehr hohen Zahl der Ungeimpften” bei den über 60-Jährigen sieht er die Pandemie nicht ausgestanden. Im Vergleich zum europäischen Durchschnitt sei die Anzahl dieser Ungeimpften 3-4-mal höher in Deutschland. Wenn sich im Bereich des Impfens bis zum Herbst nicht etwas tun würde und Ministerpräsidenten unbedacht weiter lockern, stehe Deutschland wieder eine harte Zeit bevor, kritisiert Lauterbach.

Er warnt davor, dass es möglich sei, dass in den Herbstmonaten die Fallzahlen wieder steigen könnten. Neben Omikron könnten neue oder alte Varianten wie Delta wieder massiv das Infektionsgeschehen nach oben treiben. So würden die vulnerablen Gruppen wieder großen Gefahren ausgesetzt werden, erläutert der Gesundheitsminister.

Lauterbach: Impfpflicht soll kommen

Um genau diese gefährdeten Gruppen zu schützen, hält der Gesundheitsminister weiterhin an einer Impfpflicht fest. Eine Variante, bei der alle Bürger ab 18 zum Impfzentrum gebeten werden, wäre ihm am liebsten, aber auch der Vorschlag der Impfpflicht ab 50 wäre eine Option. „Ich bin überzeugt“, unterstreicht er seine Aussage, dass die Impfpflicht das einzige Mittel sei, um Corona effektiv entgegenzuwirken.

Weiter hofft er auf die Unterstützung der Abgeordneten im Parlament bei der Abstimmung. Das Thema solle nicht für Parteipolitik missbraucht werden. Wäre dies der Fall, würden Politiker in Kauf nehmen, dass die Bevölkerung im Herbst wieder eingeschränkt werde.

Maßnahmen in Schulen weiterhin aufrecht erhalten

Für die Schulen plädiert Experte Meyer-Hermann, dass die Maßnahmen bestehen, damit die Schulen stabil und gleichmäßig geöffnet bleiben können. Die mentale Belastung für die Kinder sei durch das Hin und Her sehr groß.

Gesundheitsminister Lauterbach betont, dass der Schutz der Kinder vor einer Infektion weiterhin viel Beachtung finden muss, da eine Infektion bei Kindern nach wie vor nicht unbedenklich sei. Eine Durchseuchung sei schlichtweg nicht akzeptabel.