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Nachrichten aus Bayreuth

Über 20 Jahre verschmutztes Wasser in den Roten Main geleitet: Ärger über Baufehler in Lohengrin Therme

Wegen eines Baufehlers wird seit über 20 Jahren verschmutztes Wasser aus der Lohengrin Therme in Bayreuth in den Roten Main geleitet. Das Problem wurde jetzt durch Zufall entdeckt.

Seit der Inbetriebnahme der Lohengrin Therme in Bayreuth ist seit über 20 Jahren ungeklärtes Thermalwasser in den Roten Main gelangt. Schuld daran war eine vertauschte Rohrleitung.

Baulicher Fehler bei der Lohengrin Therme sorgt für Ärger

Ein baulicher Fehler hat dazu geführt, dass in der Lohengrin Therme seit der Eröffnung im Jahr 1999 ungeklärtes Thermalwasser in den Roten Main gelangt ist. Die Therme gehört der Bayreuther Thermalbad GmbH (BTB) und wird von den Stadtwerken Bayreuth betrieben. Wie viel Wasser in den Fluss gelangt ist, ist derzeit noch unklar.

Das Wasser stammt aus Filteranlagen der Badewasseraufbereitung, die Haare und Hautschuppen aus dem Thermalwasser entfernen. Regelmäßig reinigen sich diese Filteranlagen mithilfe einer Rückspülung. Das verschmutzte Wasser wiederum landet in der thermeneigenen Aufbereitungsanlage. „Ein Problem gibt es immer dann, wenn sich unsere Wasseraufbereitungsanlage mittels Rückspülung reinigt“, sagt Jürgen Bayer, Geschäftsführer der BTB. „

Verschmutztes Wasser gelangt in den Roten Main

Der grobe Schmutz setzt sich zwar am Boden des Behälters ab und wird einmal jährlich abgesaugt – feine Partikel lösen sich allerdings bei der Rückspülung von der Filtermembran und müssten in die Kanalisation eingeleitet werden. Weil beim Bau der Therme zwei Rohre vertauscht wurden, gelangt das verschmutzte Wasser der Rückspülung leider in den Roten Main.“ Sofort habe man das Problem provisorisch behoben, indem die Techniker diesen Teil der Wasseraufbereitung vorübergehend stillgelegt haben.

Leitungen in der Lohengrin Therme vertauscht: Problem durch Zufall entdeckt

Ohne den Corona-Lockdown wären die Techniker der Lohengrin Therme wohl nie auf dieses Problem aufmerksam geworden. „Sie waren auf der Suche nach einem ganz anderen Problem, weil wir mehr Frischwasser als erwartet benötigt haben – im normalen Betrieb wäre diese Menge überhaupt nicht aufgefallen. Dabei haben sie zig Kontrollschächte begutachtet und zufälligerweise festgestellt, dass in einem Rohr, durch das wir Regenwasser ableiten, für mehrere Sekunden Wasser floss, obwohl es überhaupt nicht regnete.“

Am Ende der technischen Detektivarbeit kristallisierte sich das Problem der vertauschten Leitungen heraus. „Als dieses Ergebnis auf dem Tisch lag, haben wir es umgehend den zuständigen Aufsichtsbehörden gemeldet, die wir bei ihrer Arbeit voll und ganz unterstützen werden“, sagt Bayer. Zeitgleich habe man einen Gutachter beauftragt, der den momentanen Zustand dokumentieren soll. „Sobald der seine Arbeit erledigt hat, werden wir die Rohre so schnell wie möglich richtig herum montieren lassen, damit die Ursache des Problems aus der Welt geschafft ist“, betont Jürgen Bayer. So sieht es in der Lohengrin Therme während der Corona-Krise aus.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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