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Kultur

Festliche Neueröffnung in Bayreuth: “ein Meilenstein”

Ministerpräsident Markus Söder hat heute das neue Museum des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth eröffnet.

Das neue Museum will nicht nur informieren, sondern die große Zeit des “Bayreuther Barock” fühlbar machen. Ministerpräsident Söder (CSU) und Finanzminister Albert Füracker (CSU) haben das Museum heute feierlich eröffnet.

Das bt war bei dem ersten Rundgang dabei.

Ein Großprojekt der Bayreuther Kultur ist fertig

“Heute ist Bayreuth die Kulturmetropole von ganz Bayern”, sagte der Ministerpräsident in seiner Eröffnungsrede. Finanzminister Füracker bezeichnete das neue Museum als “einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des Opernhauses”.

16 Millionen Euro hat das bayerische Finanzministerium für das neue Museum aufgebracht. Das Markgräfliche Opernhaus selbst wurde von 2012 bis 2018 für 30 Millionen Euro umfassend restauriert. Die UNESCO hat das Opernhaus im Jahr 2012 zum Weltkulturerbe erklärt.

Das barocke Bayreuth fühlen und riechen

Besucher können in dem Museum eintauchen in die barocke Theater- und Festwelt, die Bayreuth im 18. Jahrhundert zu bieten hatte. So können sie etwa selbst eine barocke Theaterbühne bedienen: Kulissen verschieben, an den “Wind- und Regenmaschinen” drehen.

Die Museums-Besucher können sogar die Gerüche des damaligen Theaters riechen: das Riechsalz, das die adeligen Damen zu sich nahmen, wenn ihnen schwindlig wurde. Oder den typischen Brathähnchen-Duft, denn im Opernhaus wurde auch diniert. Lesen Sie auch: Der Bayreuther Siegesturm ist nun fertig saniert.

Barockes Raumkonzept

Die Räume des Museums sind in ihrer Gestaltung von barocken Theaterkulissen inspiriert, wie Kuratorin Cordula Mauß bei der Eröffnung erklärt. Besucher können Hintergründe zum Bau des 1748 fertiggestellten Markgräflichen Opernhauses erfahren – und aus dem Leben der Bauherrin, der Markgräfin Wilhelmine (1709-1758).

Das Opernhaus bezeichnete Söder als “eine der schönsten Spielstätten, die es überhaupt in Deutschland gibt”. Er erinnerte daran, dass das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth schon früh für ganz Bayern eine Bedeutung hatte. “Auch Ludwig II. war oft hier – und er war begeistert.”

Bilder-Galerie:

  • Besucher können selbst eine barocke Theaterbühne bedienen.

  • Ministerpräsident Söder und Finanzminister Füracker begutachten die Räume des neuen Museums.

  • Die Eröffnung fand im Markgräflichen Opernhaus statt – begleitet von Barockmusik.

  • Charlotte Knobloch ist Zeitzeugin der jüdischen Geschichte des Redoutenhauses, in dem das Museum entstanden ist.

  • Das Bayreuther Opernhausmuseum hat den German Design Award 2024 gewonnen. Foto: bt-Redaktion.
  • Das Markgräfliche Opernhaus in Miniatur-Format.

  • Christof Präg vom Staatlichen Bauamt Bayreuth, Ministerpräsident Söder und Finanzminister Füracker bei der Schlüsselübergabe.

  • Ein Ensemble mit Flöte, Laute und Cello begleitete die Eröffnungsfeier.

Ein besonderes Kapitel der Geschichte

Das Museum entstand im Redoutenhaus des Markgräflichen Opernhauses. Dort hatte einst der jüdische Händler Salomon Neuland ein Bekleidungsgeschäft – bis zur Nazi-Herrschaft. Das Haus steht damit auch für die einstige jüdische Gemeinde Bayreuths.

Die Enkelin des Händlers Neuland war auch bei der heutigen Eröffungsfeier: Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Museums-Besucher können die persönlichen Erinnerungen Knoblochs als Audio-Aufnahme hören.

Die Bedeutung für Bayreuth, Franken und Bayern

Wie Ministerpräsident Söder sagte, hat Bayreuth damit nun 30 Museen und zwei Opernhäuser. “Man muss schon schauen, wo es eine solche Kulturdichte wie in Bayreuth gibt”, sagte Söder. Das Museum trage außerdem weiter dazu bei, Franken innerhalb Bayerns zu stärken. “Ohne Franken hätte Bayern ein echtes kulturelles Problem.”

Die Begeisterung fürs Bayreuther Opernhaus und für Franken teilt Söder somit mit Ludwig II. In einer anderen Hinsicht wollte sich Söder aber dem legendären Bayern-König nicht anschließen: “Ludwig II. hat überlegt, den Regierungssitz nach Franken zu verlegen”, sagte Söder scherzhaft. “Daraufhin hat man ihn ‘abgesetzt’. Deswegen hab ich es nicht versucht.”

Morgen freier Eintritt

Für Besucher öffnet das Museum neben dem Markgräflichen Opernhaus am morgigen Samstag, den 22. April 2023, um 12 Uhr. Es bleibt bis 20 Uhr geöffnet. Am ersten Tag ist der Eintritt frei.

Alle weiteren Informationen zu Öffnungszeiten und Eintritt finden sich hier.