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Verkehr

Söder wettert gegen Pläne für 9-Euro-Ticket-Nachfolger: “kein guter Stil”

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder plant nicht, für einen Nachfolger des 9-Euro-Tickets zu zahlen. Die Absichten des Bundes seien “unkollegial”.

Es ist September, das 9-Euro-Ticket ist seit knapp einer Woche Geschichte. Doch es gibt vonseiten der Ampel-Koalition Pläne, einen bundesweit gültigen Nachfolger ins Leben zu rufen.

Bei diesem Nahverkehrsticket, welches in einer Preisspanne von 49 bis 69 Euro liegen soll, beteiligt sich der Bund mit 1,5 Milliarden Euro Zuschuss – sofern sich die Länder mit ebenso viel beteiligen. Die Bayerische Staatsregierung sieht das allerdings kritisch.

Söder zu geplantem 9-Euro-Ticket-Nachfolger

Der deutsche Städtetag und der Städte- und Gemeindebund fordern, so berichtet es nordbayern, Zusagen der Länder zur Finanzierung. “Unkollegial und kein guter Stil” sagt Ministerpräsident Söder dazu. Es sei “schade, dass der Bund ständig auf Rechnung der Länder etwas beschließt, ohne mit uns zu reden”, wird er im Stern zitiert. Lesen Sie auch: Die Nahverkehrsunternehmen der Region bezeichneten das 9-Euro-Ticket als Erfolg.

Auf dem Land habe das Ticket kaum Wirkung gezeigt, auch wenn es in Städten beliebt gewesen sei. Die Lösung sei daher nicht nur ein günstiges Ticket, sondern auch ein besseres Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs durch den Bau von Strecken und der Ausstattung mit Fahrzeugen. Der Bund müsse hier mehr Geld für den Regionalverkehr aufbringen.




Bund muss den Nachfolger finanzieren

Auch das bayerische Verkehrsministerium hält von der Zahlungsaufforderung an die Länder nicht viel: “Wenn der Bund das haben will, muss der Bund das finanzieren”, heißt es aus dem Ministerium Medienberichten zufolge. “An dieser Haltung hat sich nichts geändert.”

Verkehrsminister Christian Bernreiter pocht weiter darauf, dass der Bund erst, wie von der Verkehrsministerkonferenz gefordert, 3,15 Millionen Euro zusagen muss, um Verkehrsunternehmen bei Energiepreisen zu entlasten und sicherzustellen, dass “zumindest das aktuelle Nahverkehrsangebot erhalten” bleibt, schreibt nordbayern. Erst dann werde man über tarifliche Entlastungen sprechen.

Laut dem Stern will Söder zusätzliche Mittel nicht ausdrücklich zur Bedingung für die Zustimmung zu einer Nachfolgelösung machen. Bayern könne dies stemmen, aber “wir werden mit den anderen Ländern reden.”