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Coronavirus

Söder will beim nächsten Gipfel Corona-Regeln lockern und Gespräch mit Kritikern suchen: “Hinhören ist der erste Schritt”

Ministerpräsident Markus Söder will schon beim kommenden Corona-Gipfel am 24. Januar 2022 bestimmte Maßnahmen lockern. Er wolle außerdem auf Kritiker zugehen, berichtet der Merkur.

In einem Interview mit dem Münchner Merkur äußert der bayerische Ministerpräsident Markus Söder seine Pläne zum weiteren Vorgehen mit der Corona-Pandemie.

Er wolle das Gespräch mit Corona-Kritikern suchen.

Söder: Sinneswandel bei Corona-Regeln?

In dem Interview zeigt sich Söder in der Pflicht, mehr zu bieten, als “jeden Tag nur neue Verordnungen zu erlassen.” Dies werde von der Gesellschaft erwartet. Man müsse künftig genauer und verständlicher begründen, was man tue – dazu gehöre auch, die Regeln zu lockern trotz steigender Infektionszahlen.

Der Sinneswandel dürfte durch den schwächeren Krankheitsverlauf der Omikron-Variante motiviert sein: “Bisher schildern uns Experten eine geringere Zahl an Patienten in den Krankenhäusern und mildere Verläufe. Omikron ist nicht Delta. Das heißt: Wir müssen genau justieren, welche Regeln zwingend nötig, aber auch verhältnismäßig sind”, sagt er Merkur.de.

Lockerungen nach der nächsten MPK?

Am 24. Januar 2022 treffen sich wieder die Ministerpräsidenten mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Das, so Söder, sei ein guter Zeitpunkt, bei den Regeln nachzusteuern. Man solle bundesweit und mit der Bundesliga besprechen, wieder Zuschauer in die Stadien zu lassen. Weiterhin wolle er in Bayern durchsetzen, bei Kulturveranstaltungen jeden zweiten Platz besetzen zu dürfen.

Die Inzidenz-Schwelle für Hotspots, die aktuell ausgesetzt ist und bislang bei 1.000 lag, solle neu gesetzt werden. Die Belegung der Intensivstationen solle dabei ein Faktor sein. Die Devise laute dabei, dass Gastronomie, Hotels, Sport, Kultur und Weiterbildung geöffnet bleiben sollen, solange nicht unbedingt zugesperrt werden muss.

Söder will Corona-Kritikern zuhören

“Hinhören ist der erste Schritt zum Heilen”, sagt Söder und wagt dabei einen Schritt in Richtung der “Corona-Kritiker”. Bei Corona-Demos sammeln sich unterschiedliche Gruppen – auch die rechtsradikale Szene, die “unsere Demokratie zu destabilisieren versucht” und dagegen müsse man vorgehen, so der Ministerpräsident. Jedoch gebe es auch eine andere Gruppe aus Menschen, die dort “verunsichert und beschwert mitlaufen”. Auf diese müsse man zugehen und mit ihnen wieder ins Gespräch kommen.

“Nicht jeder, der skeptisch ist, ist ein Corona-Leugner, Verschwörungstheoretiker oder Rechtsradikaler.”