Zuletzt aktualisiert am

Stadtbad Bayreuth

Stadtwerke Bayreuth wollen Stadtbad für neues Heizkraftwerk opfern

Die Stadtwerke Bayreuth wollen das Stadtbad zur Energiezentrale umnutzen. Im Aufsichtsrat der Stadtwerke regt sich dagegen großer Widerstand.

Die Stadtwerke Bayreuth möchten auf dem Gelände des Stadtbades in der Kolpingstraße eine Energiezentrale zur Fernwärmeversorgung errichten.

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Bayreuth hat gegen diese Pläne am Donnerstag (23. Juni 2022) vorerst interveniert.

Stadtbad Bayreuth soll Heizzentrale weichen

Die Stadtwerke Bayreuth wollen mehr Fernwärme nach Bayreuth transportieren. Dafür muss das bestehende Heizkraftwerk in der Kolpingstraße erweitert werden. Es “soll auf dem Gelände des heutigen Stadtbades eine Energiezentrale entstehen”, wie aus einer Mitteilung der Stadtwerke Bayreuth hervorgeht. Weiter bemängelt Oberbürgermeister Ebersberger in der Mitteilung, dass es in der öffentlichen Diskussion der letzten Tage ausschließlich um das Stadtbad per se und nicht um die Notwendigkeit einer besseren Fernwärmeversorgung gegangen sei.

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Bayreuth hat am Donnerstagabend gegen dieses Vorhaben interveniert – zumindest für den Moment. Mitglieder des Aufsichtsrates beauftragten die Stadtwerke in der Marathon-Sitzung, andere Standorte zur Wärmegewinnung in Bayreuth zu prüfen.

Heizkraftwerk statt Stadtbad: Aufsichtsrat der Stadtwerke interveniert

“Nach interner Prüfung bei den Stadtwerken hat sich der Standort des Stadtbades als wirtschaftlich und technisch beste Lösung erwiesen”, sagt Stadtwerke-Pressesprecher Jan Koch dem bt auf Anfrage am Telefon. “Wenn der Aufsichtsrat eine weitere Untersuchung wünscht, dann kommen die Stadtwerke dem selbstverständlich nach.” Immerhin handle es sich laut Koch um einen Auftrag des Aufsichtsrates, dem die Stadtwerke gegenüber gebunden seien.




In Frage für diese Standorte sollen nach dem Willen des Aufsichtsrats angrenzende Grundstücke des Heizkraftwerkes kommen, etwa der Parkplatz an der Mainüberdachung in der Kolpingstraße oder das Gelände der Deutschen Bahn an der Eisenbahntrasse direkt östlich der Stadtbadturnhallen. Dort befindet sich zudem ein kleiner Spielplatz direkt am Fuß- und Radweg des Roten Mains. Auch das Heizkraftwerk an der Ecke Ludwig-Thoma-Straße/Röntgenstraße solle geprüft werden.

Das nächste Mal tagt der Aufsichtsrat der Stadtwerke am 22. September. Dann wollen die Stadtwerke die Ergebnisse einer erneuten Prüfung vorlegen. Unter anderem Verbände und Schulen lehnen einen Ende des Stadtbades strikt ab. Die Wasserwacht appellierte an OB Ebersberger, es nicht zu diesem “herben Verlust” kommen zu lassen.