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Bayreuth

Stadtwerke steigen auf Wasserstoff-Busse um: Aiwanger begeistert von Großprojekt

Die Bayreuther Stadtwerke wollen nun offiziell auf Wasserstoff-Busse umsteigen. Hubert Aiwanger zeigt sich begeistert.

Etwa 35 Wasserstoff-Busse sollen spätestens 2038 durch Bayreuth rollen. Die Stadtwerke haben am heutigen Freitag, den 22. September 2023, die Pläne präsentiert.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat sich die Pläne vor Ort angesehen.

Bayreuther Stadtwerke setzen auf Wasserstoff statt E-Antrieb

Etwa 35 Busse der Stadtwerke fahren derzeit durch Bayreuth – bisher hauptsächlich mit Biogas, einige noch mit Diesel. Die Stadtwerke wollen sie nun allesamt durch Wasserstoff-Busse ersetzen. 2025 wollen sie die ersten bestellen, bis 2038 soll der Umstieg vollendet sein.

Die Stadtwerke hatten zuvor Elektro- und Wasserstoff-Busse getestet. Ergebnis: “Wir sind sehr deutlich zu dem Ergebnis gekommen, dass Wasserstoff die bessere Variante ist”, sagte Stadtwerke-Chef Jürgen Bayer bei der Präsentation der Pläne.

Die Stadtwerke wollen das Wasser selbst aufspalten

Der Wasserstoff für die Busse soll vor Ort auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke entstehen. Dazu wollen sie eine eigene Elektrolyse-Anlage bauen. Strom aus Solar- und Windkraft soll direkt vor Ort das Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff spalten.

“Damit können wir den ÖPNV versorgen. Wir können aber auch Tankstellen für die Öffentlichkeit anbieten”, sagte der Stadtwerke-Chef. Doch die Elektrolyse-Anlage wird den Plänen zufolge noch mehr bieten: Die entstehende Wärme soll die Firmenzentrale heizen – und möglicherweise auch Wohnhäuser mit Fernwärme versorgen.

Den übrigen Sauerstoff wollen die Stadtwerke ebenfalls nutzen, etwa für Kläranlagen. Der Plan hat auch Hubert Aiwanger überzeugt.




Hubert Aiwanger zeigte sich begeistert

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kam am Vormittag in die Bus-Werkstatt der Stadtwerke, um der Präsentation beizuwohnen. Er zeigte sich begeistert. “Das ist ein Beispiel dafür, wie Praxis funktioniert und wie Theorie ins Leere läuft”, sagte er.

Aiwanger lobte insbesondere, dass die Stadtwerke ihren Wasserstoff selbst mit einem eigenen Elektrolyseur herstellen wollen. “Diese lokalen Netze bringen uns am Ende den Durchbruch – insbesondere in Verbindung mit Wärmeversorgung”, sagte er.

Wasserstoff-Fahrzeuge sind ihm zufolge deutlich effizienter als Elektro-Fahrzeuge. Ein E-Bus müsse für 400 Kilometer Reichweite die ganze Nacht laden, ein Wasserstoff-Bus müsse für 500 Kilometer nur zehn Minuten tanken. Aiwanger hatte die Stadtwerke erst im Juli besucht, um den Testlauf der Wasserstoff-Busse zu begutachten.

Hoffen auf Geld vom Land

Auch bei den Versuchen der Stadtwerke hätten sich die Wasserstoff-Busse als deutlich alltagstauglicher erwiesen, so Stadtwerke-Sprecher Jan Koch. Insbesondere im Winter hätten die E-Busse in der Reichweite vergleichsweise stark nachgelassen.

Die Stadtwerke hoffen ihm zufolge auf Unterstützung vom Freistaat. Denn der geplante Umstieg bis 2038 wird auch finanziell ein Großprojekt. Laut Koch rechnen die Stadtwerke mit einem “mittleren zweistelligen Millionenbetrag”.