Sven Lutz: Fotografieren was verschwindet
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Sven Lutz, vielen besser bekannt als Swutz, ist 41 Jahre alt und hat sich ein Ziel gesetzt: Er möchte eine Art digitales Gedächtnis für Bayreuth schaffen. Dazu ist Swutz in jeder freien Minute unterwegs, knipst Fotos von Häusern, Festen und Originalen. Um zu dokumentieren, was für immer zu verschwinden droht.
Ein Video-Interview mit Sven Lutz finden Sie über dem Text.
20 Jahre, tausende Fotos
Auf seiner Internet-Seite finden sich bereits heute mehrere tausend Fotos die zeigen, wie sich das Gesicht der Stadt seit der Jahrtausendwende verändert hat. Und Swutz ist noch lange nicht fertig.
Hüter der Erinnerung
Kein Leerstand, von dem Swutz nichts weiß. Keine Geschäftsaufgabe, die der 41-Jährige nicht auf dem Schirm hat. Keine Tür, die ihm verschlossen bleibt. Swutz will Gebäude und Menschen vor dem Vergessenwerden bewahren, da kann er hartnäckig sein. Eines Tages will er sein Material dem Stadtarchiv zur Verfügung stellen, natürlich kostenlos.
Kein Geld, kein Stress
Denn Geld hat Swutz noch für keines seiner Fotos genommen. „Weil ich frei bleiben und keine Erwartungen wecken will“, sagt er. Nicht einmal für sein neuestes Projekt „Rent a Swutz“ bittet er die Leute zur Kasse. Wer einmal in Bayreuth zuhause war und heute weit weg wohnt, für den zieht Swutz los und zeigt, wie sich die früheren Wohnhäuser verändert haben.
Aus den Katakomben in die Stadt
Ihren Ursprung hat Sven Lutz‘ Liebe zur Fotografie übrigens in den Katakomben unter der Stadt. Seine erste Kamera legte er sich zu, um die geheimnisvoll anmutende Bayreuther Unterwelt zu dokumentieren. Irgendwann war unter Tage aber fast jede Geschichte erzählt und neue Objekte mussten vor die Linse. Mehrere tausend Dokumente der Zeitgeschichte sind seitdem entstanden. Im Netz haben sie jetzt eine neue Heimat. Zu sehen sind Swutz‘ Bilder auf www.bayreuth-bilder.de.