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Verkehr

Tempolimit auf Autobahnen soll kommen: Deutschland “wie der letzte Idiot, der noch 300 fährt”

Bei der Umweltministerkonferenz einigten sich die Länder auf ein Tempolimit auf Autobahnen. Auch Bayern war dafür – mit einer Einschränkung.

Am gestrigen Freitag, 13. Mai 2022, fand in Wilhelmshaven in Niedersachsen die Umweltministerkonferenz statt. Dabei befasste man sich auch mit der Frage eines allgemeinen Tempolimits auf deutschen Autobahnen, wie der Spiegel berichtet.

Demnach habe es eine Einigung gegeben. Auch Bayern soll für ein Tempolimit gestimmt haben.

Tempolimit in Deutschland

In erster Linie solle die Geschwindigkeitsbegrenzung als eine “kostengünstige, schnell umsetzbare und sofort wirksame Maßnahme” eingeführt werden, damit Deutschland weniger Benzin und Diesel verbrauche und unabhängiger von Ölimporten werde, zitiert Spiegel den Beschluss. Außerdem helfe das Tempolimit dabei, das Klima zu schützen, die Luft rein zu halten, die Straßen sicherer zu machen und Lärm zu reduzieren. Lesen Sie auch: Im November wurde in Bayreuth eine weitere Straße zur Tempo-30-Zone.

Zunächst könne das Tempolimit befristet während des Ukraine-Kriegs eingeführt werden. Langfristig setze man allerdings auf den zügigen Ausbau von Elektromobilität und dem ÖPNV.




Bayern stimmt “Ja”, aber mit Einschränkung

Sowohl Bayern, als auch Nordrhein-Westfalen haben dem Tempolimit zugestimmt, allerdings mit Einschränkung. Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (FW) und Lutz Lienenkämper (CDU, Umweltminister in NRW) gaben zu ihrer Ja-Stimme eine Protokollnotiz ab, der zufolge sie nur eine begrenzte Wirkung eines Tempolimits erwarten, schreibt der Spiegel.

Welche Höchstgeschwindigkeit auf den Autobahnen in Zukunft gelten soll – das ist dem Beschluss laut Spiegel nicht zu entnehmen. Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD), Vorsitzender der Konferenz, sprach davon, dass “keine Ideologiedebatte” geführt wurde, sondern es um eine pragmatische Antwort auf die Versorgungskrise wegen des Krieges ging. Mit unbegrenztem Rasen stehe Deutschland allein da, “wie der letzte Idiot, der noch 300 fährt”, so Lies. Die Welt verändere sich und das fehlende Limit werde “gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert”.