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Coronavirus in Franken. In fränkischen Regionen breitet sich Covid-19 aus.

Alle Infos zum Coronavirus: Wie gefährlich ist die Krankheit wirklich?

Das Coronavirus breitet sich nun auch in Deutschland weiter aus. Nachdem die Krankheit im Dezember in der chinesischen Stadt Wuhan seinen Ursprung nahm, sind inzwischen auch mehrere Fälle in Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken aufgetreten. Inzwischen gibt es auch zwei bestätigte Fälle im Landkreis Bayreuth. In Apotheken sind Desinfektionsmittel und Mundschutz vergriffen, in Supermärkten decken sich Bürger für eine Notsituation ein.

Dieses Vorgehen und Meldungen über die Absage von Großveranstaltungen verunsichert Bürger. Wie gefährlich ist das Coronavirus wirklich? Was kann ich tun um eine Ansteckung zu vermeiden? Das Bayreuther Tagblatt hat mit Experten gesprochen und klärt zehn wichtige Fragen zum Coronavirus.

Coronavirus: Wie viele Infizierte gibt es?

Die Weltgesundheitsorganisation WHO gibt jeden Tag neue Zahlen über die Zahl der weltweit Infizierten heraus. Am Donnerstagmorgen (5.3.2020) waren es weltweit 95.270 bestätigte Fälle. Gestorben sind davon, laut WHO, 3.279 Menschen. Das sind 0,03 Prozent der Betroffenen. In Deutschland sind derzeit 262 mit dem Virus infizierte Menschen bekannt. Hier gibt es eine Übersicht über die bestätigten Fälle in Franken.

Wie gefährlich ist das Coronavirus?

Ende Februar erklärte Klaus von Stetten vom Gesundheitsamt in Bayreuth: “Der Corona-Virus ist weniger gefährlich als der jährlich auftretende Grippe-Virus.” Wie auch bei einer Grippe könne der Virus vor allem für ältere Menschen oder Menschen mit chronischen Krankheiten gefährlich werden und zum Tod führen. Allerdings ist das auch hier nicht der zwingende Verlauf.

Wie unterscheidet sich das Coronavirus von einer Grippe?

Die Symptome ähneln sich zu Beginn sehr, erklärt Klaus von Stetten vom Gesundheitsamt in Bayreuth. Halsschmerzen, Husten, Erschöpfung und Fieber würden daher am Anfang der Erkrankung auftreten. Diese Symptome könnten dann im weiteren Verlauf in einer schweren Lungenentzündung münden, so Klaus von Stetten.

Hilft Händewaschen gegen das Coronavirus? 

Prof. Harald Rupprecht vom Klinikum Bayreuth sagt, dass es keinen hundertprozentigen Schutz gegen das Coronavirus gebe. Ein regelmäßiges und intensives Händewaschen könne aber eine gute Vorsichtsmaßnahme sein. Komplett vor dem Virus schützen, könne es aber nicht.

Wie kann ich mich und meine Mitmenschen vor Covid-19 schützen?

Beim Husten und Niesen gebe es einige Hygienemaßnahmen, die Bürger beachten sollen. „Halten Sie sich bitte ein Taschen Tuch vor Mund und Nase und werfen es danach weg“, sagt Professor Rupprecht vom Klinikum Bayreuth. Sollte keines zur Hand sein, ginge auch die Armbeuge. Nach Informationen des Bayerischen Gesundheitsamtes solle man sich auf keinen Fall in die Handflächen niesen. Anschließend sollten Bürger ihre Hände im Idealfall desinfizieren.

Kann ich mich mit einem Mundschutz komplett vor dem Virus schützen?

“Ein normaler Mundschutz ist kein Allheilmittel”, sagt Professor Rupprecht. Dennoch habe er Vorteile. “Er schützt, wenn man direkt angehustet wird. Und er schützt andere, wenn man selbst krank ist”, sagt er.

Wie kann ich eine Ansteckung vermeiden?

Für Schwangere, alte und immunschwache Menschen kann der Virus gefährlich sein. Für diese Menschen sei es hilfreich, belebte Orte und Versammlungen zu vermeiden. „Wer weniger oft Einkaufen geht, geht auch ein geringeres Risiko ein“, erklärt Professor Rupprecht vom Klinikum Bayreuth. Zusätzlich sei es hilfreich den Körperkontakt zu verringern. Umarmungen und Händeschütteln seien Verbreitungswege für Atemwegserkrankungen.

Es kommt zu „Hamsterkäufen“? Muss ich Angst davor haben, vor komplett leeren Regalen zu stehen?

Die Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln und Konserven ist durch die Angst vor dem Coronavirus gestiegen. Dennoch müssen sich Konsumenten keine Sorgen darüber machen, keine Lebensmittel mehr zu bekommen. „Es wird verstärkt eingekauft, aber die Warenlieferungen sind nicht gefährdet. Von daher ist bei uns immer etwas vorhanden“, erklärt Maik Richter, der Marktleiter von Real in Bayreuth.

Wie verhalte ich mich, wenn ich die Vermutung habe, mich angesteckt zu haben?

Das Gesundheitsamt Bayreuth empfiehlt hier ein sofortiges Handeln. Wer nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet Krankheitssymptome zeigt oder nachweislichen Kontakt mit einer infizierten Person hatte, meldet sich bitte unbedingt telefonisch bei der Hausarztpraxis und kommt nicht unangemeldet in die Praxis. So werden Ansteckungen vermieden. Am Telefon werden Betroffene dann über weitere Maßnahmen informiert.

Meine Apotheke hat kein Desinfektionsmittel mehr. Wie bekomme ich trotzdem welches?

Die Weltgesundheitsorganisation hat eine Anleitung herausgegeben, wie Sie sich selbst Desinfektionsmittel herstellen können. Die Anleitung zum Herstellen eines Desinfektionsmittels gibt’s hier. Auch einige Apotheken haben eigens hergestellte Mittel auf Lager.

Coronavirus in Franken: Weitere Infizierte in mittelfränkischer Stadt

Das Coronavirus breitet sich nun auch in Franken aus. Damit ist Covid-19 weiter auf dem Vormarsch, wie es Mediziner und Experten vermutet haben. Warum trotzdem keine Panik ausbrechen sollte, erklärt ein Bayreuther Mediziner vom Klinikum Bayreuth. In vier fränkischen Regionen wurden Patienten positiv auf das Coronavirus getestet, in Oberfranken gibt es eine Familie in Quarantäne. Hier gibt es den Überblick über die Krankheit in Franken:

Update vom 4. März 2020 um 15 Uhr: Dritter Fall von Coronavirus in mittelfränkischer Stadt

Die Stadt Nürnberg teilt mit, dass es nun einen dritten Patienten in Nürnberg gibt, der positiv auf Covid-13 getestet wurde. “Es handelt sich um einen Reiserückkehrer aus Südtirol. Der Infizierte befindet sich in häuslicher Quarantäne und wird vom Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg betreut”, heißt es auf der Seite der Stadt Nürnberg. Das Gesundheitsamt habe sich mit den Kontaktpersonen in Verbindung gesetzt.

Update vom 4. März 2020 um 14 Uhr: Weiterer Corona-Patient in Nürnberg

Das Nürnberger Gesundheitsamt teilte am Mittwoch (4.3.2020) mit, dass eine weitere Patienten positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Nach Informationen der Stadt Nürnberg ist die Frau von einer Reise aus Italien aus Piemont zurückgekehrt. Die Frau ist mit ihrer Familie in häuslicher Quarantäne. Die Testergebnisse der restlichen Familienmitglieder sollen am Donnerstag (5.3.2020) vorliegen.

Coronavirus in Bayreuth

Am Montag (2.3.2020) wurde bekannt, dass eine Arztpraxis und ein Kindergarten in Goldkronach schließen mussten. Grund waren zwei Patienten, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Die beiden Einrichtungen wurden vorsichtshalber geschlossen. Weitere Informationen zum Coronavirus in Bayreuth gibt es hier.

Covid-19 in Bamberg

Am Dienstag wurde eine sechsköpfige Familie in Quarantäne geschickt, berichtet das Bamberger Landratsamt. Die Familie soll Kontakt zu einem infizierten Mann aus Mittelfranken gehabt haben, teilt das Landratsamt weiter mit.

Erlangen mit dem ersten Fall in Franken

Ein Arzt aus Erlangen war der erste bekannte Fall von Coronavirus in Mittelfranken. Der Patient befindet sich derzeit auf der Isolierstation und wird dort behandelt. Wie Nordbayern.de berichtet, soll es dem Mann aber nicht “wirklich schlecht” gehen.

Coronavirus in Nürnberg

Ein Mann aus Nürnberg ist ebenfalls positiv auf Covid-19 getestet worden. Er soll sich nach Berichten von Nordbayern.de während einer Geschäftsreise in Baden-Württemberg angesteckt haben. Deshalb werde er aktuell in Karlsruhe behandelt. Allerdings hat sich auch die Frau des Mannes mit dem Virus angesteckt. Sie wird aktuell im Klinikum behandelt. Die Tests bei weiteren Verwandten der Familie seien negativ ausgefallen.

Frau in Schwabach infiziert

Im Klinikum in Roth wird eine Frau behandelt, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Sie habe nach einer Reise in Teneriffa grippeähnliche Symptome bemerkt und sei anschließend positiv auf Covid-19 getestet worden.

Da wegen der Krankheit auch in Bayreuth Desinfektionsmittel knapp wird, stellt eine Bayreuther Apotheke das Mittel wieder selbst her.

Coronavirus im Kreis Bayreuth. Kindergarten und Arztpraxis wurden geschlossen.

Aktuelle Lage nach Coronavirus im Landkreis Bayreuth: Kindergarten und Arztpraxis zu

Im Landkreis Bayreuth wurden zwei Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. An einer Arztpraxis in Goldkronach hängt ein Schild mit der Mitteilung: “Quarantäne!” Auch in anderen fränkischen Regionen gibt es Patienten, die positiv auf Covid-19 getestet wurden. Hier gibt es einen Überblick.

Update vom 4. März 2020 um 12:45 Uhr: Tests im Umfeld der Infizierten negativ

Wie der Bürgermeister von Goldkronach Holger Bär dem Bayreuther Tagblatt auf Nachfrage mitteilte, habe sich die Situation in Goldkronach inzwischen entspannt. Die Tests aus dem Umfeld der Infizierten seien negativ gewesen. Der Kindergarten bleibe aber als Vorsichtsmaßnahme noch bis zum Wochenende geschlossen. Auch bei der Bevölkerung sei schnell wieder Normalität eingekehrt. “Es gab nie Grund zur Panik. Die Verunsicherung zu Beginn hat schnell nachgelassen”, so Holger Bär.

Wie das Landratsamt auf Nachfrage des bt mitteilte, werde das Gesundheitsamt am Freitag neue Informationen zum Sachstand bereitstellen. Neue Fälle im Landkreis Bayreuth seien aber derzeit nicht nachgewiesen worden.

Update vom 3. März 2020 um 12 Uhr: Bayreuther Firma Markgraf in Marktredwitz betroffen

Nach Informationen der Frankenpost soll ein Patient aus Goldkronach (Landkreis Bayreuth), der positiv auf das Coronavirus getestet wurde, in der Firma in Marktredwitz arbeiten. Das bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens.

Der Mitarbeiter befindet sich aktuell in häuslicher Isolation. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Marktredwitz haben nach Informationen der Frankenpost insgesamt acht Kontaktpersonen ermittelt, die sich nun vorsorglich ebenfalls in häuslicher Isolation befinden.

Update vom 2. März 2020 um 16 Uhr: Bayreuther Gesundheitsamt bestätigt Coronavirus im Kreis Bayreuth

Zwei Personen in Goldkronach im Landkreis Bayreuth haben sich mit dem Corona- Virus infiziert und weisen derzeit nur leichte Krankheitssymptome auf, teilt das Bayreuther Landratsamt mit. “Sie hatten bei einem Aufenthalt in Nordrhein-Westfalen während der Faschingstage Kontakt zu einer später positiv getesteten Person. Für zwei weitere Personen die im Haushalt wohnen, darunter ein Kind, liegt das Testergebnis noch nicht vor.”

Kindergarten und Arztpraxis in Goldkronach geschlossen

“Um weitere Personen vor Ansteckung zu schützen hat das Landratsamt Bayreuth die Schließung des Kindergartens Goldkronach bis auf weiteres angeordnet”, erläutert ein Sprecher des Landratsamtes weiter. Die Hausarztpraxis der Patienten wurde Sicherheitshalber geschlossen. “Für weitere, unmittelbare Kontaktpersonen wurde vom Gesundheitsamt am Landratsamt Bayreuth ebenfalls häusliche Quarantäne angeordnet”, heißt es weiter. “Das Gesundheitsamt sieht keinen Anlass zur Beunruhigung. Die Krankheitsverläufe würden genau beobachtet und gegebenenfalls eine Behandlung im Krankenhaus eingeleitet”, teilt ein Sprecher des Landratsamtes mit.

Erstmeldung vom 2. März 2020 um 13:30: Coronavirus im Kreis Bayreuth

In einer Arztpraxis im Landkreis Bayreuth wurden zwei Patienten positiv auf das Coronavirus getestet. Die Arztpraxis bleibt deshalb voraussichtlich bis zum 13. März in Quarantäne, heißt es auf einem Schild an der Arztpraxis in Goldkronach.

Wie sich Menschen vor dem Virus schützen können, haben Bayreuther Experten des Klinikums Bayreuth und vom Gesundheitsamt auf Nachfrage des bt erklärt.

Coronavirus im Landkreis Bayreuth

In der Arztpraxis in Goldkronach sind zwei Patienten positiv auf das Coronavirus getestet worden, heißt es auf dem Schild und dem Anrufbeantworter der Praxis im Kreis Bayreuth. Sobald es weitere Informationen vom Bayreuther Gesundheitsamt gibt, aktualisieren wir diesen Artikel.

Bereits am Wochenende hatte ein Wirtshaus in Bayreuth geschlossen – aus Vorsichtsmaßnahme vor dem Coronavirus. 

Raum Bayreuth: “Mein Leben mit Blutkrebs hat vieles zum Positiven verändert”

Eine junge Frau aus dem Raum Bayreuth ist an Blutkrebs erkrank. Am 14. September 2020 feiert Nadja L. ihren dritten Geburtstag. Drei Jahre zuvor hat ihr ein Fremder mit einer Stammzelltransplantation das Leben gerettet. Wie sie von der Diagnose erfahren hat, ihre Familie reagierte und sie die Tage im Bayreuther oder Kulmbacher Klinikum erlebt hat, gibt es im ersten Teil ihrer Geschichte: Mein Leben mit Blutkrebs. 

Überlebenschance 50 zur 50 bei Transplantation

Die Entscheidung zu dieser Transplantation war nicht einfach: „Mein Mann war gegen den Eingriff.“ Er müsse wohl gegoogelt haben, schmunzelt Nadja L., denn sie hat sich erst im Nachhinein mit Zahlen beschäftigt: „Es ist eine 50 – 50 -Chance zu überleben, weil das Immunsystem auf 0,000 geschossen wird.“

Dass die junge Frau diesen dritten Geburtstag erlebt, war nicht immer sicher. „Ich habe sämtliche Nebenwirkungen gehabt“, sagt die 32-Jährige. Sie hatte beispielsweise Nieren- und Leberversagen. Doch obwohl sie körperlich am Ende war, hat sie ihre Hoffnung und ihren Mut nicht verloren.

Einbruch kam wegen anderem Patienten

Nur ein einziges Mal hatte sie “einen Einbruch”: Als sie mit den Nebenwirkungen der Transplantation kämpfte, ist zeitgleich ein 28-Jähriger gestorben. Er lag im Zimmer neben Nadja L. Seine Transplantation war am Tag vor der Operation der jungen Frau.

Dann bekam sie in einer Nacht, in der sie wegen Leber- und Nierenversagen in die Klinik musste von einem Arzt zu hören: „Sie werden die Nacht eh nicht überleben.“ Nadja L. hat sich aber auch davon nicht unterkriegen lassen: „Ich wusste, ich wache wieder auf.“ Sie kann es sich selbst nicht erklären, doch in dieser Nacht, hat sie keinen Gedanken daran verschwendet, zu sterben.

„Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, habe ich gleich ein Selfie an meine Mama geschickt: Schau, ich bin noch da.“ Mit dieser Einstellung hat die junge Frau den Krebs und auch die Nebenwirkungen der Transplantation und der Medikamente überlebt.

Aus dem Krankenhaus entlassen

Im Januar 2018 wurde die junge Frau aus dem Krankenhaus entlassen. Sie lässt den Krebs allerdings nicht gänzlich hinter sich, sondern sieht ihn als einen wichtigen Teil ihres Lebens, der ihr gezeigt hat, was wirklich wichtig ist.

Vor der Krankheit war sie ein Arbeitstier, hat teilweise zwölf Stunden am Tag gearbeitet. „Irgendjemand wollte mir sagen: Mach mal langsamer.“ Das macht sie heute auch. Heute trifft sie sich mit Freunden, Bekannten und genießt das Leben.

Außerdem setzt sie sich für junge Menschen mit Krebs ein. „Ich habe mir immer jemanden zum Austauschen gewünscht.“ Auf einer speziellen Reha für junge Menschen hat sie diesen Austausch gefunden und ist seitdem in regelmäßigen WhatsApp-Kontakt.

Der Sport und ihre Positive Einstellung haben ihr nach Meinungen der Ärzte das Leben gerettet. Nadja L. hat sich nicht von ihrer Krankheit besiegen lassen. Mit ihrer lebensfrohen und selbstbewussten Ausstrahlung hilft sie nun anderen jungen Menschen, die an Krebs erkrankt sind.

Mein Leben mit Blutkrebs: “Ich hätte maximal nur noch eine Woche zu leben gehabt”

Diagnose Blutkrebs. Mit 30 Jahren hat sich die Welt von Nadja L. (Name von der Redaktion geändert) aus dem Bayreuther Raum verändert. Eine Woche nach ihrem 30. Geburtstag. Es war ein Freitag um 17 Uhr, als die junge Frau von der Krankheit erfuhr. „Um 18 Uhr habe ich schon die erste Tablette bekommen“, sagt sie. Seitdem hat sich ihr Leben “zum Positiven verändert”.

Die junge Frau möchte anonym bleiben, da aktuell noch mehrere Angelegenheiten mit verschiedenen Versicherungen geklärt werden müssen.

Die Reaktion der Eltern auf die Diagnose: Krebs

Zuerst hat sie ihre Mama angerufen. Sie solle sofort ins Krankenhaus kommen. „Ich hab schon überlegt: Sterbe ich jetzt?“ Aber diese Gedanken hatten bei ihr danach keinen Platz mehr. „Für mich gab es nur: gesund werden, gesund werden, gesund werden. Da gab es nichts anderes.“

Ihre Eltern waren bei Besuchen gefasst: „Bei mir waren sie immer positiv. Was Zuhause war, weiß ich aber nicht“, sagt Nadja L. Ihr Mann war nach der Diagnose in ihren Augen am Boden zerstört. Ihn hat der Krebs seiner Frau hart getroffen. „Es hat dann auch sehr lange gedauert, bis er wieder normal mit mir umgegangen ist“, sagt die junge Frau.

Denn in ihrem Körper waren bereits 90% der weißen Blutkörperchen von Krebszellen befallen. Wenn die Ärzte das zu diesem Zeitpunkt nicht erkannt hätten, wäre Nadja L. gestorben: „Ich hätte maximal noch eine Woche gehabt.“

Blutkrebs: Die ersten Symptome

Die jetzt 32-Jährige war zu jung für Krebs, möchte man meinen. Doch bereits ein halbes Jahr vor der Diagnose bemerkte die junge Frau erste Symptome: Schwindel, Fieber, Übelkeit und ständige Krankheiten machten ihr das Leben schwer. 

Die Ärzte konnten ihr zu Beginn nicht helfen: „Sie dachten, es wäre eine Herzmuskelentzündung, weil ich vorher Grippe hatte.“ Ihr Hausarzt äußerte allerdings schon zu Beginn der Symptome den Verdacht auf Krebs. „Das ist aber erst nach einiger Zeit im Blut feststellbar und dafür war es noch zu früh.“ Eine Hausarztvertretung sagte zu Nadja L. dann: „Wenn sie meine Tochter wären, würde ich sie jetzt in Krankenhaus schicken.“

Noch am selben Tag ging es in Krankenhaus

Doch selbst dort erkennen die Ärzte die Erkrankung von Nadja L. nicht. „Ich war zu fit.“ Als sie die Diagnose Blutkrebs bekam, „waren die Ärzte geschockt. Ich war aber erleichtert. Ich dachte ja, dass ich mir das alles einbilde.“ 

„Wir werden sie heilen!“ Die Worte des Chefarztes im Bayreuther Klinikum haben sich in Nadja L. eingebrannt. „Er war so positiv und deshalb war ich danach auch so positiv.“ Der Chefarzt meinte zu ihr: „Wenn wir keine Hoffnung hätten, würden wir nur noch reden, wie wir ihnen die nächsten Wochen so angenehm wie möglich gestalten können.“ 

Chemotherapie in Bayreuth

Was folgten, waren zwei Chemotherapien. „Mein Immunsystem wurde platt gemacht.“ Die sonst sportliche und aktive Frau war an das Bett gefesselt. „Ich habe sehr viel geschlafen“, erinnert sie sich.

„Mir war am ersten Tag schlecht. Das war’s dann aber auch.“ Besucher mussten Mundschutz tragen, Kinder unter zwölf Jahren durften sie nicht besuchen oder sämtliches Essen durfte nur gekocht serviert werden. Deshalb war ihr eines wichtig: „Kommt mich bloß nicht mit einem traurigen Gesicht besuchen.“ 

Wegen den Keimen musste sie von der Umwelt abgeschottet werden. „Ich weiß noch, als ich wieder raus durfte: da wurde gerade Rasen gemäht und ich hab das komplett aufgesaugt.“ Seit diesem Moment nimmt sie die Natur und ihre Umgebung viel intensiver wahr, sagt sie weiter.

Weitere Chemotherapie notwendig

Doch nach der ersten Chemotherapie ging es weiter. 20 Prozent der Krebszellen haben überlebt: wieder Chemo: ausgefallene Haare, aufgedunsener Körper. Die junge Frau hat sich selbst nicht erkannt. Doch die Behandlung hat gewirkt: sie ist die Krebszellen nach der zweiten Chemotherapie los.

“Danach braucht man aber noch eine Erhaltungsthearpie, dass der Krebs nicht mehr kommt.” Nadja L. hat sich für eine Stammzelltransplantation entschieden. Warum sie “die Nacht nicht überleben” sollte und weshalb sie ihre Krankheit als Zeichen sieht, erzählt sie im zweiten Teil der Geschichte: Mein Leben mit Blutkrebs.