Kfz-Mechaniker in der Bus-Werkstatt: “Ein Bus hat kein schönes Leben”

Zuletzt aktualisiert am

Was passiert, wenn ein Stadtbus repariert werden muss? Und wo wird ein Bus eigentlich getankt? bt-Redakteurin Susanne Monz blickt hinter die Kulissen der Bus-Werkstatt der Stadtwerke. Mehr dazu gibt es im Video über dem Text. 

“Hier ist alles größer und schwerer!” Mit diesen Worten fasst der stellvertretende Werkstattleiter Christian Riegel den Unterschied zu einer normalen Kfz-Werkstatt zusammen. Doch die Arbeit zwischen einem Kfz-Mechaniker und einem Mechaniker für Busse und Lkw unterscheidet sich noch viel mehr.

Busse bremsen mit Luft

Schon die Ausbildung ist bei den Nutzfahrzeug-Mechanikern anders. Der größte Unterschied zwischen Auto und Bus ist das Bremssystem, wie Christian Riegel erklärt. Denn Busse bremsen mit Luft. Aber auch das Getriebe sieht anders aus. Zusätzlich gibt es bei den Stadtbussen ein separates System für Fahrkartenkauf und Zielanzeige.

Neben den alltäglichen Reparaturarbeiten wie defekte Türen oder Motorfehlermeldungen, Tanken und Reifenwechsel werden in der Werkstatt alle drei Monate Sicherheitsprüfungen durchgeführt. Diese finden neben dem jährlichen TÜV statt und werden von der Bus-Werkstatt der Stadtwerke selbst gemacht.

Alles was mit der Sicherheit zu tun hat, wird dann überprüft. Das Wohl der Passagiere steht bei uns immer an erster Stelle.

(Christian Riegel, stellvertretender Werkstatt-Leiter)

Das Innenleben eines Busses. Hier ist alles größer und schwerer als bei einem Auto. Foto: Susanne Monz

“Wir sind Allrounder”

Zwölf Mann sind in der Bus-Werkstatt beschäftigt – bisher eine reine Männerdomäne. “Es gibt zwar immer mehr Frauen die als Kfz-Mechanikerinnen arbeiten, aber hier bei uns im Nutzfahrzeug-Bereich haben wir keine weibliche Unterstützung”, sagt der stellvertretende Werkstattleiter.

Die Männer arbeiten im Schichtsystem. Von vier Uhr morgens bis abends um 22:30 Uhr sind die Mechaniker an sechs Tagen im Dienst. Doch neben den Reparaturarbeiten kann es auch einmal vorkommen, dass die Werkstatt-Mitarbeiter als Busfahrer eingesetzt werden.

Wenn Not am Mann ist, dann springen wir auch im Fahrdienst ein. Jeder von uns Mechanikern hat seinen Bus-Führerschein.

(Christian Riegel)

“Ein Bus hat kein schönes Leben”

Gerade die Stadtbusse seien ständig in Bewegung. Dazu kommt das permanente Bremsen und Beschleunigen, die holprigen Straßen und die Einbuchtungen der Haltestellen. “So ein Bus leidet schon extrem!”, sagt Riegel. Doch, dass ein Bus auf der Straße liegen bleibt, komme nur selten vor.

Jeder Bus wird am Morgen kontrolliert. Dass ein Bus einmal komplett liegen bleibt und nichts mehr geht, kommt höchsten drei Mal im Jahr vor.

(Christian Riegel)

Die Buswerkstatt der Stadtwerke Bayreuth. Foto: Susanne Monz

“Froh eine eigene Werkstatt zu haben”

Jeder Bus sei einzigartig und kein Massenprodukt, so Christian Riegel. Deshalb ist der Werkstatt-Leiter besonders froh um die hauseigene Werkstatt. Man sei einfach flexibler. Durch ein eigenes Lager und einen eigenen Schweißerei-Bereich könne man zudem schneller reagieren. “Alle unsere Mechaniker sind in jedem Bereich fit und einsetzbar”, sagt Christian Riegel.

Wenn ein Bus kaputt geht, wird er bei uns früh repariert und ist schon Mittags wieder im Einsatz. Bei externen Werkstätten weiß man das nie.

(Christian Riegel)