Fabrik-Charme: die Markgrafenhalle von Innen

Markgrafenhallen: Das Schmuckstück ist eröffnet

8.000 Quadratmeter Platz, eineinhalb Jahre Umbauzeit und 10 Millionen Euro Investition: die Sanierung der Markgrafenhallen ist abgeschlossen. Am 28. Mai wurden die Hallen offiziell wiedereröffnet.

“Die Mieter haben ihre Flächen liebevoll und ganz individuell gestaltet.”

(Max Müller, Projektverantwortlicher der Alpha Gruppe)

“Kein Quadratmeter ist mehr frei”, sagt Müller. Alle Flächen seien vermietet. Vor der ehemaligen Spinnerei gibt es 170 Parkplätze.

Bereits 1991 hat die Alpha Gruppe das Gebäude erworben. Seit dem Erwerb lagen die Markgrafenhallen im Dornröschenschlaf und wurden zwischengenutzt – auch während der Sanierungsarbeiten –, sagt Müller. Jetzt ist aus den Hallen ein Dienstleistungszentrum mit ganz besonderem Charme geworden – im Fabrik-Style statt Standard-Räumen.

Das sind die neuen und alten Mieter:

  • Tanzschule Jahn
  • SIB Sprachinstitut Bilge
  • Praxis für Allgemein- und Sportmedizin, Naturheilverfahren und Notfallmedizin Dres. Temmen
  • Augenzentrum Kamppeter
  • HNO-Praxis Becker & Martin
  • Praxis für Logopädie und Ergotherapie
  • Optifit Fitnessstudio
  • Campus direkt
  • Autoschilder Kroschke
  • Step by Step Frühförderzentrum

Wagner, Whisky und Walküren: Festspiele bekommen ihren eigenen Schnaps

Was haben Richard Wagner und der schottische Highland Park Whisky gemeinsam? Auf den ersten Blick vielleicht nicht viel. Doch sie verbindet die mythische Welt der nordischen Götter. Deshalb gehen die Bayreuther Festspiele und die Whiskybrennerei eine dreijährige Partnerschaft ein. Die Brennerei hat einen eigenen Whisky für die Festspielsaison gebrannt: Brünnhilde, die Walküre und Göttertochter aus Wagners “Ring des Nibelungen”, taucht in der Festspielsaison nicht nur theatralisch, sondern auch spirituos auf. Wie das zusammenpasst, erklärt Peter Emmerich, Sprecher der Bayreuther Festspiele, im Video über dem Text.

Sie ist stürmisch, feurig, selbstbewusst, stark.

(Peter Emmerich, Sprecher der Bayreuther Festspiele, über Brünnhilde)

Rauchig und süß

“Brünnhilde” ist elf Jahre alt und der erste von drei Whiskys, der während der Zusammenarbeit gebrannt wird, verrät Philip Mackie vom Marketing Team der Highland Park Whiskybrennerei. Nur 645 Flaschen wurden abgefüllt. Inspiriert vom Charakter Brünnhildes, ist der Single Cask Whisky aromatisch, rauchig und süß. Auch das Design der Flasche soll Wagners wohl stärkste weibliche Hauptfigur repräsentieren – das Glas ist schwarz, die Flasche speziell geformt. Geschmack und Design sollen zu Brünnhilde passen.

Philip Mackie von Highland Park Whisky brachte eine kleine Kostprobe von “Brünnhilde” mit nach Bayreuth. Foto: Redaktion

Whisky für Opernenthusiasten

Alle Whiskys der Highland Park Destillerie im Norden Schottlands sind wie viele von Wagners Opern von der nordischen Mythologie inspiriert. “Wir wollten auch ein anderes Publikum erreichen, nicht nur die Whisky-Fans in Deutschland, sondern auch die Opernenthusiasten”, sagt Mackie. Deshalb ist auch die Kooperation entstanden.

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Ob Wagner selbst auch Whisky getrunken hat, weiß niemand. Auszuschließen ist es jedoch nicht. In der Walhalla-Lounge am Festspielhügel hatte Mackie den neuen Festspiel-Whisky für die Opernfans dabei. “Auch ich probiere ihn zum ersten Mal. Der Whisky kommt direkt aus dem Fass”, sagt Mackie. Und natürlich: “Skal!”

Philip Mackie brachte zum Whisky-Release eine kleine Kostprobe von “Brünnhilde” direkt aus Schottland mit. Foto: Redaktion

Zum Probieren gibt es “Brünnhilde” zum Beispiel während der Festspiele in der Ringlounge des Festspielhauses.

Radweg-Iwalewa

Ein Radentscheid nach Bamberger Vorbild: Erstes Treffen in Bayreuth

Eine Neuverteilung der Verkehrsflächen soll es künftig in Bayreuth geben. Und vor allem mehr Sicherheit für Radfahrer im Straßenverkehr. Dafür wollen sich verschiedene Bayreuther Vereine einsetzen und einen sogenannten Radentscheid nach Bamberger Vorbild aufziehen – dem ersten Radentscheid auf kommunaler Ebene. Am Montag war Radentscheid-Initiator Christian Hader aus Bamberg in der Bayreuth um Tipps zu geben und Erfahrungen zu teilen.

Vorbild Radentscheid Bamberg

Christian Hader ist 38 Jahre alt, selbstständiger Physiotherapeut und Initiator des Radentscheides Bamberg. Er hat es geschafft, in Bamberg Interessierte zu finden und im Frühjahr 2016 ein erstes Treffen gestartet. Die Freiwilligen sammelten Unterschriften in der Bamberger Innenstadt, waren alle drei Monate zu einem Jourfixe mit dem Oberbürgermeister Andreas Starke in Verhandlung und schafften es im vergangenen Jahr bereits innerhalb eines Monats die nötigen 3.300 Unterschriften zu sammeln, um ein Bürgerbegehren für insgesamt zehn schriftlich festgehaltene Ziele des Radentscheides, veranlassen zu können. Letztlich kamen in den zwei Folgemonaten noch weitaus mehr Unterschriften zusammen, als benötigt. Zu den Bamberger Zielen gehörten unter anderem radgerechte und sichere Schulwegrouten, Radschnellwege für den Pendelverkehr oder der Schutz der Radfahrer an viel befahrenen Hauptstraßen.

(Mitte) Christian Hader, Initiator des Bamberger Radentscheides, referierte am Montag in der Bayreuther Brauereischänke darüber, was zu einem Radentscheid nötig ist. Foto: red

Letztendlich konnte festgesetzt werden, dass zwei Fahrradstraßen mit zwei Metern Breite, statt der festgesetzten 1,50 Metern Abstand zum motorisierten Verkehr, errichtet wurden und bis 2025 5.000 Fahrradparkplätze geschaffen werden sollen. Christian Hader hat den Weg zum Radentscheid Bamberg, dessen Schwierigkeiten und Erfolge in seinem Buch “Was möglich ist – der Radentscheid Bamberg” niedergeschrieben. Zum Gespräch mit ihm hatten sich Vertreter von ADFC Bayreuth, Critical Mass Bayreuth, vom Transition Haus e.V. , Greenpeace, dem “Forum 1.5” sowie Vertreter von SPD und den Grünen versammelt.

Christian Hader-Buch

Christian Haders Buch zum Radentscheid Bamberg. Kürzlich erschienen im Thiemo Graf Verlag. Foto: red

Der Beginn einer Idee

“Der Weg zum Radentscheid verläuft nie linear. Die Unterschriftenliste ist der Stamm, danach entwickeln sich einzelne Verzweigungen”, sagt der 38-jährige Christian Hader. Die Bayreuther stehen jetzt noch am Beginn ihres Vorhabens. Es gibt Interessierte und erste Ideen. Ein greifbares Konzept wird erst in den kommenden Monaten entstehen. Einer der Bayreuther Initiatoren ist Daniel Brunnabend.

Um einen Bürgerentscheid erreichen zu können sind 3.500 Unterschriften von insgesamt 57.162 Wahlberechtigten in Bayreuth nötig.

(Daniel Brunnabend)

Forderungen des Radentscheides können möglicherweise folgende Themen umfassen:

  • Sichere Kreuzungen durch geringe Abbiegegeschwindigkeiten schaffen
  • Mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder im öffentlichen Raum schaffen
  • Mindeststandards für Radwege schaffen, wie zum Beispiel eine Breite von 2 Metern
  • Radschnellwege ins Umland
  • mehr Geld für den Radverkehr investieren

Diese Ziele müssen aber noch konkretisiert und auf Bayreuth adaptiert werden. Sie dienen vorab als erster Denkanstoß und Grundlage für weitere Diskussionen.

Fahrradständer

Was in Bayreuth laut ADFC verbessert werden kann

Heute werden vier Euro pro Bayreuther im Jahr ausgegeben. Das könnte man mindestens vervierfachen.

(Stefan Steurer, ADFC Bayreuth)

Denn zum Vergleich: In Kopenhagen würden beispielsweise 35 Euro pro Einwohner im Jahr investiert. Das Ergebnis des aktuellen Fahrradklima-Tests, wo Bayreuth mit einer Note von 3,9 abgeschnitten hat, sei eine schwache Leistung gewesen, sagt Steurer. Unschön fände er vor allem die Fahrradstraße am Röhrensee. Denn die Parkbuchten entlang der Fahrradstraße würden dem vorgeschriebenen Sicherheitsabstand zum Radverkehr nicht gerecht werden. Die Lage sei aufgrund der parkenden Fahrzeuge, die die Straße nur schwer einsehen können, angespannt. “Bei den Radfahrern fährt hier die Angst mit. Das sollte insbesondere in einer Fahrradstraße nicht der Fall sein”, sagt Steurer. Außerdem sei die blaue Brücke gegenüber des ZOH über den Roten Main viel zu schmal für Radler und entlang vieler Radrouten durch der Stadt seien die Bordsteine nicht abgeflacht. 

Wer Interesse hat mitzuwirken und sich für ein Radbegehren in Bayreuth stark machen möchte, kann sich beim ADFC Bayreuth oder bei Daniel Brunnabend melden. Ein weiteres Treffen ist in voraussichtlich in den kommenden drei Wochen geplant.

Mordfall Innstraße: Urteil aufgehoben

Firat T. und Anton S. haben am 12. April 2017 den Rentner Friedrich K. in seinem Haus in der Bayreuther Innstraße überfallen. Am Ende war Friedrich K. tot und Firat T. wurde wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Jetzt hat der Bundesgerichtshof das Urteil des Landgerichts Bayreuth aufgehoben.

Die Tat

Firat T. wurde zur Last gelegt, den Rentner Friedrich K. am 12. April 2017 in der Bayreuther Innstraße getötet zu haben. Dabei stellte das Gericht 2018 fest, dass Firat T. den 88-Jährigen eine Treppe herunter prügelte.

Urteil aufgehoben

Der Bundesgerichtshof vertritt die Auffassung, dass nicht bewiesen sei, dass die Schläge des Angeklagten den Tod des Rentners herbeigeführt haben.

Die Strafkammer konnte seiner Zeit belegen, dass der Angeklagte Firat T. dem Rentner Schläge gegen den Kopf zugefügt habe. Zugleich wurde bewiesen, dass der Geschädigte eine Treppe hinuntergestürzt sei und dabei tödliche Verletzungen erlitten habe. Der Bundesgerichtshof schlussfolgert jedoch, dass so nicht bewiesen wurde, dass die Schläge an oder auf der Treppe erfolgt seien. Das Beweismaterial würde Raum für die Möglichkeit anderer Geschehensabläufe lassen.

Innstraße. Foto: Susanne Jagodzik.

Rechtsfehler

Auf diesem Rechtsfehler beruhe auch das Urteil. Ohne die Feststellung, dass der Geschädigte auf Grund der Schläge des Angeklagten Firat T. die Treppe hinuntergestürzt sei, gibt es keine Grundlage für die Annahme, dass der Angeklagte den Tod des Geschädigten verursacht habe.

Aus diesem Grund sei auch der Tötungsvorsatz des Angeklagten Firat T. durch die Strafkammer nicht tragfähig festgestellt worden. Mangels sonstiger Beweismittel  konnte dieser Vorsatz nur aus dem äußeren Tatgeschehen habe hergeleitet werden können.

Der Beginn der Hauptverhandlung steht noch nicht fest.

Der Mittäter

Der neben Firat T. angeklagte Anton S. wurde wegen Diebstahls in Tatmehrheit mit unterlassener Hilfeleistung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 5 Jahren und 2 Monaten verurteilt. Das Urteil gegen den Mittäter Anton S. ist inzwischen rechtskräftig.

Europawahl: Bayreuths Abgeordnete kommt von der AfD

Europa hat gewählt und für die Region deutet sich ein Paukenschlag an. Stadt und Landkreis werden künftig von einer AfD-Politikerin im Europaparlament vertreten.

Die Tierärztin und Biologin Sylvia Limmer wohnt zwar in Presseck im Landkreis Kulmbach, ist aber die stellvertretende Vorsitzende des AfD-Kreisverbands Bayreuth. Auf der Deutschlandliste der AfD ist sie auf dem aussichtsreichen Listenplatz 9 gestartet und dürfte auf den Zug nach Brüssel aufgesprungen sein. Dort stehen Deutschland 96 Sitze zu. Als grobe Regel für das EU-Parlament kann daher gelten: pro Prozent einen Sitz.

Für Malte Gallée, Student an der Uni Bayreuth und für die Grünen auf Listenplatz 22 gestartet, wird es aller Voraussicht nach nicht reichen. Hochrechnungen zufolge kommen die Grünen deutschlandweit auf 21 Prozent.

Foto: Monika Hohlmeier

Einzige weitere oberfränkische Vertreterin im EU-Parlament wird daher Monika Hohlmeier (CSU) sein. Die Tochter von Ex-Ministerpräsident Franz-Josef Strauß vertritt Oberfranken seit zehn Jahren im EU-Parlament, ist als oberfränkische Spitzenkandidatin und auf CSU-Listenplatz 4 in die Wahl gegangen. Hohlmeier wohnt im Landkreis Lichtenfels.

Der Spitzenkandidat der oberfränkischen Sozialdemokraten, Martin Lücke, stammt aus Coburg und ist auf Listenplatz 38 ins Rennen gegangen. Für ihn wird es genauso wenig reichen wie für alle anderen oberfränkischen Kandidaten, die noch aussichtslosere Listenplätze ihrer Parteien bekommen haben.

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Europawahl: Der Landkreis hat gewählt

Im Landkreis sind die Stimmen etwas anders verteilt als in der Stadt Bayreuth.

  • Deutlich mehr, nämlich 46 Prozent der Wähler, haben die CSU gewählt. In der Stadt sind das nur 20 Prozent, im Bundesdurchschnitt kommen CDU/CSU auf 28 Prozent. (Vergleich 2014: +1 Prozent)
  • Die SPD verliert auch im Kreis und kommt auf 11 Prozent. In der Stadt sind es 12 Prozent im Bundesdurchschnitt 15. (Vergleich 2014: -11 Prozent)
  • Die Grünen holen im Kreis deutlich weniger Stimmen. Während sie in der Stadt von fast 24 Prozent gewählt werden, sind es im Kreis nur 14 Prozent und damit gut 7 Prozent weniger als im Bundesdurchschnitt. (Vergleich 2014: +6 Prozent)
  • Die AfD kommt im Kreis aus 8 Prozent, in der Stadt auf rund 7 und im In Deutschland auf 11. (Vergleich 2014: +1 Prozent)
  • Die Freien Wähler kommen im Kreis auf überdurchschnittlich gute 7 Prozent, in der Stadt sind es nur 3. (Vergleich 2014: +1 Prozent)
  • Die FDP liegt im Kreis mit etwa 2 Prozent gut 3 Punkte unter dem Wert der Stadt, der in etwa dem Bundeswert entspricht. (Vergleich 2014: +-0)
  • Die ÖDP liegt im Kreis bei 2 Prozent, Die PARTEI in etwa auch, die Tierschutzpartei kommt auf 1 Prozent.

Die PARTEI zieht demnach mit drei Abgeordneten ins EU-Parlament ein. Die Freien Wähler entsenden zwei Abgeordnete, ÖDP, Tierschutzpartei, Familienpartei, Piraten und Volt jeweils einen.

Die Wahlbeteiligung im Kreis liegt bei etwa 60 Prozent oder bei 50.500 von 84.000 Wahlberechtigten. Das sind 20 Prozent mehr als bei der Europawahl 2014.

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Europawahl: So hat Bayreuth abgestimmt

Die Bayreuther haben bei der Europawahl etwas anders abgestimmt als der Bundesdurchschnitt.

  • Kam die Union aus CDU/CSU deutschlandweit nur auf 28 Prozent, stimmte in Bayreuth gut jeder Dritte für die CSU (33 Prozent). Damit liegt die CSU in Bayreuth bei etwa dem gleichen Wert wie bei der Europawahl vor fünf Jahren (-0,4 Prozent). Bayernweit stimmten 40 Prozent für die CSU.
  • Holten die Sozialdemokraten im Bundesdurchschnitt 15 Prozent der Stimmen, sind es in Bayreuth nur 12. Im Vergleich zur Wahl 2014 verliert die SPD in Bayreuth 12 Prozent!
  • Die Grünen wurden in Bayreuth von fast jedem Vierten (24 Prozent) und damit drei Prozent häufig als im deutschen Durchschnitt gewählt. (+ 9 zu 2014).
  • Kamen die Linken im Bund auf über 5 Prozent, gab es dafür in Bayreuth nicht einmal 3. (-0,7 zu 2014).
  • Ähnliches gilt für die AfD: Bundesweit bei 11 Prozent, in Bayreuth unter 8. (-0,6 zu 2014).
  • Die FDP pendelt sich dagegen in Bayreuth wie im bundesdeutschen Durchschnitt bei etwas über 5 Prozent ein. (-0,1 zu 2014).
  • Weitere Bayreuther Besonderheiten: Die PARTEI kommt in Bayreuth auf über 1000 Stimmen und damit auf gut 3 Prozent. (+2,4 zu 2014). Mehr als die Freien Wähler, die bei knapp unter 1000 Stimmen liegen. (-0,5 zu 2014).
  • Ebenfalls in Bayreuth noch relevant: Die ÖDP wird von 890 Bayreuthern gewählt (= 2,8 Prozent), die pro-europäischen Bürgerbewegung VOLT von 467 (= 1,5 Prozent) und die Tierschutzpartei von 402 (= 1,2 Prozent).

Die PARTEI zieht demnach mit drei Abgeordneten ins EU-Parlament ein. Die Freien Wähler entsenden zwei Abgeordnete, ÖDP, Tierschutzpartei, Familienpartei, Piraten und Volt jeweils einen.

Die Wahlbeteiligung lag in Bayreuth bei 57 Prozent. Das sind 32.000 von 57.000 Wahlberechtigten. Das sind 19 Prozent mehr als bei der Europawahl 2014.

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Das Festspielhaus wird wieder zur Filmkulisse

Nach dem Tatort ist vor der Doku. Am Festspielhaus fanden in dieser Woche erneut Dreharbeiten statt. Gedreht wurde für eine Dokumentation, die in der ARD ausstrahlt werden soll. In dem Film geht es unter anderem um ein Treffen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer bei den Festspielen 2015. Rund 30 Komparsen soll in den Szenen im Festspielhaus mitgewirkt haben.

 

Filmteam am Festspielhaus. Foto: red

 

Vielen Bayreuthern ist noch in Erinnerung, dass der CSU-Chef damals die Premiere von “Tristan und Isolde” wegen Herzproblemen verlassen musste und auch beim anschließenden Staatsempfang fehlte. Was aber nur wenige wissen: Am Rande des Besuchs sollen Seehofer und Merkel die Weichen für die Flüchtlingspolitik der nächsten Jahre gestellt haben. So zumindest geht es aus dem Buch “Die Getriebenen” von Robin Alexander hervor, das dem Film zugrunde liegen soll, wie der Sprecher der Festspiele, Peter Emmerich, gegenüber dem Bayreuther Tagblatt erklärt. Wann der Film gezeigt wird, steht noch nicht fest.

XXXLutz: Die Meinung der Bayreuther ist gefragt

Im Stadtplanungsamt Bayreuth liegen ab Montag, 27. Mai, die Entwürfe für den “Gewerbe- und Sonderstandort Einzelhandel/Möbel und Logistik“ aus. Auf dem Gelände der ehemaligen Markgrafenkaserne an der Bindlacher Allee will sich der Möbelriese XXXLutz ansiedeln.

Die Unterlagen können bis zum 8. Juli im 9. Stock des Rathauses eingesehen werden. Sie stehen während der Auslegungsfrist auch auf der Homepage der Stadt unter www.bayreuth.de zur Verfügung.

Während der Auslegungsfrist besteht die Gelegenheit, sich zu der Planung zu äußern. Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes stehen montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr sowie mittwochs zusätzlich von 14 bis 18 Uhr für weitere Auskünfte zur Verfügung.

Flixbus-Unglück: Der verletzte Altenploser spricht

Es sollte der entspannte Ausklang eines Wochenendes mit alten Freunden in Berlin werden. Als Alexander “Ali” Engel am Sonntagnachmittag in den Flixbus zurück nach Bayreuth steigt, macht er die Augen zu, döst und freut sich auf Frau und Kinder, die zu Hause in Altenplos auf ihn warten. Zwei Stunden später bricht die Hölle los. Bei Leipzig verunglückt der Bus. Ein Mensch stirbt, etliche werden zum Teil schwer verletzt.

“Ali” Engel kommt mit einem komplizierten Oberarmbruch zunächst ins Klinikum Merseburg, dann in das nach Bayreuth. Im Krankenhaus erzählt der 33-Jährige dem Bayreuther Tagblatt, was sich während und nach dem Unfall in dem Bus abgespielt hat. Und dass er wahrscheinlich nur deshalb ohne lebensgefährliche Verletzungen davon gekommen sei, weil er sich im Bus angeschnallt habe. “Ali” saß im oberen Abteil des Flixbusses, in der fünften Reihe auf dem zweiten Platz von links. Nur wenige Meter vor ihm hatte sich eine Leitplanke in den Bus gebohrt.

Alexander “Ali” Engel im bt-Interview:

Mittlerweile wartet der Familienvater darauf, aus dem Krankenhaus entlassen zu werden. Durch eine komplizierte Operation und mithilfe einer Platte und 15 Nägeln, haben Ärzte am Klinikum seinen fünffach in der Länge und einfach in der Breite gebrochenen Oberarmknochen wieder stabilisiert. Jetzt sucht Engel seinen Nachbarn von Sitz 5A, dem er danken möchte. Weil der Bus auf der linken Seite lag und “Alis” rechter Arm mehrfach gebrochen war, konnte sich der Altenploser ohne Hilfe nicht abschnallen. Dabei war der unbekannte Mann behilflich, über den Engel sagt:

Ich habe es mehrfach versucht, aber ich wäre nie von selbst an den Abschnaller gekommen. Ohne meinen Nachbarn hätte ich viel länger in dem Bus bleiben müssen. Und die Angst davor, dass ein Lastwagen unseren verunglückten Bus rammt, war riesengroß.

(Alexander “Ali” Engel sucht seinen Sitznachbarn)

Zitate aus dem Interview:

Alexander Engel darüber, wie er sich verletzt hat:

Vielleicht ist ein Mensch gegen den Arm geflogen und hat ihn frontal gestaucht.

…darüber, wie er sich befreien konnte:

Mein Nachbar, der war geistesgegenwärtig, war zwar völlig blutverschmiert, aber hat sich irgendwie aufgerafft und mich schnell abgeschnallt.

… über das Bild, das sich ihm bot:

Menschen lagen auf dem Asphalt und zwischen den Sitzen eingeklemmt, vorne von der Leitplanke eingequetscht.

… über seine ersten Gedanken am Straßenrand:

Zum Glück hast du dich angeschnallt. Du hast zwei Kinder, zwei Jungs und du hast ne Frau. Wenn du das nicht gemacht hättest, wäre vielleicht nicht mehr viel von dir übrig.