Bayreuth Historisch …

… ist eine Serie, die uns als Bayreuther Tagblatt sehr am Herzen liegt.
Wir freuen uns mit Stephan Müller einen enthusiastischen Hobbyhistoriker für dieses Projekt gewonnen zu haben, der sich auf Spurensuche begeben hat. Mit Kompetenz, Herzblut, Witz und Charme schreibt er über Geschichten und Ereignisse, die für ALLE Bayreuther und Bayreuthliebende interessant sind.

Bayreuths Bürgermeister: Die Stadt in den Händen der Nazis

In Teil 11 der bt-Serie zu Bayreuths Bürgermeistern erzählt bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller von der Zeit der Nationalsozialisten.


Einzug der Nazis in den Stadtrat

Mit dem Einzug der Nationalsozialisten in den Stadtrat war besonders die bisher eher ausgleichende kommunalpolitische Strategie von Albert Preu an ihre Grenzen gelangt. Dem bürgerlich-konservativ verwurzelten Bürgermeister machten die rhetorischen und volksverhetzenden Fähigkeiten des jungen Hans Schemm schwer zu schaffen.

Im Stadtrat kam es oft zu chaotischen Zuständen. Am 1. Mai 1933 wurde Preu “nach Erreichung der Altersgrenze” von den neuen Machthabern in den Ruhestand geschickt.

Jüngster Oberbürgermeister des Reiches

Sein Nachfolger wurde der Fürther Dr. Karl Schlumprecht von der NSDAP. Der mit 32 Jahren jüngste Oberbürgermeister des gesamten Reiches stand trotz des großen Karrieresprungs ganz im Schatten des zehn Jahre älteren Gauleiters Hans Schemm. Nach dessen tödlichem Flugabsturz am 5. März 1935 wurde der unbeliebte Fritz Wächtler (1891 – 1945) Gauleiter, der Bürgermeister Schlumprecht zwei Jahre später aus dem Dienst entfernte.

Vom Bürgermeister zum Ministerialdirektor

Zur Eskalation des Konflikts kam es, als der frühere thüringische Kultusminister die beiden von Schlumprecht eingesetzten Krankenhaus-Chefärzte Dr. Wolfgang Deubzer und Dr. Hermann Koerber wegen angeblicher “Sabotage am Volksgesundheitswerk” vom Dienst suspendieren und verhaften ließ.

Schlumprecht konnte kurz vor seiner “Absetzung” noch wichtige Verbindungen knüpfen. Im April 1937 konnte er sich als neu ernannter Ministerialdirektor in München dem Zugriff Wächtlers entziehen. Karl Schlumprecht starb am 31. März 1970 in München.

Von Hitler abgelehnt

Auf Vorschlag Wächtlers wurde der Coburger Oberbürgermeister Dr. Otto Schmidt (1901 – 30. April 1945) ab 27. Juli 1937 neues Stadtoberhaupt in der Gauhauptstadt. Auch er kam mit dem totalen Nationalsozialisten Wächtler nicht zurecht, warf schon am 3. Mai 1938 das Handtuch und verließ Bayreuth in Richtung Hanshagen. Daraufhin setzte sich Fritz Wächtler selbst als kommissarischer Oberbürgermeister ein. Dies fand jedoch nicht die Zustimmung Hitlers, der in diesen Jahren immer wieder Gast im Hause Wahnfried war. Er forderte Wächtler auf, bis zum Beginn der Bayreuther Festspiele ein neues Stadtoberhaupt einzusetzen.

Der Führer wurde von Wächtlers Stellvertreter und Intimfeind Ludwig Ruckdeschel, dessen Frau gute “Kontakte” nach Berlin hatte, regelmäßig über die Vorkommnisse in Bayreuth informiert. Wächtler war bei Hitler ohnehin wenig geschätzt, weil er als Alkoholiker zu unbeherrschten Ausbrüchen und Bloßstellungen gegenüber Untergebenen neigte. Wächtler befolgte das Ultimatum sofort und berief schon am 1. Juli 1938 den 33-jährigen Eggenfeldener Dr. Fritz Kempfler zum neuen Oberbürgermeister.

Nachzutragen bleibt, dass Dr. Wolfgang Deubzer zusammen mit dem späteren bayerischen Finanzminister Dr. Konrad Pöhner oder dem bekannten Rechtsanwalt Dr. Fritz Meyer einer von fünf “Freien Wählern” (heute Bayreuther Gemeinschaft) im ersten Nachkriegs-Stadtrat von Bayreuth vertreten war.


Text: Stephan Müller

Albert Preu – der erste vom Volk gewählte Bürgermeister Bayreuths

In Teil 10 der bt-Serie zu Bayreuths Bürgermeistern erzählt bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller von Albert Preu, dem ersten, vom Volk gewählten Bürgermeister Bayreuths.


Mit 60 Prozent gewählt

Der im unterfränkischen Castell geborene Albert Preu (1868 – 1944) war der erste Bayreuther Oberbürgermeister, der direkt von der Bevölkerung gewählt wurde. Am 13. Juli 1919 wurde er mit 60 Prozent aller Stimmen klarer Sieger über seinen Gegenkandidaten Karl Hugel (SPD). 

Preu war in Bayreuth schon seit 20. Juli 1894 während der Amtszeit seines Vorgängers Dr. Leopold Cassemann als Rechtsrat in städtischen Diensten und fungierte als Stellvertreter von Oberbürgermeister Dr. Leopold Casselmann. Damit hatte er gegenüber Hugel einen klaren “Amtsbonus” weil Casselmann als Landtags- und Reichstagsabgeordneter sehr häufig und längere Zeit in München und Berlin weilte. 

Foto: Stephan Müller.

Der Flaggenstreit

Auch wenn Albert Preu nicht immer Toleranz gegenüber seinen politischen Gegnern zeigte, gelang es ihm in den ersten Jahren, dass fast 90 Prozent der Stadtratsbeschlüsse einstimmig gefasst wurden. 

Den Unmut seiner bürgerlichen Kollegen zog er sich allerdings in dem sogenannten “Flaggenstreit” zu. Als die Stadtverwaltung nach dem Tod des ersten sozialdemokratischen Reichspräsidenten Friedrich Ebert eine Trauerbeflaggung veranlasste, forderte die bürgerliche Mehrheit des Stadtrats die sofortige Entfernung. 

Der spätere Bayreuther Ehrenbürger sprach sich für eine Beflaggung aus und erinnerte daran, dass diese Ehre auch toten Gegnern erwiesen werden sollte. Daraufhin warf man ihn eine fehlende vaterländische Gesinnung vor.

Nazis im Stadtrat

Noch schwieriger wurde seine Amtszeit mit dem Einzug der Nationalsozialisten in den Stadtrat. Der höfliche und in bürgerlich-konservativen Traditionen verwurzelte Sohn eines Kirchenrates, der stets mit einer ausgleichenden kommunalpolitische Strategie Erfolg hatte, war den lauten und volksverhetzenden Rhetorikern der NSDAP – allen voran der junge Hans Schemm – unterlegen. 

Am 1. Mai 1933 wurde Albert Preu im 65. Lebensjahr “nach Erreichung der Altersgrenze” von den neuen Machthabern in den Ruhestand geschickt. Die NSDAP übernahm endgültig die Macht in der Wagnerstadt.

Über die nationalsozialistischen Bürgermeister berichten wir im nächsten Teil unserer Serie. 


Text: Stephan Müller

Bayreuths Bürgermeister: Ein Gentleman mit Fingerspitzengefühl

In Teil 9 der bt-Serie zu Bayreuths Bürgermeistern erzählt bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller von Dr. Leopold Casselmann.


Bayreuth oder Augsburg?

Am 15. Februar 1900 starb Theodor Ritter von Muncker im 77. Lebensjahr am 37. Jahrestag seiner Bürgermeisterwahl. Schon am 1. März tagten 33 Mitglieder des Gemeindecollegiums im Saale des Frohsinns und wählten den liberalen Reichtags- und Landtagsabgeordneten Dr. Leopold Casselmann zum neuen Stadtoberhaupt. 

Dr. Gustav Holle schreibt in seinem Buch “Geschichte der Stadt Bayreuth: 

Obgleich demselben zu gleicher Zeit von der Stadt Augsburg die stelle eines 1. Bürgermeisters angetragen war, so entschied sich derselbe doch für seine Vaterstadt. Am 11. April vormittags um 11 Uhr fand in dem festlich geschmückten Saale des Gasthofs zum Anker dessen feierliche Einsetzung durch den kgl. Regierungsrath Adolf Zink statt, worauf ein Festessen mit 170 Theilnehmern folgte.

Der letzte Oberbürgermeister der Kaiserzeit

Der überzeugte Monarchist und Patriot, der sich ab 1907 “Oberbürgermeister” nennen durfte, regierte übrigens nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1900 eine Seelenzahl von 29.384 in 6.144 Haushaltungen. In Bayreuth lebten damals 23.580 Protestanten, 5.199 Katholiken und 375 Israeliten. Die Amtszeit des Bayreuther Ehrenbürgers dauerte bis 30. Juni 1919. Er war der letzte Bayreuther Oberbürgermeister der Kaiserzeit.

Ein Gentleman

Casselmann ist am 29. Juni 1858 im hessischen Fischbeck geboren, kam aber als 13-jähriger Gymnasiast nach Bayreuth. Er studierte in Marburg Rechtswissenschaft, wurde Reserveoffizier und war ab 1886 an in Bayreuth als Rechtsanwalt und ab 1891 als städtischer Magistratsrat tätig.

Von 1897 bis 1918 war er Mitglied des Bayerischen Landtags und stieg bis zum Fraktionsvorsitzenden seiner Nationalliberalen Partei und Vizepräsident des Bayerischen Landtags auf. Als Nachfolger Feustels zog er 1891 gleichzeitig in den Reichstag ein. Er war der letzte Bürgermeister der vom Magistrat und nicht von den Bürgern gewählt wurde. Dennoch galt er als “Gentleman”.

Ausblick

Sein Nachfolger Albert Preu, dem der nächste Teil unserer Serie gewidmet ist, lobte ihn als “ritterliche Erscheinung voll Menschenfreundlichkeit und herzgewinnender Liebenswürdigkeit” aber auch als “überzeugungsfesten und streitbarer Politiker von glühender Vaterlandsliebe”. 

Dr. Leopold von Casselmann, der sein Oberbürgermeisteramt mit viel “Fingerspitzengefühl” ausübte, amtierte bis zum 30. Juni 1919. Er starb am 23. Mai 1930, im selben Jahr wie Cosima und Siegfried Wagner, in Bayreuth. Casselmanns Nachfolger war Albert Preu.


Text: Stephan Müller

 

Theodor Ritter von Muncker: Er holte Richard Wagner nach Bayreuth

In Teil 8 der bt-Serie zu Bayreuths Bürgermeistern erzählt bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller, wie es ein Bayreuther Bürgermeister schaffte Richard Wagner nach Bayreuth zu locken.


Festspielgäste statt Badegäste

Der Nachfolger von Bürgermeister Friedrich Carl Dilchert wurde Theodor Ritter von Muncker (1823 – 1900), der in der Bayreuther Stadtgeschichte immer mit den ersten Bayreuther Festspielen genannt werden muss.

Zusammen mit dem Bankier Friedrich Feustel gelang es dem gebürtigen Bayreuther, Richard Wagner an Bayreuth zu binden. Vielleicht unter dem Eindruck einer “Tannhäuser”-Aufführung am 30. Juni 1860, die anlässlich der fünfzigjährigen Zugehörigkeit Oberfrankens zum bayerischen Königreich im Markgräflichen Opernhaus aufgeführt wurde und der Bürgermeister Muncker mit großer Wahrscheinlichkeit beiwohnte.

Am 1. November 1871 gab Wagner Bürgermeister Muncker und dem Gemeinderats-Vorsitzenden Friedrich Feustel seine Festspielabsichten bekannt. Seine Wahl sei deshalb auf Bayreuth gefallen, weil es ihm das Badepublikum fernhalte, kein stehendes Theater habe und in Bayern gelegen sei.

Wohin mit einem Festspielhaus?

Daraufhin teilte ihm Muncker mit, dass er vom Stadtmagistrat am Stuckberg bei Sankt Georgen ein Grundstück erhalte, um dort ein Festspielhaus zu bauen. Man werde das Grundstück von der Bayreuther Familie Rose erwerben und ihm als Baugelände für das Festspielhaus zur Verfügung stellen. Wagner besichtigte das Grundstück am 15. Dezember 1871. Der Standort sagte ihm zu. Aus dem Plan sollte jedoch nichts werden. Ein Miteigentümer der Familie Rose verweigerte der Stadt den Grundstücksverkauf. So reisten Muncker und Feustel am 8. Januar 1872 zu Wagner in das Haus Tribschen an den Vierwaldstätter See, um dem Meister einen neuen Standort unterhalb der „Bürgerreuth“ schmackhaft zu machen, was ihnen nach langen Diskussionen auch gelang.

Mehr dazu:

Verantwortlich für die ersten Telefonanschlüsse

Muncker, der von 14. Februar 1863 bis zu seinem Tod am 14. Februar 1900 – auf den Tag genau 37 Jahre nach seiner Wahl – Oberbürgermeister war, war der Sohn eines Kreiskassedieners. Er kehrte 1851 nach seinem Jurastudium in Erlangen und München in seine Vaterstadt zurück und bekam eine Stellung in der Stadtverwaltung.

In Munckers 37-jährige Amtszeit fällt der Bau des Zentralschulgebäudes (heute Graserschule), das damaligen Kasernenviertels und natürlich die wichtigsten Errungenschaften des Industriezeitalters wie der Bayreuther Anschluss an das Eisenbahnnetz, der Ausbau der Trinkwasser- und Abwasserleitungen oder die ersten Telefonanschlüsse verwirklichen.

Er förderte das Schul- und Gesundheitswesen und setzte sich mit dem Bau einer Turnhalle in der Dammallee oder einer städtischen Badeanstalt im Main auch für die sportlichen Aktivitäten der 1861 gegründeten Turnerschaft ein. Im Jahr 1887 wurde er durch die Verleihung des bayerischen Kronenordens in den Adelsstand erhoben, ehe ihm 1891 noch der Rang und Titel eines Hofrats verliehen wurde. Munckers Nachfolger wurde der liberale Reichtags- und Landtagsabgeordneten Dr. Leopold Casselmann.


Text: Stephan Müller

Friedrich Carl Dilchert – Bayreuths Bürgermeister wider Willen

Zack! Man steht protestierend und verneinend in der Gegend herum und plötzlich ist man Bürgermeister – gegen seinen Willen. So ähnlich erging es Friedrich Carl Dilchert. Mehr dazu gibt’s in Teil sieben der bt-Serie über Bayreuths Bürgermeister. Der bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller blickt zurück.


Ein unbekannter Bürgermeister?

“Über die Person und Amtszeit von Bürgermeister Friedrich Carl Dilchert (1851 bis 1862), der am 30. August 1802 in Bayreuth geboren wurde, ist nicht mehr besonders viel bekannt. Nicht einmal ein Bild von ihm ist erhalten” schrieb der Bayreuther Lokalhistoriker Karl Müssel in seinem Buch “Bayreuth in acht Jahrhunderten”, das er zum 800-jährigen Jubiläum der Stadt Bayreuth im Jahr 1994 herausbrachte. 

Im Frühjahr 2004 meldeten sich jedoch die Urahnen des Bürgermeisters bei dem Bayreuther Markus Barnick, der im Internet bedauert hat, dass von Friedrich Carl Dilchert weder im Stadtarchiv noch im Historischen Museum ein Bild gibt. 

Im Neuen Rathaus kam es dann zu einem Zusammentreffen von Barnick, Dilcherts Nachfahren und dem damaligen Bürgermeister Bernd Mayer. Dort ergab sich zumindest die Möglichkeit, zwei wertvolle Gemälde von Friedrich Carl Dilchert und seiner Ehefrau Rosalie, geboren 1804, abzulichten.

Gegen seinen Willen

Dilchert war von 1851 bis zu seinem Rücktritt im September 1862 Bayreuther Bürgermeister. Nach der Abdankung von Erhard Christian Hagen von Hagenfels, der wegen der Ereignisse im Revolutionsjahr 1848 zurückgetreten war, war es nicht leicht einen neuen Bürgermeister zu finden. 

Drei Jahre dauerte es, bis sich Friedrich Carl Dilchert dazu bereit erklärte. “Gegen meinen Willen”, so schreibt er selbst, “gegen meine Vorstellungen und Bitten wurde ich am 16. November 1848 als Vorstand des Armenpflegschaftsrates und bei der Gemeindeersatzwahl 1851 als Bürgermeister und Magistratsvorstand gewählt.” Als stadtbekannter “Spezereihändler” (für Gemischtwaren, Lebensmittel, Gewürze) war er für Handel und Industrie, den Eisenbahnbau sowie für Erziehung und Unterricht besonders aufgeschlossen.

Vor Ort bei den Festspielen

Dilchert bewohnte wie der spätere Oberbürgermeister Hans Walter Wild, der berühmte Physiker Emil Warburg und dessen Kinder Otto (Chemie-Nobelpreisträger 1931) und Charlotte (1884 bis 1948) das Gut Grunau in der Nähe von Aichig. 

Wie Emil Warburg (1931), der zum Namensgeber einer Stiftung der Bayreuther Universität geworden ist, und Lotte Warburg (1948), die als Schriftstellerin bekannt wurde, starb auch Dilchert, der somit noch die ersten Bayreuther Festspiele (1876) erleben konnte, am 27. Juni 1879 im Gut Grunau. Er vermachte der Stadt eine ansehnliche Stiftung. 

Ausblick

Dilcherts Nachfolger wurde Theodor Ritter von Muncker, der in der Bayreuther Stadtgeschichte immer mit den ersten Bayreuther Festspielen genannt werden muss. Zusammen mit dem Bankier Friedrich Feustel gelang es Muncker, dem der nächste Teil unserer Serie gilt, Richard Wagner an Bayreuth zu binden. Vielleicht unter dem Eindruck einer “Tannhäuser”-Aufführung am 30. Juni 1860, die anlässlich der fünfzigjährigen Zugehörigkeit Oberfrankens zum bayerischen Königreich im Markgräflichen Opernhaus aufgeführt wurde. Bürgermeister Muncker und auch sein Vorgänger Dilchert waren mit großer Wahrscheinlichkeit Zuschauer der ersten Aufführung einer Wagner-Oper in Bayreuth.


Text: Stephan Müller

 

Erhard Christian Hagen von Hagenfels: Bayreuths erster echter Bürgermeister

Teil sechs der bt-Serie zu Bayreuths Bürgermeistern. Heute erzählt bt-Historiker Stephan Müller vom ersten rechtskundigen Bürgermeister Bayreuths.


Eine neue Verfassung

Im Jahr 1810 wurde Bayreuth bayerisch. Im Rahmen der Montgelas’schen Reformen wurde bereits am 1. Mai 1808 eine Verfassung erlassen, die nach französischem Vorbild die Grundlage für ein neues, einheitliches aber auch zentralistisches Staatsrecht bildete. Das konnte nicht funktionieren. Nach Montgelas’ Entlassung wurde am 26. Mai 1818 eine neue Verfassung verabschiedet, mit der der bayerische König Max Joseph freiwillig seine Macht beschränkte. 

Damit konnte in Bayreuth mit dem 32-jährigen Erhard Christian Hagen von Hagenfels (17. Juli 1786 bis 28. Oktober 1867) der erste rechtskundige Bürgermeister der Stadt gewählt werden. Bei den Gemeindewahlen wurden in erster Instanz durch Urwahlen die Wahlmänner bestimmt, die anschließend die Mitglieder des Magistrats wählten. Die feierliche Einsetzung des Magistrats fand am 18. November 1818 im Saale “zum Anker” statt

Ein Adeliger

Erhard Christian Hagen von Hagenfels studierte nach seinem Abschluss am Gymnasium Christian Ernestinum in Erlangen und Halle Rechtswissenschaft und “Cameralwissenschaften”. Aufgrund seiner Verdienste als Landtagsabgeordneter, Mitglied der Generalsynode und Vorstand des Bayreuther Magistrats wurde Hagen, der in de Friedrichstraße 17 wohnte, am 11.11.1837 vom bayerischen König in den Adelsstand erhoben. 

Ein Bayreuther in München

Er vertrat lange Zeit die Interessen Bayreuths auch als Landtagsabgeordneter in München. Als sich im Revolutionsjahr 1848 eine Bürgerversammlung im Sonnensaal versammelte, um eine Petition an den König einzureichen, zeigte sich der Hagen gegenüber dem Monarchen loyal. Den seiner Meinung nach zu weit gehenden Forderungen nach Pressefreiheit und einem neuen Wahlrecht verweigerte er seine Unterschrift und erklärte seinen Rücktritt. 

1.500 Gulden Verdienst

Im Jahr 1827 war Hagen Mitbegründer des noch heute rührigen Historischen Vereins, dem ersten seiner Art im Königreich Bayern. Er starb am 28. Oktober 1867 und wurde in einer Gruftkapelle auf dem Stadtfriedhof begraben. Bayreuth war nach dem Rücktritt von Hagen drei Jahre ohne Bürgermeister. Die Amtsgeschäfte leiteten der zweite (bürgerliche) Bürgermeister Apotheker Heumann und später der Kaufmann Schweizer.

Am 16. Mai 1849 wurde das Amt des Bürgermeisters mit einem Gehalt von 1.500 Gulden sogar öffentlich ausgeschrieben. Ein geeigneter Bewerber fand sich jedoch nicht. Erst mit Friedrich Carl Dilchert, der im nächsten Teil unserer Serie vorgestellt wird, bekam Bayreuth mit seinen rund 12.000 Einwohnern im Jahr 1851 wieder einen Bürgermeister.

Erhard Christian Hagen von Hagenfels. Repro: Stephan Müller.


Text: Stephan Müller

 

Bayreuths Bürgermeister: Eisenbeiß unter Aufsicht

Unter der bayerischen Herrschaft hatten Bürgermeister in Bayreuth nicht viel zu sagen. In Teil fünf der Serie zu Bayreuths Bürgermeistern, erzählt bt-Hobbyhistoriker Stephan Müller von einem solchen Bayreuther Bürgermeister “unter Aufsicht”.


Von Franzosen besetzt und verschenkt

In der napoleonischen Epoche war ein neuer bayerischer Staat mit einem stark erweiterten Staatsgebiet und einem König an der Spitze entstanden. Die Proklamation zum Königreich am 1. Januar 1806 wurde durch Bayerns Schlüsselrolle im Napoleonischen Rheinbund und der Austritt aus dem Reichsverband ermöglicht. 

Napoleon. Foto: Pixabay.

Das seit 1792 preußische Bayreuth wurde am 7. Oktober 1806 von 30.000 Franzosen besetzt. Die französische Besetzung dauerte bis zur Unterzeichnung des französisch-bayerischen “Pariser Vertrages” vom 28. Oktober 1810, als Bayern als ” Dank für treue Waffengesellschaft” unter anderem Berchtesgaden, das Innviertel, Salzburg oder die Fürstentümer Regensburg und Bayreuth zugesprochen bekam. Mit der offiziellen Übergabe der Urkunde im Neuen Schloss durch General Compans an den bayerischen Gesandten Rechberg wurde Bayreuth am 30. Juni 1810 bayerisch.

Municipal-Gemeinde Bayreuth

Die Selbstverwaltung war jedoch zu Zeiten der Völkerschlacht bei Leipzig (1813) oder des Wiener Kongress (1815), der die staatliche Neuregelung Europas regelte, noch in weiter Ferne. Das Gemeindewesen war zentralistisch und obrigkeitsstaatlich. Unter den Begriff Gemeinde fielen Städte, Märkte und Dörfer.

Während kleine Gemeinden unter dem beständigen Kuratel des Staates standen und ohne Genehmigung keine gültigen Gemeindebeschlüsse mehr fassen konnten, durften in größeren “Municipal-Gemeinden”, zu denen Bayreuth mit seinen damals 10.000 Einwohnern gehörte, Räte gebildet werden. 

Wenig zu sagen

So trat in Bayreuth an Stelle des bisherigen Magistrates ein nur vierköpfiger Municipalrat, der nur mit dem Wissen und der Genehmigung der Polizeistelle Beschlüsse fassen durfte. Die Räte waren der bisherige Bürgermeister Eisenbeiß, der Bäckermeister Florschütz aus St. Georgen, Mühlinspektor Bucht und Kupferschmied Amos. 

Sie hatten also wenig zu sagen. Grundlegend änderte sich dies erst nach dem Bayerischen Gemeindeedikt des neu formierten Königreichs Bayern. Nach den gescheiterten Montgelas’schen Reformen wurde im Jahr 1818 wurde die bayerische Gemeindeordnung eingeführt, womit die Stadt hauptberufliche Bürgermeister bekam. 

Ausblick

Der erste rechtskundige Bürgermeister Bayreuths war Erhard Christian Hagen von Hagenfels, den wir im nächsten Teil unserer Serie vorstellen werden. Berühmte Bayreuther Bürger oder Kinder aus diesen Tagen waren Jean Paul (1763 – 1825), Johann Kaspar Schmidt (1806 – 1856), der unter dem Pseudonym Max Stirner in seiner Zeit Berühmtheit erlangte, Dr. Johann Baptist Graser (1766 – 1841), der sich um den Aufbau des Schulwesens sorgte oder Dr. Johann Georg August Wirth (1798 – 1848). Der spätere Hauptredner des Hambacher Festes (1832) besuchte ab 1811 das Bayreuther Gymnasium. 


Text: Stephan Müller

 

Bayreuths Bürgermeister: Hans David Braun und seine trauernde Witwe

“Meine Augen threnen gissen, die ich weine Tag und nacht”. Mit diesen Worten trauerte die Witwe des ehemaligen Bayreuther Bürgermeisters Hans David Braun nach seinem Tod. In Folge vier der bt-Serie zu Bayreuths Bürgermeistern beleuchtet bt-Kolumnist Stephan Müller Braun, einen Gedenkstein und mehr.


Ein Stein zu Ehren eines Bayreuther Bürgermeisters

“Mein Wandrer stehe still – beschaue diesen Stein, und liß die schwartze Schrift, denckstu Was mag es seyn, so wiße daß hier ein Trauerfall geschehen. Herr Bürgermeister Braun ist hier am schlag erblast.”

So beginnt die lange Inschrift auf dem “Braunstein”. Der schöne barocke Gedenkstein, der rund zwei Kilometer nordwestlich von Eschen am Vogelherd zu bewundern ist, ist Hans David Braun gewidmet. Der Bayreuther Bürgermeister verstarb am 22. Februar 1702 an dieser Stelle.

Rund zwei Kilometer nordwestlich von Eschen steht am Vogelherd ein schöner barocker Gedenkstein, der Hans David Braun gewidmet ist. Der Bayreuther Bürgermeister verstarb am 22. Februar 1702 an dieser Stelle. Foto: Stephan Müller.

Eine Rechnung als Beweis

Während die Bevölkerung in der Eckersdorfer Gegend lange vermutete, dass es sich dabei um den Wonseeser Bürgermeister handelte, konnte der Bayreuther Stadtarchivar Walter Bartl beweisen, dass es sich um das Bayreuther Stadtoberhaupt handelte, der gleichzeitig “Spitalmeister” war. 

Ein erster Hinweis ist freilich schon der Titel des Bürgermeisters, der nur in der Stadt verwendet wurde. Die Dorfvorsteher hatten das Amt des “Schultheiß” inne. Einen noch besseren Beweis lieferte Bartl jedoch eine Hospitalrechnung aus dem Jahr 1702. 

Tafel am Braunstein. Foto: Stephan Müller.

Eine trauernde Witwe

Das Papier sichert der Witwe des “seligen Herrn Bürgermeister Braun” nicht nur das Gehalt ihres am “22. Februar” verstorbenen Mannes für ein Vierteljahr zu, sondern bestätigt für diesen Tag auch Brauns “Dienstreise” in diese Gegend. Im Zuge von “Spitalverrichtungen” war der Spitalmeister Braun vermutlich nach Tannfeld oder Trumsdorf unterwegs, um die Steuern für die Nutzung von spitaleigenen Grundstücksflächen zu kassieren.

Auf der Rückseite des “Braunsteins” beklagt die trauernde Witwe den Tod ihres Mannes: 

“Meine Augen threnen gissen, die ich weine Tag und nacht” (…) Weil mein Schatz ließt Todt verblichen, mein Schutz ist Von mir gewichen.”

Braun in Bayreuth

Neben diesem Gedenkstein Braunstein erinnert heute noch die Braunhofstraße im Bayreuther Stadtteil Altstadt an den ehemaligen Bürgermeister. Der Braunhof selbst (Tierarztpraxis) und das Haus Maximilianstraße 28 mit dem doppelköpfigen byzantinischen Reichsadler (bekannt als “Reichshof”) waren zumindest zeitweise im Besitz von Hans David Braun. 

Der Reichshof. Foto: Stephan Müller.

Regiert hat in dieser Zeit noch der Markgraf Christian Ernst (1655 bis 1712), der hoch über den Brunnen vor dem Neuen Schloss thront. Sein Sohn, Erbprinz Georg Wilhelm (1712 bis 1726), war gerade im Begriff (ab 1701) in der Nähe von Bayreuth am Ufer des Brandenburger Sees die planmäßig angelegte Stadt Sankt Georgen mit dem Schloss und der Ordenskirche zu errichten. 

Ausblick

Im nächsten Teil unserer Serie wenden wir uns einer Zeit zu, in der die Bayreuther Bürgermeister wenig zu sagen hatten. Während der französischen Besetzung und in den ersten acht Jahren unter bayerischer Herrschaft stand der Rat unter Aufsicht…


Text: Stephan Müller

 

Bayreuths Bürgermeister: Conrad Küffner – Kampf ums Hofbräuhaus

Ein Bayreuther Bürgermeister kämpft dagegen, dass Bayreuth zwei Hofbrauereien bekommt. Alle Infos gibt’s in Teil drei der bt-Serie zu Bayreuths Bürgermeistern.

Brauhäuser für Bayreuth?

Bayreuth war ab 1603 Residenzstadt des Markgrafen Christian. Der hatte inzwischen den Hofgarten angelegt oder ab 1620 seine Münzstätte (in der heutigen Münzgasse) oder das Jägerhaus (an der heutigen Bahnhofstraße) errichtet. 

Unzufrieden war die Herrschaft mit der leiblichen Versorgung. Es gab zwar eine Hoffischerei und eine Hofbäckerei, aber noch keinen Hofmetzger und vor allem keine Hofbrauerei. Damit die Hofkellerei neben den Weinlieferungen auch besser mit Bier versorgt werden konnte, forderte interessanterweise Christians Gemahlin Maria die Errichtung von gleich zwei kleinen Brauhäusern, die unterhalb des Spitals gebaut wurden. 

Der Bürgermeister rebelliert

Das sorgte für einen Protest von Bürgermeister Conrad Küffner, der um das städtische Braurecht fürchtete. In seinem “Hausbuch” vermerkte Küffner, dass er persönlich beim Markgrafen, der wegen des Bayreuther Stadtbrandes von 1605 immer noch auf der Plassenburg residierte, eine Beschwerde vorgetragen habe. 

Der Markgraf traf eine salomonische Entscheidung. Ein Brauhaus ging gegen Entschädigung an die Stadt, das zweite wurde sein Hofbräuhaus, wenngleich es in den Bayreuther Archiven nie unter dieser Bezeichnung genannt wurde.

Ein Bild von Conrad Küffner befindet sich in der Stadtkirche. Auf den beiden Flügeln des Küffner`schen Eptiaphs sind der Bürgermeister und seine Frau zu sehen. Auf diesem kleinen Altar, den die Eheleute stifteten, ist die älteste im Original erhaltene Stadtansicht von Bayreuth zu sehen. Auf dem Gemälde, das zwischen den beiden Bayreuther Stadtbränden entstand, ist die im Brand von 1605 zerstörte Stadtkirche als Ruine und das erst 1621 abgebrannte Rathaus in der Mitte des Marktplatzes zu erkennen. 

Die älteste Bayreuther Stadtansicht, die im Original erhalten ist, befindet sich am Küffnerschen Epitaph in der Stadtkirche. Stephan Müller.

Das älteste Bayreuther Rathaus, das an der Stelle des heutigen “Stadtparketts” am Markt stand, wurde beim zweiten großen Stadtbrand im Jahr 1621 vernichtet. 

Geld für die Kirche

Aus dieser Zeit wissen wir noch von einem Bürgermeister Pangraz Biedermann, der ebenfalls einen noch heute erhaltenen Epitaph in der Stadtkirche stiftete und von einem Bürger- und Kammermeister Justus Brosmann, der nach seinem Tod am 31. Mai 1605 in seinem Testamente dem Gotteshaus 1.500 Gulden zum Wiederaufbau der lateinischen Schule, der Kirche und der Orgel vermachte. Das war viel Geld. Zum Vergleich: Ein mittleres Siedlungshaus kostete damals rund 1.000 Gulden. 

Ausblick

Im nächsten Teil unserer Serie wenden wir uns Bürgermeister Hans David Braun zu, der am 22. Februar 1702 auf einer Dienstreise nordwestlich von Eschen im heutigen Gemeindegebiet Eckersdorf verstarb. Der “Braunstein” an dieser Stelle und der “Braunhof” im Bayreuther Stadtteil Altstadt sind nach Bürgermeister Hans David Braun benannt. 


Text: Stephan Müller

Bayreuths Bürgermeister: Der Rausch des Pancraz Bierzapf

In Teil zwei der bt-Serie zu Bayreuths Bürgermeistern erzählt bt-Kolumnist Stephan Müller von einem trinkfreudigen Bürgermeister. Die Vorschau auf die Serie gibt’s hier.

Bürgermeister in der Markgrafenzeit

Gegen die Markgrafen hatten die Bayreuther Bürgermeister wenig zu bestellen. Als Markgraf Christian am 4. Juli 1603 mit seinem Gefolge aus Richtung Erlangen eintraf, um statt der Plassenburg in Kulmbach das Schloss in Bayreuth zu seiner neuen Residenz zu machen, waren Rat und Bürgermeister wenig erbaut darüber. 

Schon im März 1603 versuchten sie ihm sein Vorhaben auszureden. Bayreuth wäre mit seinen 200 überwiegend schlechten und geringen Häusern innerhalb der Stadtmauer viel zu eng für eine Hofhaltung. Für weitere Häuser und Stallungen, die ein Hof benötige wäre kein Platz.

Residenzstadt Bayreuth

Markgraf Christian nahm davon jedoch keine Notiz. Bayreuth wurde Residenzstadt. Stadtschreiber Hans Wolf Heller, Rat und Bürgermeister blieb nichts anders übrig, als den neuen Herrn (“Geh nicht zu Deinem Fürst, wenn Du nicht gerufen wirst”) auf der Hohen Straße vor den Toren Bayreuths zu begrüßen. Heller wünschte ihm eine “glückselige Wohlfahrt”. 

Dass Christian dann doch viele Jahre auf der Plassenburg verbringen musste, lag an dem Stadtbrand vom 21. März 1605, der 137 der 200 Bayreuther Häuser vernichtete. 

uf der Plassenburg in Kulmbach fand der mehrwöchige, offenbar sehr langweilige, Landtag statt, an dem der Bayreuther Bürgermeister Pancraz Bierzapf teilnahm. Foto: Bernd-Mayer-Stiftung.

Langeweile auf der Plassenburg

So fand in Kulmbach auch der mehrwöchige Landtag statt. Aus Briefen des Stadtschreibers Hans Wolf Heller und des damaligen Bürgermeisters Pancraz Bierzapf wissen wir, dass es dort ziemlich langweilig war: 

War sonsten noch niemand gekommen, size gar alleine hier, bin heut aus dem Hauß nit gangen, ist nichts zu thun. So hat mich heut auch niemand besucht oder angesprochen, lebe ohne Gesellschafft wie ein verwaistes Turttltäuble.

Die Plassenburg. Foto: Stephan Müller.

Offensichtlich hatten die beiden Schreiben aus Bayreuth – mit einer Nachfrage wie es denn so geht – erhalten:

Dero Schreiben an uns beide gethan haben wir wol empfangen und alles mehreren Inhalts gelesen. Thuen uns auch anfenglich der getreuen Vätterlichen sorge für uns hochfleissig bedancken. Spüren daraus, dass die Herren allerseits in unserer Langweil gebürendes Mitleiden haben und (…) hoffen wir zu Gott, binnen weniger Tagen nach Hause zu gelangen…

Ein Umtrunk

Zumindest durften Heller und Bierzapf auf der Kulmbacher Plassenburg einem gemeinsamen Besäufnis beiwohnen: 

Am Samstag hat unser gnediger Fürst und Herr die Gesandten in der neuen Landstuben durch den Herrn Canzler und andere beywesende Räthe abermal lassen zu Gast bitten. Welche Mahlzeit menniglich von der Landschafft besucht. Darunder auch wir beede mit theils Culmbachern und Höfern hinauf gen Blassenberg gefahren, und abends guete Räusch mit herunder gebracht.

Wegen Misswirtschaft abgesetzt

Bürgermeister Pancraz Bierzapf – sein Name schien Programm gewesen zu sein – gehört sicherlich nicht zu den herausragendsten Stadtoberhäuptern von Bayreuth. Der ehemalige Stadtheimatpfleger Wilfried Engelbrecht wusste zu berichten, dass Bierzapf wegen Misswirtschaft abgesetzt wurde.”

Um das Bier geht es auch im nächsten Teil unserer Serie. Bürgermeister Conrad Küffner wehrte sich gegen ein “Hofbräuhaus” in Bayreuth. 


Text: Stephan Müller