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Pandemie

150 Mitarbeiter fehlen – Klinikum in Bayreuth kämpft mit Personalausfällen

Das Klinikum in Bayreuth steht vor gleich mehreren Problemen. Die Pandemie sorgt für ein Ungleichgewicht zwischen Patienten und Personal.

Auch wenn die Hospitalisierungsrate in Deutschland weiter relativ gering ist, so steigen die Inzidenzen unaufhörlich weiter. Dementsprechend sehen sich einige Branchen mit vermehrte Krankheitsausfällen konfrontiert.

Besonders trifft dies medizinische Einrichtungen. Das bt hat sich beim Klinikum Bayreuth nach der aktuellen Personalsituation vor dem Hintergrund der weiter grassierenden Pandemie erkundigt.

Der Großteil aller Corona-Infektionen in Bayreuth geschah im Jahr 2022

Die gelockerten Coronamaßnahmen in Bayern zeigen bereits ihren Effekt. “Die Zahlen sind nach den ersten Lockerungen am vergangenen Wochenende bereits zur Wochenmitte hin wieder angestiegen – mit anhaltendem Trend nach oben”, sagt eine Sprecherin des Klinikum Bayreuth im Gespräch mit dem bt.

Der Krankenstand unter den Mitarbeitern sei nach wie vor sehr hoch, so die Sprecherin weiter. Alleine in der Pflege würden derzeit rund 150 Kollegen fehlen. Mit dieser Situation sieht sich das Klinikum Bayreuth bereits seit einigen Wochen konfrontier – im Grunde seit Jahresbeginn.”Wir hatten seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren insgesamt rund 1050 nachweisliche Coronainfektionen im Personal. Fast 650 davon im Jahr 2022, also in den vergangenen nicht einmal drei Monaten”, veranschaulicht die Sprecherin die aktuelle Infektionsdynamik.

Lesen Sie auch: Bereits im Vorfeld hatte das Klinikum eine Verschärfung der Situation nach den Lockerungen befürchtet.




Pandemie lässt Patientenzahl wachsen und Mitarbeiterzahl schrumpfen

Zwar könnten alle wichtigen medizinischen Eingriffe im Klinikum nach wie vor statt finden, wie die Sprecherin dem bt weiter erklärt, jedoch könne dies ausschließlich unter strenger Berücksichtigung der verfügbaren Kapazitäten geschehen. “Alle Abteilungen im Haus wurden gebeten, Einbestellungen mit Blick auf die Kapazitäten und Dringlichkeit zu prüfen. Doch auch, wenn die Kapazitäten knapp sind, das Elektivprogramm zurückzufahren, ist derzeit nur in Einzelfällen machbar. Wir kämpfen immer noch mir den Nachwirkungen der letzten Welle. Ein Beispiel dafür ist die Kardiologie. Hier behandeln wir derzeit viele Patientinnen und Patienten, die Untersuchungen hinausgezögert hatten oder deren Behandlung in der letzten Welle verschoben wurde. Jetzt kann in vielen Fällen die Behandlung eben nicht mehr warten.”

“Aus unserer Sicht in den Gesundheitseinrichtungen – und ich denke, ich spreche hier nicht nur für die Klinikum Bayreuth GmbH, sondern auch für andere Kliniken, Einrichtungen und insbesondere die Pflegeheime – kommen die Lockerungen zu früh”, so die Sprecherin des Klinikums weiter. Auf dem Höhepunkt der Inzidenzen zu lockern erschließe sich nicht. Das Problem, das sich hinter den Lockerungen verbirgt: Es steigen eben mit den Inzidenzen nicht nur die Patientenzahlen, sondern auch die Ausfälle im Personal.