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München / Bayreuth

Alice Weidel treffen Plagiatsvorwürfe: Streit um Doktorarbeit an der Universität Bayreuth

Plagiatsvorwürfe treffen die AfD-Politikerin Alice Weidel. Es geht um die Doktorarbeit, mit der sie 2011 an der Universität Bayreuth promoviert hat.

Die Vorwürfe entstammen einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ). Alice Weidel sieht dahinter eine politische Kampagne.

Worum es bei den Vorwürfen gegen Alice Weidel geht

Die AfD-Bundessprecherin hat im Jahr 2011 an der Universität Bayreuth ihren Doktortitel erhalten. Sie hat ihre Doktorarbeit an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät geschrieben, sie drehte sich um die Zukunft des chinesischen Rentensystems. Für die Arbeit erhielt sie die Bestnote “summa cum laude”.

Nun hat die Süddeutsche Zeitung (SZ) einen Bericht veröffentlicht, wonach zwei “Plagiate-Sucher” der Universität Bayreuth ein Gutachten vorgelegt haben, in dem sie Vorwürfe gegen Alice Weidel erheben. Die Universität solle nun die Vorwürfe prüfen, heißt es. Im SZ-Artikel wollen die Plagiate-Sucher anonym bleiben. Lesen Sie auch: Was sich 2024 alles ändern soll.

“Zwar keine großflächigen Plagiate, aber viele kleine Plagiatsfragmente”

Die anonymen Einreicher sagen in der SZ, dass sie in der Doktorarbeit von Alice Weidel “zwar keine großflächigen Plagiate, aber viele kleine Plagiatsfragmente” entdeckt hätten. Es soll demnach um Stellen gehen, bei denen Alice Weidel fremde Quellen übernommen und diese nicht oder nicht ausreichend gekennzeichnet haben soll.

Der SZ zufolge haben die Plagiate-Sucher der Universität ein 36 Seiten umfassendes Gutachten vorgelegt. Darin sind den Angaben zufolge 32 Plagiatsfragmente und 18 falsch gekennzeichnete Zitate aufgelistet. Es soll sich durchgehend um kurze Passagen oder auch Satzteile handeln, die Alice Weidel wörtlich oder sinngemäß von einer anderen Quelle übernommen haben soll, ohne dieses Zitieren ausreichend deutlich zu machen.

Alice Weidel wehrt sich

Die AfD-Politikerin hat auf der Plattform Twitter bzw. “X” darauf reagiert. “Meine Doktorarbeit dürfte schon von Dutzenden von Plagiatsprüfern ebenso detailreich und aufmerksam wie ergebnislos geprüft worden sein”, sagt sie in einem Video-Statement. “Nun haben aber Unbekannte der Süddeutschen Zeitung ein anonymes Gutachten zukommen lassen, in dem zwar auch keine klassischen Plagiate, wohl aber Zitier-Fehler entdeckt worden sein sollen, die zu Plagiaten aufgeblasen wurden.”

Alice Weidel sieht darin eine Kampagne: “Die politische Motivation ist offensichtlich.” Sie habe um eine unabhängige Stellungnahme eines Wissenschaftlers gebeten. Er komme zu dem Schluss, dass die Vorwürfe abwegig seien. “Dementsprechend sehe ich der weiteren Entwicklung gelassen entgegen”, sagt die AfD-Politikerin.