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Coronavirus

Bald kein 2G im Handel mehr? Söder und Aiwanger fordern konsequente Öffnungsschritte

Sowohl Ministerpräsident Markus Söder, als auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger pochen in diesen Tagen stark auf Lockerungen bei den aktuellen Corona-Maßnahmen.

Die Rufe nach Corona-Lockerungen werden trotz immer weiter steigender Inzidenzen und fast täglich neuen Rekordzahlen lauter und deutlicher.

Nicht nur der bayerische Ministerpräsident Markus Söder plädiert stark für Lockerungen der Maßnahmen. Jetzt steigt auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger in die Diskussion mit ein.

Weniger Beschränkungen mit FFP2-Maske?

In der Bild-Zeitung vom Donnerstag, 03. Februar 2022, fordert Söder “konsequente Öffnungsschritte.” Die FFP2-Maske sieht der Ministerpräsident dabei als wichtiges Werkzeug: “Mit einer FFP2-Maske können wir auf die 2G-Regel im Handel verzichten. Man hält sich nur kurz in Geschäften auf. Das könnte man bundesweit umsetzen.” Beim Auftakt der zweitätigen Winterklausur der CSU-Landesgruppe äußerte Söder Zweifel an der Verlässlichkeit der Inzidenzzahlen.

Außerdem könne man in der Gastronomie die 2G-Regel beibehalten und müsse nicht, wie vom Bund vorgesehen, auf 2G-Plus erhöhen. In Stadien könnten wiederum mehr Zuschauer zugelassen werden, genau wie bei Kulturveranstaltungen. Dort sei es dann möglich, die Kapazitäten von 50 auf 75 Prozent zu erhöhen – alles unter dem Grundsatz: “Wo FFP2-Masken getragen werden, kann man Kontaktbeschränkungen runterfahren.”

Aiwanger: “Rückkehr zur Normalität”

Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger betrachtet Lockerungen ebenfalls als angebracht, setzt sich dabei aber für andere Bereiche ein. In der Augsburger Allgemeinen sagt er: “Wir müssen die Rückkehr zur Normalität vollziehen, sobald es die Krankenhauslage irgendwie zulässt.”

Forderungen, die aktuell im Raum stehen, seien die Lockerung der Sperrstunde, aber auch die strengen Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Ungeimpfte. Wenn die Belegung der Intensivbetten weiter deutlich sinkt, könne man diese Maßnahmen nicht monatelang aufrechterhalten. In dieselbe Sparte fallen, so Aiwanger, auch das Verbot von körpernahen Dienstleistungen, wie zum Beispiel Friseurbesuche, für Ungeimpfte.

Kritik an Kretschmann

Aiwanger wandte sich in der Augsburger Allgemeinen ebenfalls an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, der sich am Dienstag eindeutig gegen Lockerungen vor Ostern ausgesprochen hatte. Wie mehrere Medien berichten, hat Kretschmann diese Aussage allerdings bereits relativiert. Lockerungen kämen für ihn durchaus infrage – ein “Exit”, also ein gänzlicher Ausstieg aus den Corona-Maßnahmen im Sinne des “Endes der Pandemie” sei dagegen noch ausgeschlossen.

Aiwanger sagte zu den ursprünglichen Aussagen Kretschmanns: “Wenn ab Mitte Februar nach Einschätzung der Virologen die Omikron-Zahlen hoffentlich sinken, dann kann man nicht wie Herr Kretschmann sagen, wir gehen bis Ostern keine weiteren Öffnungsschritte.” Derartig starke Eingriffe in die Freiheitsrechte der Menschen müsse man gut begründen können.